Trichophyton rubrum

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Trichophyton rubrum

Makro- und Mikrokonidien von Tr. rubrum

Systematik
Klasse: Eurotiomycetes
Unterklasse: Eurotiomycetidae
Ordnung: Onygenales
Familie: Arthrodermataceae
Gattung: Trichophyton
Art: Trichophyton rubrum
Wissenschaftlicher Name
Trichophyton rubrum
Sabour.

Trichophyton rubrum ist ein beim Menschen die Hornsubstanz besiedelnder Hautpilz (anthropophiler Dermatophyt). Er kann beim Menschen zahlreiche Dermatophytosen auslösen, besonders häufig kommt der Erreger gegenwärtig beim Fuß-, Nagelpilz und der Tinea inguinalis vor. Wie alle Dermatophyten ernährt sich Trichophyton rubrum von Keratin. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt durch direkten oder indirekten Kontakt. Selten kommen auch Übertragungen vom Menschen auf Tiere vor.[1] Die Teleomorphe, also das geschlechtliche Stadium von T. rubrum, ist bislang unbekannt.

Im Nativpräparat zeigt sich T. rubrum bei Erkrankungen der Haut in Form eines weitverzweigten Myzels, bei Nagelpilz als Sporenketten. Auf einem Sabouraud-Dextrose-Agar bildet der Pilz weiße Kolonien mit Radiärfaltung, die im Randbezirk grünlich oder rot bis violett werden; in der Woodlicht-Diagnostik zeigt er keine Fluoreszenz. Auf dem Mycosel-Medium bildet sich zunächst ein gelber, später roter Rand. Auf beiden Nährboden ist die Unterseite der Kultur weinrot. Im mikroskopischen Bild ist er durch zahlreiche, birnenförmige und ährenförmig angeordnete Mikrokonidien gekennzeichnet. Makrokonidien sind selten und zigarrenförmig mit 3–8 Kammern. Sporen sind nur selten sichtbar.

T. rubrum war vor allem in den USA und im Nahen Osten verbreitet. Mittlerweile kommt er weltweit vor, seine Häufigkeit nimmt auch in Europa stark zu.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jürgen Tietz, Horst Ulbricht: Humanpathogene Pilze der Haut und Schleimhäute. Schlütersche, Hannover 1999. ISBN 3-87706-540-6.
  • Irene Weitzman, Richard S. Summerbell: The Dermatophytes. In: Clinical Microbiology Reviews. Band 8, 1995, S. 240–259, PMID 7621400, PMC 172857 (freier Volltext).
  • Heinz Seeliger, Theresia Heymer: Diagnostik pathogener Pilze des Menschen. (Lehrbuch und Atlas) Thieme, Stuttgart/ New York 1981, ISBN 3-13-595301-7, S. 134–137 (Volltext als PDF).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. H.-J. Tietz, Renate Hämmerling: Die Bedeutung zoophiler Dermatophyten für den Menschen und anthropophiler Zoonosen für das Tier. In: Der Praktische Tierarzt. Band 88, 2007, S. 78–86.