Unser letzter Sommer (Film)

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Film
Titel Unser letzter Sommer
Originaltitel Letnie przesilenie
Produktionsland Polen
Originalsprache Deutsch, Polnisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Michał Rogalski
Drehbuch Michał Rogalski
Produktion Ewa Borgunska,
René Frotscher,
Maria Golos,
Thomas Jeschner,
Eva-Marie Martens,
Maciej Strzembosz
Musik Alexander Hacke,
Rainer Oleak
Kamera Jerzy Zieliński
Schnitt Joanna Brühl,
Milenia Fiedler
Besetzung

Unser letzter Sommer (polnischer Originaltitel Letnie przesilenie, englischer Titel Summer Solstice) ist ein polnisch-deutsches Kriegsdrama von Michał Rogalski.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romek ist ein polnischer Heizer und Guido ein deutscher Soldat. Beide sind 17 Jahre alt, mögen Jazzmusik und das gleiche hübsche Mädchen. Doch ihr Leben im Jahre 1943, irgendwo in einem Dorf an der Eisenbahnstrecke zwischen Warschau und Treblinka im Nazi-besetzten Polen, ändert sich ganz schnell.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde von der polnischen Prasa i Film und der deutschen Sunday Filmproduktions GmbH produziert. Gedreht wurde von August bis Oktober 2013 in Breslau und Warschau.

Uraufgeführt wurde der Film am 22. Oktober 2015 auf dem Filmfest München und am 5. Oktober 2015 erstmals im Ersten ausgestrahlt. Auf Festivals wurde er auch unter dem internationalen Titel Summer Solstice gezeigt.

Das Projekt wurde von einer Reihe von Institutionen gefördert, darunter BKM, Mitteldeutsche Medienförderung, Deutscher Filmförderfonds, Medienboard Berlin-Brandenburg und das Polnische Filminstitut.

Die polnischen Schauspieler wurden nicht synchronisiert, sondern untertitelt.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film schaffte es beim deutschen Kinostart im Oktober 2015 knapp in die Top 10,[4] insgesamt blieben die Besucherzahlen in den deutschen Kinos aber gering. Tittelbach hält die fehlende Synchronisierung für einen der möglichen Gründe.[5]

Die FBW zeichnete den Film 2015 mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ aus:[2]

„Der Regisseur hat den Film seiner Großmutter gewidmet, die ihm „ALLES erzählte“. Siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, zu dem gerade viele Filme veröffentlicht werden, gewinnt er dem Genre eine neue Facette ab, die von viel Mut und großer Menschlichkeit gekennzeichnet ist.“

FBW[2]

Das Presseecho ist durchaus geteilt:

Peter Zandler von der Berliner Morgenpost lobte, wie es Rogalski gelang, ein wert- und vorurteilsfreies Bild dessen zu zeichnen, was der Krieg aus jungen Menschen macht; irreparable Schäden, die auch ein später möglicherweise erlebter Frieden nicht mehr reparieren kann.[6] Ebenfalls lobend äußerte sich Andrea Seitz von epd-Film, die von den überraschenden Wendungen des aus ihrer Sicht melancholisch-zurückhaltendem Dramas gefesselt ist.[7]

Auch im englischen Sprachraum gab es positive Äußerungen:

„Director Rogalski, who won the Polish edition of the Hartley-Merrill competition with this complex and provocative script, also displays a keen visual sense that makes clever use of contrast. […] Rogalski also deserves praise for knowing when to cut, and letting the viewer’s imagination and an accomplished sound design conceive more powerful horrors than he could possibly show.“

„Regisseur Rogalski, der mit diesem komplexen und provokanten Drehbuch die polnische Ausgabe des Hartley-Merrill-Wettbewerbs gewonnen hat, zeigt auch ein ausgeprägtes visuelles Gespür, das Kontraste geschickt einsetzt. […] Rogalski verdient auch ein Lob dafür, dass er weiß, wann er schneiden muss, und dass er die Phantasie des Zuschauers und ein gelungenes Sounddesign mächtigere Schrecken konzipieren lässt, als er sie je zeigen könnte.“

Alissa Simon: Variety[8]

Ganz anders bewertet Philipp Stadelmaier von der Süddeutschen Zeitung den Film. Seiner Ansicht nach ist er „unglaublich schlecht erzählt“ und eigentlich gar kein Film, sondern ein Fotoroman, eine „Aneinanderreihung von Klischees“.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Unser letzter Sommer. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2015 (PDF; Prüf­nummer: 152 757 K).
  2. a b c Unser letzter Sommer. In: FBW. 2015, abgerufen am 16. Mai 2020.
  3. Awards of the Montreal World Film Festival 2015. In: ffm-montreal.org. Montreal World Film Festival, 7. September 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2015; abgerufen am 14. September 2015 (englisch/französisch).
  4. Inside Kino, Deutsche Kino-Charts Wochenende 43 vom 22. – 25. Oktober 2015, abgerufen am 20. Mai 2020
  5. Kino-Koproduktion „Unser letzter Sommer“. In: tittelbach.tv. 20. Mai 2017, abgerufen am 20. Mai 2020.
  6. Peter Zandler: Verlust der Unschuld: „Unser letzter Sommer“. In: Berliner Morgenpost. 22. Oktober 2015, abgerufen am 16. Mai 2020.
  7. Andrea Seitz: Kritik zu Unser letzter Sommer. In: epd-Film. 18. September 2015, abgerufen am 16. Mai 2020.
  8. Alissa Simon: Film Review: ‘Summer Solstice’. In: Variety. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  9. Philipp Stadelmaier: Hormonstau vor Holocaust-Kulisse. In: Süddeutsche Zeitung. 22. Oktober 2015, abgerufen am 16. Mai 2020.