Uedorf

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Uedorf
Stadt Bornheim
Unter silbernem (weißen) Schildhaupt, darin ein durchgehendes schwarzes Kreuz für das Kurfürstentum Köln, in rotem Feld ein frei schwebender silberner (weißer) Turm über Sockelbau mit drei Fenstern untereinander und ohne Dach. Er symbolisiert den Mühlenturm, der das markenteste Bauwerk und Wahrzeichen Uedorfs darstellt. Darunter in grünem Feld ein silberner (weißer) Wellenbalken für den Rhein, an dessen linken Längsufer Uedorf liegt, und die fruchtbare Rheinebene sowie zugleich das Rheinland.
Koordinaten: 50° 47′ N, 7° 2′ OKoordinaten: 50° 47′ 0″ N, 7° 1′ 59″ O
Höhe: ca. 55 m ü. NHN
Einwohner: 913 (2. Aug. 2019)[1]
Eingemeindung: 1969
Postleitzahl: 53332
Vorwahl: 02222

Uedorf ist ein Stadtteil von Bornheim im Rhein-Sieg-Kreis und liegt am linken Ufer des Rheins.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein in Uedorf gefundener Matronenstein weist darauf hin, dass auf dem Gebiet des heutigen Ortes bereits zur Römerzeit Menschen siedelten. An der Stelle des Uedorfer Mühlenturms soll ein römischer Wachturm gestanden haben. Mittelalterliche Dokumente nennen Uedorf im Zusammenhang mit den Klöstern Nonnenwerth (erstmals 1143 erwähnt), Heisterbach, Altenberg und Brauweiler. Eine Urkunde aus dem 13. Jahrhundert weist den Ort als Pfarrdorf aus. Die Uedorfer Mühle wird erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts erwähnt.

Verheerende Hochwasser im Mittelalter (vermutlich im 14. Jahrhundert) führten zur Zerstörung des Ortes. Das Herseler Werth und die Ausbuchtung des Rheins nach Westen gehen auf diese Fluten zurück.[2] Gut erkennbar ist heute noch der Ufereinbruch am Südende der Römerstraße im benachbarten Widdig (an den Rheinterrassen), wo die Widdiger Hauptstraße abrupt endet.

Uedorf gehörte zum kurkölnischen Amt Brühl und kam ab 1798 während der französischen Zeit (1794–1814) zum Département de la Roer (Arrondissement de Cologne, Kanton Bruhl, Mairie Hersel). Mit der Eingliederung in den preußischen Einflussbereich ab 1815 wurde die französische Verwaltungsgliederung im Großen und Ganzen belassen. Allerdings kamen die Mairien (Bürgermeistereien, seit 1928 Ämter) Waldorf, Sechtem und Hersel, und damit auch Uedorf, zum Landkreis Bonn. 1932 wurde das Amt Hersel dem – aus dem Amt Waldorf hervorgegangenen – Amt Bornheim angegliedert. 1935 entstanden aus den restlichen Ämtern die Gemeinden Bornheim, Hersel (mit Uedorf) und Sechtem. 1969 wurden sie zur Großgemeinde Bornheim zusammengefasst. Seit 1981 ist Bornheim Stadt und Uedorf ihr kleinster Stadtteil.

Namensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ab 1143: Oclichtorph,
ab 1261: Odorp,
ab 1336: Oydorp,
ab 1413: Oedorp,
ab 1542: Udorp,
ab 1599: Udorff,
ab 1623: Udorf,
ab 1728: Üdorf,
ab 1749: Ödorff,
ab 1790: Üdorff,
ab 1804: Uedorf

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Norden grenzt Uedorf an Widdig, im Süden an Hersel, beides ebenfalls Ortsteile von Bornheim.

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verbundschule Bornheim (früher: Martinschule)

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Stadt Bornheim hat Bernd Marx (parteilos) zum Ortsvorsteher gewählt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtbahnlinie 16 verkehrt zwischen Bonn-Bad Godesberg und Köln-Niehl auf der Trasse der Rheinuferbahn.

