Trath

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Wegweiser zur Schönauer Trath in Schönau
Ortsschild Schönauer Trath

Der Ortsname Trath, auch Tratt, Tratte, Trad, Tradt, Tradl, Tradels; auch als Endung -trath, -trad, -tradt; und durch die weiche Aussprache des oberpfälzer Dialekts auch Draht; und böhmisch Draha; kommt von tra(t)e, trade ‚treten‘. Es ist ein weibliches Wort, also die Trath. Das Wort bezeichnete das Land, das (vom Vieh) betreten werden darf, also Brachland, Viehweide, einen festgetretenen Platz, eine eingezäunte Weide, einen unbestellten Acker, Ödland, wüstes minderwertiges Land.[1] Mit Nachlassen der Weidewirtschaft, bei Bevölkerungszunahme, bei Einwanderung von Fremden z. B. infolge von Krieg und Vertreibung wurde dieses außerhalb des Dorfes gelegene Ödland besiedelt und behielt dabei seine Benennung Trath oder erhielt einen mit Trath zusammengesetzten Namen. Charakteristisch ist dabei, dass aufgrund der späten Besiedelung manchmal die Trath von der Gemeinde nicht als eigener Ortsteil geführt wird und manchmal auch in genauen Karten zwar eingezeichnet aber nicht benannt ist. Dies ist bemerkenswert, weil die Trath oft durchaus vom Dorf entfernt ist, eine gewisse Einwohner- und Häuserzahl hat, und auch mit Wegweisern und Ortseingangsschild ausgestattet ist. Nur in den Kirchenmatrikeln erscheint sie als eigener Ortsteil mit Angaben zur Häuserzahl, zur Katholikenzahl und zur Entfernung von der Hauptkirche. Dagegen werden sonst selbst winzige Weiler und Einöden, die teilweise nur aus einem Haus mit einem einzigen Einwohner bestehen oder sogar unbewohnt sind von den Gemeinden als eigene Ortsteile geführt. Wenn sich Ortschaften ausdehnten und die einst außerhalb der Ortschaft gelegene Trath sich infolgedessen innerhalb der Ortsgrenzen befand, erhielt sich die Erinnerung daran manchmal in den Straßennamen.

Trath und seine Abwandlungen als eigenständiger Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trath und seine Abwandlungen als Endung von Ortsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trath und seine Abwandlungen als Anfang von Ortsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trath und seine Abwandlungen als Gewässername[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trath und seine Abwandlungen als Straßenname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lemma Tratt. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854–1960 (www.woerterbuchnetz.de).
  2. Český les Domažlicko. SHOCart spol. s.r.o.Zádveřice 48, 76312Vizovice, 2008, ISBN 978-80-7224-538-3
  3. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 479
  4. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 789
  5. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 789
  6. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 45
  7. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 479
  8. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 467
  9. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 816
  10. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 205
  11. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 161
  12. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 132
  13. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 117
  14. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 88
  15. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 290
  16. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 754
  17. Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 171
  18. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 44, 599
  19. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 44, 599
  20. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 492