Ultramarinfabrik Weitenegg

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Die Ultramarinfabrik Weitenegg steht in der Siedlung Weitenegg in der Marktgemeinde Leiben im Bezirk Melk in Niederösterreich.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fabriksanlage steht auf Weitenegg Nr. 5 am Fuß der Burgruine Weitenegg an der Biegung des Weitenbaches in die Donau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kernbau entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Betriebsgründung erfolgte im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts durch Johann Setzer mit der künstlichen Erzeugung von Ultramarin mit Exporten bis in den Fernen Osten. 1870 erfolgte eine Erweiterung mit Abbruchmaterial des Ostbergfriedes der Burgruine Weitenegg.

Das Unternehmen vereinigte sich 1912 mit zwei weiteren Firmen zur Aktiengesellschaft Vereinigte Papier- und Ultramarinfabriken Jakob Kraus, Joh. Setzer, R. Schneider jun.[1] 1921 wurde die Ultramarinfabrik von der Farbenfabrik Habich übernommen,[2][3] die 1932 auch ihren Firmensitz nach Weitenegg verlegte.[4]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großer Gebäudekomplex mit mehrfach geknickter Fassade an der Biegung des Weitenbaches. Die fünfachsige Hauptfront aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist dreigeschoßig und hat einen Mittelrisalit unter einem Zwerchdach und zeigt paarweise gekuppelte Rundbogenfenster und eine Lisenengliederung der Fassade. Unter dem Traufgesims verläuft ein Rundbogenfries mit schießschartenförmigen Öffnungen für die Belüftung der Trockenböden.

Altlasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa von 1940 bis 1980 wurden am Standort der Farbenfabrik Habich die anfallenden Abfälle, die massiv mit Schwermetallen belastet waren, ohne Sohl- und Böschungsicherung unmittelbar neben dem Weitenbach abgelagert. Im Jahr 2003 wurden diese Ablagerungen fast vollständig entfernt und entsorgt, nur im überbauten Bereich verblieb eine geringe Menge an verunreinigtem Material. Weiters wurde eine Teilumschließung errichtet, womit die Altlast nunmehr keine erhebliche Gefährdung für die Umwelt darstellt und als gesichert zu bewerten ist.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vereinigte Papier- und Ultramarinfabriken Jakob Kraus, Joh. Setzer, R. Schneider jun. A.G.. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ, 12. Oktober 1912, S. 21 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  2. Chemische Farbenfabrik H.M.Habich A.-G.. In: Neue Freie Presse, 30. August 1921, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  3. Unternehmensgeschichte. In: habich.com. Abgerufen am 24. November 2019.
  4. Firmenprotokollierungen. In: Wiener Zeitung, 20. Dezember 1932, S. 12 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  5. Gesicherte Altlast N44: Betriebsdeponie Farbenfabrik Habich auf altlasten.gv.at

Koordinaten: 48° 13′ 49″ N, 15° 17′ 49″ O