Turan e. V.

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Turan e. V. ist der Name einer rockerähnlichen Gruppierung, die in Deutschland vermutlich 2015 entstanden ist. Die Gruppierung hat ihren Ursprung in den Niederlanden.[1] In Deutschland liegt ihr Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen, aber der oder die Vereine[2] sind auch andererorts aktiv. Über die Mitgliederzahlen lagen der Bundesregierung 2016 keine Erkenntnisse vor. Als Selbstbezeichnung erklärt die Gruppe: „Die Familie TURAN ist eine gemeinschaftliche Organisation wo sich alle Turan-Völker vereinen, kennenlernen und treffen können.“ Der Schlachtruf der Gruppe ist „Hedef Turan“, zu deutsch „Das Ziel ist Turan“. Als Symbol der Bewegung dienen drei ineinander verschlungene Halbmonde, es ähnelt dem der türkischen Partei MHP.[3] Die Gruppe wird vom Verfassungsschutz beobachtet.[4][5][6]

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Organisation Turan e. V. entstand laut Erkenntnissen der Bundesregierung im April 2015 im Umfeld der Grauen Wölfe in Duisburg und lehnt sich an die sogenannte Ülkücü-Ideologie an. Weitere Verbindungen scheint es zu den Osmanen Germania zu geben.

Der Verein organisierte am 10. Juli 2015 eine Kundgebung vor dem chinesischen Generalkonsulat in Düsseldorf, um die Unterdrückung ihres „türkischen Brudervolkes“ der Uiguren durch China anzuprangern.[7]

Turan e. V. meldete eine Demonstration am 26. März 2016 in Duisburg an. Rund 400 Personen nahmen an dieser Demonstration unter dem Motto "Wir unterstützen den Anti-Terrorkampf der türkischen Sicherheitsbehörden" teil.[8]

Anfang 2018 wurde der kurdischstämmige Fußballspieler Deniz Naki aus den Reihen des Vereins bedroht, nachdem dieser das Selbstbestimmungsrecht der Kurden in der Türkei in öffentlichen Äußerungen unterstützte.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rechtsextremistische türkische Rockergruppen Bundesamt für Verfassungsschutz BfV-Newsletter Nr. 4/2016 - Thema 5
  2. Stand Mai 2018 ist je ein Turan e. V. in Duisburg (VR 5574) und einer in Hagen (VR 2983) registriert. Die Verfassungsschutzberichte 2016 (NRW und Bund) sprechen teils von „dem Turan e. V.“, teils von „Turan e. V.“ und teils von „Turan-Vereinen“.
  3. Deutscher Bundestag Drucksache 18/8249, 18. Wahlperiode, 27.04.2016, Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Wolfgang Gehrke, Christine Buchholz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 18/8071 – . dip21.bundestag.de, PDF vom 27. April 2016
  4. Verfassungsschutz hat türkische Rocker im Visier
  5. Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2016. September 2017, abgerufen am 29. März 2018.
  6. Verfassungsschutzbericht 2016 (Memento des Originals vom 19. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verfassungsschutz.de. Bundesministerium des Innern, Juni 2017, Seite 240; abgerufen am 17. Mai 2018.
  7. Türkische Rechtsextreme organisieren sich in Motorradclubs. Goldenes Reich mit Rockerkutten. 7. April 2016, abgerufen am 27. März 2018.
  8. Konflikt zwischen Türken und Kurden erreicht Duisburg. 31. März 2016, abgerufen am 27. März 2018.
  9. Anschlag auf Naki. Nach Mordversuch: Türkische Nationalisten drohen Deniz Naki. 11. Januar 2018, abgerufen am 27. März 2018.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turanismus