Us (Peter-Gabriel-Album)

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Us
Studioalbum von Peter Gabriel

Veröffent-
lichung(en)

27. September 1992[1]

Aufnahme

Oktober 1989 – Juni 1992[2]

Label(s)

Format(e)

Genre(s)

Titel (Anzahl)

10

Länge

57:41

Besetzung verschiedene Mitwirkende

Produktion

Studio(s)

Chronologie
Shaking the Tree: Sixteen Golden Greats
(1990)
Us Secret World Live
(1994)
Singleauskopplungen
7. September 1992[7] Digging in the Dirt
4. Januar 1993[8] Steam
29. März 1993 Blood of Eden
13. September 1993[9] Kiss That Frog
September 1993 (nur Vereinigte Staaten)[10] Come Talk to Me

Us ist das sechste Studioalbum und das zehnte Album insgesamt des englischen Singer-Songwriters und Rock-Musikers Peter Gabriel und wurde am 27. September 1992 von Real World Records veröffentlicht.[11][12]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Album war der zweite Teil der Trilogie mit Album-Titeln aus zwei Buchstaben und einem einsilbigen Namen nach So und vor Up.[13]

Nach der Veröffentlichung seines Soundtrack-Albums Passion im Jahr 1989 begann Gabriel mit der Arbeit an neuem Material für ein neues Album, sein erstes seit So, das seine meistverkaufte Veröffentlichung wurde. Gabriel konzentrierte sich auf Us auf persönliche Themen, darunter seine Scheidung in den späten 1980er Jahren, seine anschließende Beziehung mit der Schauspielerin Rosanna Arquette und die wachsende Distanz zwischen ihm und seiner ersten Tochter.[14] Es entstand ein tiefer Blick in seine eigene Seele.[15]

Das Album brachte Hightech mit analogen Beiträgen von Musikern aus Westafrika, Ägypten und Armenien zusammen. Gabriel arbeitete erneut mit Daniel Lanois als Co-Produzent und arbeitete unter anderem mit John Paul Jones von Led Zeppelin, Brian Eno, Peter Hammill von Van Der Graaf Generator, Leo Nocentelli von The Meters und Sinéad O’Connor zusammen.[11][16]

Us wurde mit einer frühen Form von interaktiver Multimediasoftware für Macintosh- und Windows-Computer mit dem Titel Xplora1: Peter Gabriel’s Secret World beworben, die mehrere Musikvideos aus dem Album enthielt.[17][18] Das Album Us war ein weltweiter Erfolg in den Musikcharts und erreichte Platz 2 im Vereinigten Königreich und in den USA sowie die Top Ten in zwölf weiteren Ländern. Es wurden vier Singles veröffentlicht: Digging in the Dirt, Steam, Blood of Eden und Kiss That Frog, wobei Steam im Vereinigten Königreich Platz 10 erreichte. Gabriel begleitete das Album mit seiner Secret World Tour in den Jahren 1993 und 1994,[19] die auf dem Album Secret World Live[20] und dem gleichnamigen Konzertfilm[21][22] dokumentiert wurde, die beide 1994 erschienen. Us wurde im Rahmen des Remasterings seines Backkatalogs 2002 neu aufgelegt.

Entstehung und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1989 arbeitete Gabriel zunächst an Prototypen von Liedern, die auf dem Us-Album verwendet werden sollten, aber er bereitete auch neue Versionen von Liedern für das 1990er Kompilationsalbum Shaking the Tree: Sixteen Golden Greats vor und überwachte den Schnitt von 1987 in Griechenland in Athen gedrehten Konzertmitschnitten, die das erste Mal 1990 als Live-Videoalbum PoV veröffentlicht wurden.[23] Schließlich konzentrierte er sich 1991 und bis Juni 1992 auf das Komponieren und Aufnehmen des Albums Us, hauptsächlich in seinen eigenen Real World Studios in dem Dorf Box, Wiltshire, England und mit speziellen Aufnahmesitzungen in den Kingsway Studios in New Orleans und im Studio 2000 in Dakar.[14]

Gabriel hatte Sinéad O’Connor im Oktober 1990 bei einem der Human Rights-Benefizkonzerte von Amnesty International für die Menschenrechte in Santiago, Chile, kennengelernt.[14] Gabriel bat O’Connor, auf seinem Album zu singen, und sie kam in die Real World Studios, um ihre Gesangsparts bei Blood of Eden und Come Talk to Me zu übernehmen, letzteres schrieb Gabriel für seine jüngere Tochter Melanie, die damals noch ein Teenager war.[11] Daniel Lanois produzierte das Album gemeinsam mit Gabriel, unterstützt von David Bottrill bei Programmierung und Technik. Lanois und Bottrill wurden mit der Aufgabe betraut, die Spuren von etwa tausend Digital Audio Tapes (DAT) zu organisieren und zu mischen, die verschiedene Studioauftritte enthielten. Das endgültige Album war fast 58 Minuten lang und damit wesentlich länger als seine früheren Veröffentlichungen, die sich an die 46-Minuten-Grenze der analogen 12-Zoll-Vinyl-LP hielten.[14]

