Tydericus monetarius de Honovere

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Tydericus monetarius de Honovere (vor 1203–nach 1213),[1] ist die mittelalterlich-lateinische Schreibweise für „Dietrich,[2] Münzmeister [der Stadt] Hannover“. Im Zeitraum zwischen 1203 und 1213 wurde der hannoversche Münzmeister zusammen mit seiner Ehefrau Lucie erwähnt: Die beiden erwarben damals gemeinsam den Zehnten in der Ortschaft Ricklingen[1] und wurden in der entsprechenden, vom Probst, der Priorin und dem Konvent des Klosters Barsinghausen undatiert ausgestellten Urkunde genannt.[3]

Tydericus und Lucie „sind möglicherweise die ersten namentlich bekannten Hannoveraner.“[4]

Bekannte Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird angenommen, dass Tydericus Anfang des 13. Jahrhunderts in Hannover verschiedene Münzen für den Pfalzgrafen und Braunschweiger Herzog Heinrich prägte,[5]
darunter

  • nach 1202: Eine Prägung mit 29 mm Durchmesser; dargestellt ein Kreuz, in dessen Winkeln abwechselnd ein Löwenkopf und ein Kreuzstab auftaucht; Inschrift: + MONETA . HONOVERE . H . DVCIS[5]
  • um 1210: eine 28 mm durchmessende Münze mit einem Kreuz ohne Figuren in dessen Winkeln, mit der Inschrift + MONATA · IN HONOVER[5]

Es gab zu der Zeit zwei verschiedene hannoversche Münzsorten: die vom Münzbild noch an das 12. Jahrhundert anknüpfenden und mit einem christlichen Kreuz versehenen Kreuzbrakteaten und die Löwenpfennige. Letztere bezeugen, „dass der Pfalzgraf über längere Zeit hinweg Münzen in Hannover schlagen ließ“, mutmaßlich bis 1227.[6]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Helmut Plath: zwischen 1203 und 1213, in: Hannover Chronik, S. 15; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. o.V.: Lucae, Sancti Sixti presbyteri cardinalis ..., mit zum Teil neudeutschen Anmerkungen versehene Teil-Transkription einer römischen Urkunde aus dem Jahre 1382
  3. Helmut Jäger (Hrsg.) et al.: Civitatum communitas. Studien zum europäischen Städtewesen. Festschrift. Heinz Stoob zum 65. Geburtstag ( = Städteforschung / Reihe A / Darstellungen, Bd. 21), Bd. 1, Köln; Wien: Böhlau, 1984, ISBN 978-3-412-05884-5 und ISBN 3-412-05884-X, S. 106; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Ergänzung in Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein: Chronik der Stadt Hannover von den Anfängen bis 1988. Textfassung der 1991 publizierten Stadtchronik von Dr. Klaus Mlynek und Dr. Waldemar Röhrbein: „Hannover Chronik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Zahlen –Daten –Fakten“; hrsg. vom Stadtarchiv Hannover; als PDF-Dokument herunterladbar von der Seite hannover.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 28. Mai 2021
  5. a b c Bernhard Engelke: Die beiden Hannoverschen Pfennige der Grafen von Roden, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Bd. 29 (1926), S. 139ff; hier: S. 144; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Helmut Plath: Hannover von 1200 bis 1227 unter dem Pfalzgrafen Heinrich und dem Grafen Konrad II. von Roden, in Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein: Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Hannover: Schlütersche Verlagsanstalt und Druckerei, 1992, ISBN 978-3-87706-351-4 und ISBN 3-87706-351-9, S. 29ff.; hier: S. 33