Tysfjord (Kommune)

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Fähre für die Europastraße 6 über den Tysfjord

Tysfjord (lulesamisch Divtasvuodna) war eine von 1869 bis Ende 2019 bestehende Kommune in der Provinz Nordland in Nordnorwegen, die am gleichnamigen Fjord lag. Verwaltungsort war Kjøpsvik. Im Zuge der Kommunalreform in Norwegen wurde Tysfjord zum 1. Januar 2020 aufgeteilt: Der nordöstliche Teil kam zusammen mit Ballangen zu Narvik, der südwestliche zu Hamarøy.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einer Kommunenfläche von 1463,84 km² lebten 1925 Einwohner (Stand: 1. Januar 2019). Die Kommunennummer war 1850. Benachbarte Kommunen waren Ballangen, Hamarøy und Lødingen. Im Osten grenzte das Gebiet an Schweden.

Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orte in samisch/norwegisch:

  • Gásluokta/Kjøpsvik
  • Ájluokta/Drag
  • Ájládde/Hellandsberg
  • Soahkeluokta/Bjørkvik
  • Stuorgiedde/Storjord
  • Måsske/Musken
  • Tjierrekluokta/Nordbukt
  • Vuodnabahta/Hellmobotn
  • Hierggenjárgga/Korsnes
  • Jågåsijdda/Storå

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Leiknes, südlich von Korsnes, gibt es Funde von 55 Tierfiguren, die auf ein Alter von 8000 bis 9000 Jahren geschätzt werden.

Die Kommune Tysfjord wurde 1869 gegründet, als die Kommune Lødingen aufgeteilt wurde. Im Jahr 1964 wurde ein Teil des Gemeindegebiets an die südlich gelegene Kommune Hamarøy überführt. Im Zuge der landesweiten Kommunenreform wurde die Kommune Ende 2019 aufgelöst und der südliche Teil ging zum 1. Januar 2020 in Hamarøy über, der nördliche in Narvik.

Im Jahr 2016 stand Tysfjord im Fokus der medialen Öffentlichkeit, weil es über Jahrzehnte hinweg zu über 150 Fällen sexuellen Missbrauchs in der Gemeinde gekommen war.[2]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtig für die Wirtschaft der Kommune war lange die Fischerei im Tysfjord. Im Laufe der Zeit nahm die Zucht von Lachsen und Dorschen eine größere Rolle ein. In der Landwirtschaft war die Schafzucht von größerer Bedeutung. Im Jahr 2014 waren 27 Prozent der Arbeitsplätze in der Industrie verortet, unter anderem in einer Zementfabrik in Kjøpsvik.[3]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Tysfjord

Beschreibung: In Silber ein aus dem Schildfuß wachsender Hummer.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orcas können im Tysfjord von Ende Oktober bis Mitte Januar beobachtet werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tysfjord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Navn på nye kommuner. 19. Februar 2019, abgerufen am 21. Januar 2020 (norwegisch).
  2. Silke Bigalke Stockholm: Ein ganzes Dorf steht unter Verdacht. In: sueddeutsche.de. 29. November 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 26. Februar 2019]).
  3. Geir Thorsnæs: Tysfjord – tidligere kommune. In: Store norske leksikon. 22. Januar 2020 (snl.no [abgerufen am 15. Mai 2020]).

Koordinaten: 68° 5′ 38″ N, 16° 21′ 12″ O