US Open (9-Ball)

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Die US Open (offiziell: U.S. Open 9-Ball Championships) sind ein seit 1976 bestehendes und jährlich ausgetragenes Poolbillardturnier in der Disziplin 9-Ball. Es fand bis 2017 in wechselnden Austragungsorten in Norfolk und Chesapeake statt. Nach einem Jahr Pause wird es seit 2019 mit geändertem Modus von Matchroom Sport veranstaltet und im Mandalay Bay in Paradise ausgetragen.

Rekordsieger sind mit jeweils fünf Titeln die Amerikaner Earl Strickland und Shane van Boening.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die US Open wurden 1976 von Barry Behrman ins Leben gerufen, der es knapp 30 Jahre lang jährlich veranstaltete. Über die Zeit stiegen die Teilnehmerzahlen und das Turnier entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Poolbillardturniere. Im Frühjahr 2016 verstarb Barry Behrman überraschend.[1] Anschließend wurden die US Open noch zweimal von seinen Kindern veranstaltet, bevor diese im Jahr 2018 die Namensrechte des Turniers an den Sportveranstalter Matchroom Sport verkauften. Nach einem Jahr Pause wurde das Turnier 2019 wieder ausgespielt.

Die Spieler mit den bisher meisten Turniersiegen sind mit jeweils fünf Titeln die US-Amerikaner Earl Strickland (1984, 1987, 1993, 1997, 2000) und Shane van Boening (2007, 2012, 2013, 2014, 2016). Van Boening ist zudem der einzige Spieler, dem es gelang, die US Open dreimal in Folge zu gewinnen. Neben ihm gelang es drei Spielern, zwei aufeinanderfolgende Turniere zu gewinnen (Nick Varner, Mika Immonen und Darren Appleton).

Zwei Deutsche gewannen bislang die US Open: Ralf Souquet setzte sich 2002 im Finale gegen Alex Pagulayan durch und Joshua Filler gewann 2019 das Endspiel gegen Wu Jiaqing. 2004 erreichte Thorsten Hohmann das Finale, verlor jedoch gegen den US-Amerikaner Gabe Owen. 2009 unterlag Souquet im Finale dem Finnen Mika Immonen.

Für Frauen gibt es ein separates Turnier, das von der WPBA (Women’s Professional Billiard Association) organisiert wird. Derzeitige Siegerin bei den Frauen ist Allison Fisher aus England. Im Gegensatz zum Männerturnier, bei dem jeder teilnehmen kann, der die Startgebühr bezahlt, muss man sich für das Frauenturnier qualifizieren.

Austragungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr(e) Austragungsort[2]
1976–1983 Q-Master Billiards, Norfolk, VA
1984 Lake Wright Hotel, Norfolk, VA
1985–1988 Q-Master Billiards, Norfolk, VA
1989–1990 Lake Wright Hotel, Norfolk, VA
1991–1995 Holiday Inn Chesapeake, Chesapeake, VA
1996 Virginia Beach Pavilion
1997–2011 Chesapeake Conference Center, Chesapeake, VA
2012–2014 Norfolk Convention Center, Chesapeake, VA
2015–2017 Sheraton Norfolk Waterside Hotel, Norfolk, VA
Seit 2019 Mandalay Bay, Paradise, NV

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 2017 wurde das Turnier im Doppel-K.-o.-System gespielt. Das bedeutet, dass ein Spieler erst nach der zweiten Niederlage ausscheidet. In der Vorrunde wurde gespielt, bis einer der beiden Spieler 11 Spiele (sog. Racks) gewonnen hatte; im Finale wurde bis 13 gespielt.

Seit 2019 beginnt das Turnier im Doppel-K.-o.-System. Ab dem Achtelfinale wird nun jedoch im K.-o.-Modus gespielt.

Es beginnt immer der Spieler, der im vorhergehenden Rack den Punkt gemacht hat (Winnerbreak).

Preisgelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnierplatzierung Preisgeld
Sieger 50.000 US-$
Finalist 25.000 US-$
Halbfinalist 12.000 US-$
Viertelfinalist 6.250 US-$
Achtelfinalist 3.500 US-$
17.–32. Platz 2.750 US-$
33.–48. Platz 1.750 US-$
49.–64. Platz 1.500 US-$
65.–96. Platz 1.000 US-$
97.–128. Platz 750 US-$
Gesamt 300.000 US-$

Turnierstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger[2][1] Finalist
1976 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Sigel Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Margo
1978 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Allen Hopkins Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Mizerak
1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Mizerak Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Rempe
1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Louie Roberts Vereinigte StaatenVereinigte Staaten David Howard
1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Sigel Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ray Martin
1981 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Allen Hopkins Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Sigel
1982 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten David Howard Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Zuglan
1983 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Sigel Vereinigte StaatenVereinigte Staaten David Howard
1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Earl Strickland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Sigel
1985 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jimmy Reid Puerto Rico Mike Lebron
1986 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten David Howard Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Allen Hopkins
1987 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Earl Strickland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Rempe
1988 Puerto Rico Mike Lebron Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nick Varner
1989 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nick Varner Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kim Davenport
1990 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nick Varner Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny Archer
1991 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Buddy Hall Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dennis Hatch
1992 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Kennedy Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny Archer
1993 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Earl Strickland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony Ellin
1994 Philippinen Efren Reyes Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nick Varner
1995 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Reed Pierce Philippinen Efren Reyes
1996 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rodney Morris Philippinen Efren Reyes
1997 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Earl Strickland Philippinen Efren Reyes
1998 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Buddy Hall Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tang Hoa
1999 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny Archer Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeremy Jones
2000 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Earl Strickland JapanJapan Takeshi Okumura
2001 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corey Deuel Finnland Mika Immonen
2002 Deutschland Ralf Souquet Philippinen Alex Pagulayan
2003 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeremy Jones Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jose Parica
2004 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gabe Owen Deutschland Thorsten Hohmann
2005 Philippinen Alex Pagulayan Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jose Parica
2006 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Schmidt Philippinen Rodolfo Luat
2007 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shane van Boening Philippinen Ronato Alcano
2008 Finnland Mika Immonen Philippinen Ronato Alcano
2009 Finnland Mika Immonen Deutschland Ralf Souquet
2010 EnglandEngland Darren Appleton Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corey Deuel
2011 EnglandEngland Darren Appleton Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shawn Putnam
2012 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shane van Boening Philippinen Dennis Orcollo
2013 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shane van Boening Philippinen Lee Van Corteza
2014 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shane van Boening Philippinen Dennis Orcollo
2015 Chinesisch Taipeh Cheng Yu-hsuan EnglandEngland Karl Boyes
2016 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shane van Boening Chinesisch Taipeh Chang Jung-Lin
2017 Schottland Jayson Shaw Albanien Eklent Kaçi
2019[3] Deutschland Joshua Filler[4] China Volksrepublik Wu Jiaqing
2021[5] Philippinen Carlo Biado[6] Singapur Aloysius Yapp

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b US Open 9-Ball – History. In: matchroompool.com. Matchroom Sport, abgerufen am 27. April 2019 (englisch).
  2. a b History of The U.S. Open 9-Ball Championships. In: usopen9ballchampionships.com. Archiviert vom Original am 25. September 2016; abgerufen am 23. Oktober 2016 (englisch).
  3. US Open 9-ball Championship 2019. In: cuescore.com. Abgerufen am 27. April 2019 (englisch).
  4. Filler is PartyPoker US Open 9-Ball Champion. In: matchroompool.com. Matchroom Sport, 27. April 2019, abgerufen am 27. April 2019 (englisch).
  5. US Open Pool Championship 2021. In: cuescore.com. Abgerufen am 22. September 2021 (englisch).
  6. Biado seals US Open Pool Championship Title. In: matchroompool.com. Matchroom Sport, 18. September 2021, abgerufen am 22. September 2021 (englisch).