U English

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Das U English (Upper English, sinngemäß Oberklassenenglisch) ist ein nach einem Diskurs in den 1950er Jahren definierter Begriff, es grenzt sich vom Englisch der Mittelschicht (non-U English) ab.

Die Arbeiterklasse benutzt (im Wesentlichen) die gleichen Begriffe wie die englische Oberklasse (Britischer Adel). Während die Mittelschicht neue Terminologien wie Neologismen und Euphemismen nutzt, um edler zu klingen und sich über die Arbeiterklasse zu erheben, nutzt die Oberschicht dagegen die gleiche Sprache wie das Volk, ein ebenmäßiges und traditionelles Englisch. Laut der Theorie ist sich die Oberschicht ihrer gehobenen sozialen Stellung so sicher, dass sie die vorhandenen Klassenunterschiede nicht künstlich betonen muss.[1]

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U English non-U English
Bike oder bicycle Cycle
Dinner jacket Dress suit
Knave Jack (Kartenspiel)
Vegetables Greens
Ice Ice cream
Scent Perfume
They’ve a very nice house. They have (got) a lovely home.
Ill (in bed) Sick (in bed)
I was sick on the boat. I was ill on the boat.
Looking-glass Mirror
Chimneypiece Mantelpiece
Graveyard Cemetery
Spectacles Glasses
False teeth Dentures
Die Pass on
Mad Mental
Jam Preserve
Napkin Serviette
Sofa Settee oder couch
Lavatory oder loo Toilet
Rich Wealthy
What? Pardon?
Good health Cheers
Lunch Dinner (für Mittagessen)
Pudding Sweet
Drawing-room Lounge
Writing-paper Note-paper
How d’you do? Pleased to meet you
Wireless Radio
(School)master, mistress Teacher

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Debatte wurde vom britischen Linguistikprofessor (Birminghamer Universität) Alan S. C. Ross 1954 gestartet. Er prägte die Begriffe „U English“ und „non-U English“ in einem finnischen Journal.[1] Er pointierte die Verschiedenheit in Aussprache und Schreibstil, doch war es seine Analyse des unterschiedlichen Vokabulars, das die Debatte erhitzte.

Die englische Autorin Nancy Mitford griff die Debatte 1954 in ihrem Artikel „Die englische Aristokratie“ auf. Es gab eine breite Diskussion über Klassenunterschiede und Hochmut nach Veröffentlichung des Artikels. Das Essay wurde danach von Evelyn Waugh und John Betjeman ediert und veröffentlicht.[2] Auch Ross’ Originalartikel Noblesse Oblige: an Enquiry into the Identifiable Characteristics of the English Aristocracy wurde ediert und ein weiteres Mal 1956 veröffentlicht. John Betjeman veröffentlichte ein provokantes Gedicht, das er How to Get on in Society nannte.[3]

Die Diskussion wurde zu der Zeit ernst genommen, da es sich um ein Nachkriegsengland handelte, wo sich eine neue Mittelklasse aus den Ruinen etablierte.[4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ross, Alan S. C., Linguistic class-indicators in present-day English, Neuphilologische Mitteilungen (Helsinki), vol. 55 (1954), 113–149
  2. Mitford, Nancy (ed.). 1956. Noblesse oblige. London, Hamish Hamilton, 'Note'.
  3. Mitford, Nancy (ed.). 1956. Noblesse oblige. London, Hamish Hamilton.
  4. Buckle, Richard (ed.). 1978. U and Non-U Revisited. London: Debrett.