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U 634

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U 634
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: VII C
Feldpostnummer: 23 270
Werft: Blohm & Voss, Hamburg
Bauauftrag: 15. August 1940
Baunummer: 134
Kiellegung: 23. September 1941
Stapellauf: 10. Juni 1942
Indienststellung: 6. August 1942
Kommandanten:
Einsätze: 3 Feindfahrten
Versenkungen:

1 Schiff (10.856 BRT)

Verbleib: am 30. August 1943 im Nordatlantik versenkt

U 634 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C der ehemaligen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Bau und Indienststellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 634 wurde am 23. September 1941 bei Blohm & Voss in Hamburg auf Kiel gelegt, der Stapellauf erfolgte am 10. Juni 1942.[1] Ein Teil der Baukosten wurde durch eine U-Boot-Spende der Stadt Schwäbisch Hall aufgebracht, weshalb das Boot am Turm das Stadtwappen führte. Der Kontakt kam wahrscheinlich durch das Besatzungsmitglied Leutnant zur See, dem Ersten Wachoffizier von U 634, Eberhard Bosch zu Stande, der einen Teil der Besatzung in seine Heimatstadt eingeladen hatte.[2] Bosch war ein Sohn des Schwäbisch Haller NSDAP-Kreisleiters Otto Bosch. Am 6. August 1942 wurde es unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Hans-Günther Brosin in Dienst gestellt.

Einsatz und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 31. Januar 1943 gehörte es zwecks Ausbildung zur 5. U-Boot Flottille in Kiel. Danach, ab dem 1. April 1943 wurde es der 9. Flottille in Brest als Frontboot zugeteilt. Dieser Flottille gehörte U 634 bis zu seiner Versenkung an.[3] Am 28. Januar 1943 übernahm Oberleutnant zur See Eberhard Dahlhaus das Kommando.

Zwischenfall bei einer Ausbildungsfahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. November 1942 kollidierte U 634 im Rahmen einer Ausbildungsfahrt bei Hela mit U 272.[4] Das schwer beschädigte U 272 sank in 36 m Tiefe auf Grund. Dort gelang es einigen Besatzungsmitgliedern das U-Boot zu verlassen und mit Hilfe ihrer Tauchretter die Oberfläche zu erreichen. Insgesamt kamen 29 Besatzungsmitglieder ums Leben, während 12 Mann von U 272 nach 22 Stunden im herbstlichen Ostsee-Wasser von Einheiten der Kriegsmarine gerettet wurden.[5]

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu seiner ersten Unternehmung lief das Boot am 18. Februar 1943 aus Bergen aus. Am 3. März 1943 versenkte Kommandant Dalhaus im Nordatlantik bei einem Angriff auf den Konvoi HX-227 auf der Position 62° 10′ N, 28° 25′ W den mit Munition und Reifen beladenen amerikanischen Frachter SS Meriwether Lewis (ein Liberty-Schiff), wobei dessen gesamte Besatzung von 72 Mann starb. Am 23. März 1943 lief U 634 in Lorient ein. Zur zweiten Feindfahrt lief das Boot am 15. April 1943 aus Lorient aus und kehrte am 23. Mai 1943 nach Brest zurück.

Versenkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu seiner dritten und letzten Unternehmung lief U 634 am 12. Juni 1943 aus Brest aus. Die Besatzung schoss am 13. Juni ein britisches Flugboot vom Typ Short Sunderland ab.

Am 30. August wurde U 634 im Nordatlantik, östlich der Azoren, auf der Position 40° 13′ N, 19° 24′ W durch die britische Sloop HMS Stork und die britische Korvette HMS Stonecrop mit Wasserbomben versenkt. Von den 47 Besatzungsmitgliedern überlebte niemand.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6, S. 84.
  2. Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7, S. 133.
  3. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6, S. 376.
  4. Axel Niestlé: "German U-Boat Losses of World War II. Details of Destruction", Frontline Books, London 2014, ISBN 978-1-84832-210-3, Seite 51
  5. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1999, ISBN 3-8132-0514-2, S. 65.
  6. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. 1998, S. 149–150.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]