Tunnel Gernsbach

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Tunnel Gernsbach
Nutzung Straßentunnel
Verkehrsverbindung Bundesstraße 462
Ort Gernsbach
Länge 1527 m
Anzahl der Röhren 1
Bau
Baubeginn 1992
Fertigstellung 1997
Betrieb
Maut keine
Freigabe 6. Oktober 1997
Lage
Tunnel Gernsbach (Baden-Württemberg)
Tunnel Gernsbach (Baden-Württemberg)
Koordinaten
Nordportal 48° 46′ 10,9″ N, 8° 20′ 12,7″ O
Südportal 48° 45′ 25″ N, 8° 20′ 29,7″ O

Der Tunnel Gernsbach ist ein 1527 m langer Straßentunnel, in dem die B 462 das Stadtzentrum von Gernsbach im Nordschwarzwald unterquert. Der zweispurige Gegenverkehrstunnel verläuft in Nord-Süd-Richtung parallel zum Fluss Murg, teils unterhalb dessen Wasserspiegels. Das nördliche Tunnelportal liegt am Ortseingang von Gernsbach in Höhe der Papierfabrik Glatfelter, das Südportal am Fußballplatz unterhalb von Scheuern. Im Verlauf gibt es zwei beidseitige Nothaltebuchten sowie etwas südlich der Tunnelmitte einen Notausgang, der über eine Treppe hinauf zum Tunnel-Betriebsgebäude im Gernsbacher Blumenweg führt.

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tunnel wurde von 1992 bis 1997 gebaut, Eröffnung war am 6. Oktober 1997. Von der Gesamtlänge wurden 1230 m in bergmännischer Bauweise (Neue Österreichische Tunnelbauweise) und im Sprengvortrieb erstellt, knapp 300 m in offener Bauweise. Dazu kommen insgesamt knapp 300 m Trogstrecke an den Tunneleinfahrten.[1]

Sanierung und Nachrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. Januar 2004 wurde der Tunnel bei einem Hochwasser der Murg durch am Nordportal einfließendes Wasser bis zu 2,40 m tief überschwemmt[2] und musste anschließend wochenlang für Sanierungsarbeiten gesperrt werden.

Im Januar 2007 teilte das Regierungspräsidium Karlsruhe mit, dass eine umfassende Nachrüstung des Tunnels geplant ist. Es sollen Tunnellüftung, Beleuchtung, Sicherheits- und Kommunikationseinrichtungen sowie Energieversorgung und Notausgänge ergänzt oder verbessert werden.[3] Noch im gleichen Jahr wurden die zu beseitigenden Mängel auch beim ADAC-Tunneltest an die Öffentlichkeit gebracht. Kritisiert wurden Defizite bei Flucht- und Rettungswegen, Lüftung und Notfallmanagement sowie der Gegenverkehr und der große Anteil an Lkw.[4] Nach mehreren Verzögerungen wurde vom 1. Oktober 2012 bis 28. April 2013 in einem ersten Bauabschnitt der Nachrüstung die Sicherheitstechnik erneuert. Der Tunnel war zu diesem Zweck gesperrt.[5] Im September 2019 begann der auf gut 18 Monate angesetzte Bau von vier zusätzlichen Fluchttreppenhäusern, für den nur kurzzeitige Tunnelsperrungen vorgesehen sind.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Straßenbauamt Karlsruhe – Bauleitung Bühl (Hrsg.): B 462 Tunnel Gernsbach. WEKA, Kissing 1997 (Festschrift zur Eröffnung).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Gernsbach: Gernsbacher Tunnel (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
  2. Hochwasser-Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Gernsbach für den 13. Januar 2004
  3. Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur geplanten Sanierung (vom 17. Januar 2007)
  4. ADAC-Test – Vorsicht! Tunnel! – manager-magazin.de (vom 26. April 2007)
  5. Fußgänger und Radler schauen in die Röhre. In: Badisches Tagblatt, Der Murgtäler, Nr. 99 vom 29. April 2013
  6. Gernsbacher Tunnel: Nachrüstung ist ohne erneute Sprengungen nicht möglich. In: Badische Neueste Nachrichten. 31. August 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2019; abgerufen am 3. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bnn.de