Unternehmen Edelweiß II

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Gefangennahme von Teilnehmern des Unternehmens Edelweiß II am 4. Oktober 1944

Das Unternehmen Edelweiß II war der Deckname einer deutschen Militäroperation und der Versuch der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, eine Wetterstation in Grönland, dessen Verbindung zum besetzten Dänemark abgebrochen war, zu errichten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1944 scheiterte das Unternehmen Schatzgräber auf Franz-Josef-Land. Die Wehrmacht plante deswegen das Unternehmen Goldschmied als neuen Versuch, auf der russischen Insel eine Wetterstation zu errichten. Am 15. August 1944 fuhr der ehemalige Trawlers Externsteine in Wismar ab. An Bord befanden sich zwölf Personen, die von Leutnant Karl Schmid angeführt wurden. Am 2. September 1944 erreichte das Schiff das norwegische Tromsø. Am 1. September 1944 war das Unternehmen Edelweiß in Nordostgrönland gescheitert und als die Nachricht dazu bei der Wehrmacht eintraf, wurde am 15. September beschlossen, das Unternehmen Goldschmied auszusetzen. Stattdessen sollte die Externsteine im Rahmen des Unternehmens Edelweiß II nach Nordostgrönland fahren. Dort sollte die Mannschaft abgesetzt werden und das Schiff nach Europa zurückkehren.

Am 26. September verließ die Externsteine Tromsø, eskortiert vom U-Boot U 965. Am 29. September erreichte das Schiff die grönländische Eiskante, von wo aus das U-Boot heimkehrte. Am 1. Oktober erreichte die Externsteine die Insel Lille Koldewey, wo der Wettertrupp und die Ausrüstung abgeladen wurden. Am 2. Oktober machte sich das Schiff auf die Heimreise. Beim Starten der Maschinen entstand jedoch soviel schwarzer Qualm, dass die Rauchsäule von einem US-amerikanischen Patrouillenflugzeug entdeckt wurde. Ein weiteres Flugzeug flog tags darauf direkt über das gerade errichtete Lager, um es zu inspizieren.

In der Nacht zum 4. Oktober erreichte das US-amerikanische Schiff Eastwind das Lager mit rund 250 Soldaten unter der Führung von Alden Lewis und nahm den deutschen Wettertrupp gefangen. Sie wurden von der Eastwind auf das Schiff Storis gebracht, das nach Narsarsuaq fuhr, von wo aus sie ins kanadische Goose Bay geflogen wurden und dann in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft gerieten.

Die Externsteine wurde derweil bei Shannon vom Packeis eingeschlossen. Ein Flugzeug entdeckte das Schiff am 14. Oktober und die Eastwind und ihr Schwesterschiff Southwind wurden zur Eiskante gesandt, von wo aus die Mannschaft zum deutschen Schiff lief und die Besatzung gefangen nahm. Die Externsteine wurde erbeutet und fortan von der US-amerikanischen Küstenwache als Eastbreeze eingesetzt.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Dege: War North of 80: The Last German Arctic Weather Station of World War II. Hrsg.: William Barr (= Northern lights series. Band 4). University of Calgary Press, University Press of Colorado, Arctic Institute of North America, Calgary / Boulder 2004, ISBN 978-1-55238-110-6, S. xxix–xxx (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – deutsch: Wettertrupp Haudegen. 1954. Übersetzt von William Barr).