Trietazin

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Strukturformel
Strukturformel von Trietazin
Allgemeines
Name Trietazin
Andere Namen
  • 2-Chlor-4-(ethylamino)-6-(diethylamino)-1,3,5-triazin
  • 6-Chlor-N,N,N’-triethyl-1,3,5-triazin-2,4-diamin
Summenformel C9H16ClN5
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1912-26-1
EG-Nummer 217-618-3
ECHA-InfoCard 100.016.018
PubChem 15951
ChemSpider 15157
Wikidata Q1940146
Eigenschaften
Molare Masse 229,71 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,22 g·cm−3 (Schüttdichte)[3]

Schmelzpunkt

100–101 °C[1]

Dampfdruck

8,97 mPa (25 °C)[3]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​400
P: 273​‐​301+312​‐​330​‐​391[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Trietazin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Triazine.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trietazin ist ein brennbarer, schwer entzündbarer, farbloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei Erhitzung.[1] Der Abbau der Verbindung im Boden (und bei Einwirkung starker Basen und Säuren[4]) erfolgt unter Chlor-Abspaltung zur Hydroxy-Verbindung, Desalkylierung der Seitenketten und Ringspaltung.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trietazin ist ein von Geigy Ende der 1950er Jahre entdecktes und durch Fisons (jetzt Bayer CropScience) eingeführtes selektives Vorauflauf-Herbizid. Es wird über Wurzeln und Blätter der behandelten Pflanzen aufgenommen und greift in die Photosynthese der Pflanzen ein, indem sie im Photosystem II den Elektronentransport hemmt (Hemmung der Hill-Reaktion). Trietazin wird zur Unkrautbekämpfung meist in Kombination mit anderen Wirkstoffen, zum Beispiel Linuron vor allem im Kartoffelanbau eingesetzt. In Japan wird es bei Chrysanthemen eingesetzt.[5][2]

Zulassungsstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trietazin war von 1975 bis 1986 in Deutschland zugelassen.[6]

In den Staaten der EU und in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Trietazin nicht mehr zugelassen.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Trietazin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4. Oktober 2016. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c Eintrag zu Trietazin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 4. Oktober 2016.
  3. a b c Eintrag zu Trietazine in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 4. Oktober 2016.
  4. Kalyani Paranjape, Vasant Gowariker, V. N Krishnamurthy, Sugha Gowariker: The Pesticide Encyclopedia. CABI, 2014, ISBN 978-1-78064-014-3, S. 490 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Janis McFarland, Orvin Burnside: The Triazine Herbicides. Elsevier, 2011, ISBN 978-0-08-055963-6, S. 37 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Peter Brandt: Berichte zu Pflanzenschutzmitteln 2009 Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln; Zulassungshistorie und Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Springer-Verlag, 2010, ISBN 978-3-0348-0029-7, S. 27 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Trietazine in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 6. April 2023.