UN-Klimakonferenz in Bonn 2001

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UN-Klimakonferenz 2001
Ort Bonn, Deutschland Deutschland
Datum 16. bis 27. Juli 2001
Teilnahme Mitglieder der UNFCCC
Vorsitz Jan Pronk, Niederlande Niederlande
Vorgänger UN-Klimakonferenz in Den Haag 2000, Niederlande Niederlande
Nachfolge UN-Klimakonferenz in Marrakesch 2001,
Marokko Marokko
Website unfccc.int/cop6_2

Die UN-Klimakonferenz in Bonn fand als zweiter Teil der sechsten Weltklimakonferenz (englisch United Nations Framework Convention on Climate Change (UNCCC), kurz COP 6-2 (Conference of the Parties, „Vertragsstaatenkonferenz“, auch COP 6, Teil 2 oder COP 6,5, -> Die doppelte COP-6 von Den Haag und Bonn)) vom 16. bis 27. Juli 2001 in Bonn statt.[1]

Die Konferenz mit Delegierten aus 178 Nationen wurde von Jan Pronk eröffnet und geleitet, dem niederländischen Umweltminister und zugleich Präsident der Konferenz.[2] Auf der Konferenz wurden die Verhandlungen über das Kyoto-Protokoll weiter geführt. Veranstaltungsort war das Maritim Hotel Bonn.[3]

Herausforderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größte Herausforderung der Konferenz lag darin, von den Vereinigten Staaten eine Zustimmung zum Kyoto-Protokoll zu erhalten. Mit einem Anteil von 25 % hatten die sie den größten Anteil an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen.[4] Das Protokoll enthielt die Zusage der Industriestaaten, ihren Treibhausgas-Ausstoß bis 2010 um fünf Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, hätten die USA ihren Energiekonsum um über ein Drittel drosseln müssen. Drei Monate zuvor, im April 2001, hatte die US-amerikanische Regierung deshalb ihren Ausstieg aus dem Kyoto-Protokoll verkündet. US-Präsident George W. Bush begründete den Ausstieg damit, dass weitere Energieeinsparungen die Wirtschaft abwürgten.[5]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Diskussionen wurden weitere Zugeständnisse gemacht. Ein neuer Entwurf des Protokolls wurde entwickelt, der einigen Industrieländern, darunter Kanada, sogar einen höheren Kohlendioxidausstoß einräumte als ursprünglich im Kyoto-Protokoll verabredet worden war. Daher wurden keine weiteren Reduzierungen der Treibhausgase vereinbart.[6] Die meisten der 178 Delegierten verständigten sich auf diesen Umsetzungsbeschluss für das Kyoto-Protokoll[7] unter der Bedingung, dass keine weiteren Zugeständnisse gemacht würden. Die USA stimmten nicht zu. Japan, Kanada und Australien äußerten sich ablehnend zu dem Beschluss.[8]

Mit dem Umsetzungsbeschluss begann zugleich der Ratifizierungsprozess zum Kyoto-Protokoll.[9]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bonn Climate Change Conference – July 2001. In: unfccc.int. Abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  2. Beckett ‘cautious’ at climate summit. In: theguardian.com. 19. Juli 2001, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  3. Holger Kulick: Aufatmen in Bonn, Der Spiegel, 22. Juli 2001
  4. Bonn: The Climate Change Challenge. In: bbc.co.uk. 18. Juli 2001, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  5. EU allein im Treibhaus? Klima. In: focus.de. 9. Juli 2001, abgerufen am 22. Oktober 2015.
  6. Weltklimakonferenz: Präzedenzfall Bonn. In: faz.net. 27. Juli 2001, abgerufen am 22. Oktober 2015.
  7. Geburt einer neuen Allianz. Bonner Klimapakt. In: spiegel.de. 24. Juli 2001, abgerufen am 22. Oktober 2015.
  8. Time running out for Kyoto talks. In: cnn.com. 22. Juli 2001, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  9. Internationale Klimakonferenzen. In: greenpeace.de. Abgerufen am 22. Oktober 2015.