Uğur Mumcu

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Denkmal für Mumcu in Selçuk[1]

Uğur Mumcu (* 22. August 1942 in Kırşehir; † 24. Januar 1993 in Ankara) war ein türkischer Publizist und Schriftsteller. Mumcu schrieb über innenpolitische Themen der Türkei, angefangen von Korruption, Waffenschmuggel, Islamismus bis zur Situation der Kurden in der Türkei.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Mutter war Nadire Hanim, sein Vater Hakkı Şinasi Bey, ein Beamter beim Katasteramt. Seine Familie kam ursprünglich aus Aksaray. Aufgrund der Berufstätigkeit seines Vaters zog die Familie nach Kırşehir, wo Mumcu als drittes von vier Kindern geboren wurde. Die Grund- und Mittelschule besuchte er in Ankara. 1961 begann er ein Jurastudium an der Universität Ankara, das er 1965 abschloss. 1962 gewann er mit einem Artikel über den türkischen Sozialismus seinen ersten Journalistenpreis.

Während der Ableistung seines Wehrdienstes wurde er aufgrund eines kritischen Artikels über die türkische Armee wegen Verunglimpfung der Armee angeklagt und zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wurde später aufgehoben. In den Jahren 1972 bis 1974 absolvierte Mumcu seinen Wehrdienst in Ağrı. Ab dem Jahr 1975 schrieb Mumcu Kolumnen für die Zeitung Cumhuriyet. 1977 heiratete er Güldal Homan. Das Paar bekam zwei Kinder namens Özgür und Özge.

Am 24. Januar 1993 wurde Mumcu durch ein Bombenattentat ermordet. Die Bombe explodierte in seinem Auto. Die Täter wurden bis heute nicht gefasst. Am Tag nach seinem Tode protestierten Zehntausende Menschen in verschiedenen Großstädten der Türkei.[2] Er wurde auf dem Städtischen Friedhof Cebeci in Ankara bestattet.

Seine Familie rief 1994 zu seinem Gedenken eine Stiftung ins Leben. Seine Witwe Şükran Güldal Mumcu ist seit 2007 Abgeordnete der CHP und stellvertretende Parlamentspräsidentin.[3] Sein Sohn Özgür Mumcu schreibt seit 2014 für die Zeitung Cumhuriyet.

Uğur Mumcu zu Ehren ging die zweisprachige Exil-Zeitung Özgürüz am 24. Januar 2017, seinem 24. Todestag, online.[4]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1969–1972 war Mumcu Assistent an der juristischen Fakultät der Universität Ankara bei Professor Tahsin Bekir Balta. In dieser Zeit begann er für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften zu arbeiten. Darunter waren Milliyet, Ant Dergisi, Cumhuriyet und Devrim Dergisi.

Nach seinem Studium arbeitete er einige Jahre als Anwalt. 1965 schrieb er zum ersten Mal in Yön Dergisi und 1967 in Kim Dergisi und der Zeitung Akşam. Um Fremdsprachen zu erlernen, ging er 1968 nach England. Nach seinem Wehrdienst wurde er 1974 Journalist und arbeitete bei Yeni Ortam. 1975 wechselte er zur Zeitung Cumhuriyet. 1975 veröffentlichte er sein erstes Buch mit dem Titel Suçlular ve Güçlüler (Die Schuldigen und die Mächtigen). 1977 bis 1991 schrieb er ausschließlich für die Zeitung Cumhuriyet. Nachdem er dort 1991 kündigte, war er kurze Zeit arbeitslos. Nach einem kurzen Intermezzo bei Milliyet kehrte er im Mai 1992 wieder zu Cumhuriyet zurück.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke über Uğur Mumcu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Englische Übersetzung
  2. „Protestmärsche in der Türkei nach Mord an Journalisten.“ In: Der Tagesspiegel, 21. Januar 1993.
  3. Şükran Güldal Mumcu, Kurzbiografie beim Türkischen Parlament
  4. Karen Krüger: „Freiheitskämpfer. Can Dündar gründet das Online-Magazin ‚Özgürüz‘“. In: FAZ, 25. Januar 2017.