Linie Verlauf / Anmerkungen Takt (Mo–Fr)
16 Niehl – Amsterdamer Straße/Gürtel – Reichenspergerplatz – Ebertplatz – Breslauer Platz/Hbf  – Dom/Hbf  – Appellhofplatz (Breite Straße) – Neumarkt – Barbarossaplatz – Chlodwigplatz – Ubierring – Marienburg – Rodenkirchen – Sürth – Godorf – Wesseling Nord – Wesseling – Wesseling Süd – Urfeld – Widdig – Uedorf – Hersel – Tannenbusch Mitte – Tannenbusch Süd – Propsthof Nord – Bonn West – Bonn Hbf  – Universität/Markt – Juridicum – Bundesrechnungshof/Auswärtiges Amt – Museum Koenig – Heussallee/Museumsmeile – Ollenhauerstraße – Olof-Palme-Allee – Max-Löbner-Straße/Friesdorf – Hochkreuz/Deutsches Museum Bonn – Wurzerstraße – Plittersdorfer Straße – Bonn-Bad Godesberg Bf – Bad Godesberg Stadthalle 10 min

Die Bundesautobahn 555 ist im Norden über die Anschlussstelle Wesseling und im Süden über die Anschlussstelle Bornheim (Rheinland) erreichbar.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der TTC Blau-Rot 1963 Uedorf e. V. nimmt am Spielbetrieb des Westdeutschen Tischtennisverbandes auf Bezirks- und Kreisebene teil.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Steinkreuz an der Ecke Bornheimer und Heisterbacher Straße. Die Inschrift lässt sich als Chronogramm lesen: CrVCIfIXo Data a praeLato HerMano (dem Gekreuzigten gestiftet – oder: dem Leiden Christi gewidmet – vom Prälaten Hermann): je einmal M (1000), D (500), L (50), X (10) und V (5) sowie je zweimal C (100) und I (1), Die Summe ergibt die Jahreszahl 1767.
Verbundschule Bornheim-Uedorf an der Heisterbacher Straße (zwischen Insel- und Isarstraße), Nachfolgerin der Martinschule. Das neue Gebäude der Aachener Architekten Helmut Heuer und Hans-Jürgen Faust (Architekturbüro Heuer Faust[3]) wurde 2004 fertiggestellt.
„Uedorfer Burg“, ein Gehöft zwischen Heisterbacher Straße und Rheinuferweg, wo eine Burg gestanden haben soll.[4] Im April 1942 war der Hof bei einem Bombenangriff teilweise zerstört worden.[5] Die Familie Jüssen hat ihm das heutige Aussehen gegeben. Das „Caféhaus Uedorf“ gehört zu dem Anwesen.
Mühlenturm in Uedorf zwischen Heisterbacher Straße und Rheinuferweg. Die Mühle stammte aus dem 14. Jahrhundert. Sie war bis Ende des 19. Jhs. in Betrieb. Anfang des 20. Jhs. diente ihr Rumpf als Aussichtsturm. Heute Privatbesitz.
Ein ca. 1 m hoher Meilenstein an der Elbestraße, 40 m nördlich der Isarstraße, vor dem Haus Nr. 240. Die Herkunft (ob preußisch oder französisch) ist ungeklärt.[6]
Rheinansicht vom Rheinuferweg aus (Höhe Mühlenturm), Blick auf das Herseler Werth.

Touristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Caféhäuschen direkt am Rheinufer von Uedorf
  • Rheinradweg auf dem Leinpfad am Rhein

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Bursch: Uedorf am Rhein – Eine heimatkundliche Darstellung aus Anlaß der 850jährigen Ersterwähnung, 1993.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohner in den einzelnen Ortschaften. Abgerufen am 25. März 2020 (Einwohnerzahlen: Stand 2. August 2019).
  2. Wenn man die Sichtachse zwischen dem Südende der Römerstraße in Widdig (etwa von den Rheinterrassen aus) und dem Nordende des Herseler Werths als ehemaliges Ufer auffasst, erhält man eine ungefähre Vorstellung vom Ausmaß des Ufereinbruchs und des Landverlustes.
  3. Das Architekturbüro hat auch die Europaschule Bornheim geplant.
  4. Horst Bursch im Kölner Stadtanzeiger vom 2. Januar 2006
  5. Matthias Rech: Tagebücher 1914–1943. „Uedorfer Burg abgebrannt“. 15. April 1942, abgerufen am 18. Dezember 2014.
  6. Eberhard Brumm, Olaf Grell: Ein Franzose, der eigentlich ein Preuße ist. (PDF; 437 kB) Ein Halbmeilenstein in Bornheim-Uedorf. In: Meilensteinjournal 52/2006. S. 31–33, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Dezember 2014; abgerufen am 18. Dezember 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uedorf.de