Die Musikvideos zu dem Album Us wurden am 7. Dezember 1993 auf der Kompilation All About Us auf VHS, Laserdisc und CD-i veröffentlicht.[24]

Auf dem Weltmusik-Kompilations-Album Plus from Us bot Gabriel an der Entstehung des Albums Us beteiligten Musikern die Plattform eigene Musikstücke auf einem gemeinsamen Album zu veröffentlichen.[25][26]

Artwork[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Lied wird von dem Artwork eines maßgeschneiderten Kunstwerkes begleitet, das in dem Booklet der jeweiligen Ausgabe abgebildet ist[11], ähnlich wie später bei den Alben Up von 2002[27] und i/o von 2023[28]. Die Bilder stammen von David Mach (Come Talk to Me), Finbar Kelly (Love to be Loved), Zadok Ben David (Blood of Eden), Ian Hughes (Steam), Mickaël Bethe-Sélassié (Only Us), Andy Goldsworthy (Washing of the Water), Zush (Digging in the Dirt), Jordan Baseman (Fourteen Black Paintings), Bili Bidjocka (Kiss That Frog) sowie Rebecca Horn (Secret World).[29][30]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Lieder wurden von Peter Gabriel geschrieben.

US-Album[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Come Talk to Me (mit Sinéad O’Connor) – 7:06
  2. Love to be Loved – 5:18
  3. Blood of Eden (mit Sinéad O’Connor) – 6:38
  4. Steam – 6:03
  5. Only Us – 6:30
  6. Washing of the Water – 3:52
  7. Digging in the Dirt – 5:18
  8. Fourteen Black Paintings – 4:38
  9. Kiss That Frog – 5:20
  10. Secret World – 7:03

Gesamtspielzeit: 57:41

Bonustitel in Japan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bashi-Bazouk (B-Seite der Single Digging in the Dirt, 2019 auch weltweit auf Flotsam And Jetsam veröffentlicht) – 4:46

Mitwirkende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technisches Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charts und Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[31]1 (37 Wo.)37
 Österreich (Ö3)[32]10 (16 Wo.)16
 Schweiz (IFPI)[33]2 (21 Wo.)21
 Vereinigtes Königreich (OCC)[34]2 (29 Wo.)29
 Vereinigte Staaten (Billboard)[35]2 (53 Wo.)53
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1992)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[36]54
 Vereinigtes Königreich (OCC)[37]79
ChartsJahres­charts (1993)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[38]70
 Vereinigte Staaten (Billboard)[39]81

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Argentinien (CAPIF)  Gold 30.000
 Australien (ARIA)  Gold 35.000
 Deutschland (BVMI)  Platin 500.000
 Frankreich (SNEP)  2× Gold 200.000
 Kanada (MC)  2× Platin 200.000
 Neuseeland (RMNZ)  Gold 7.500
 Schweden (IFPI)  Gold 50.000
 Spanien (Promusicae)  Gold 50.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)  Platin 1.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Platin 300.000
Insgesamt 7× Gold
5× Platin
2.372.500

Hauptartikel: Peter Gabriel/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Preis Kategorie für Resultat
1992 GAFFA-Prisen Best International Album Us Nominiert
1993 Danish Music Awards Best International Album Us Nominiert
Grammy Awards Best Pop Vocal Performance, Male Us Nominiert

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfredo Marziano, Luca Perasi: Peter Gabriel - The Rhythm Has My Soul. The Stories Behind the Songs. L.I.L.Y. Publishing, Mailand 2024, ISBN 978-88-909122-7-6, US, S. 165–184 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. New Releases. In: Music Week. London 26. September 1992, S. 16 (britisches Englisch).
  2. Genesis News Com [it]: Peter Gabriel – Recording Compendium (7) Official stuff, Demos, Outtakes & more: US 1991–1994. Deutscher Genesis Fanclub 'it' / Genesis News Com - Christian Gerhardts, 24. Oktober 2019, abgerufen am 21. April 2024 (englisch).
  3. Christian Gerhardts: Sound Without Frontiers - Peter Gabriel auf Super-Audio CD - SACD. Genesis-Fanclub.de, 2002, abgerufen am 21. April 2024 (deutsch).
  4. Chris Willman: Peter Gabriel 'Us' Geffen. In: Los Angeles Times. 11. Oktober 1992, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. Daryl Easlea: Peter Gabriel's solo albums Us and Up abandoned pop for prog's darkest side. With Us and Up, Peter Gabriel turned his back on pop to record some of the darkest prog of his career. Producer Daniel Lanois and bassist Tony Levin look back on their creation. In: Louder Sound. 13. Juli 2016, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. a b Dante E. A. Ramos: Peter Gabriel Abandons Role as King of PC Pop. New-Wave Artist Turns to Tales of Love instead of World Problems. In: The Harvard Crimson. 1. Oktober 1992, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  7. New Releases: Singles. (PDF; 28,5 MB) In: Music Week. 5. September 1992, S. 21, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. New Releases: Singles. (PDF; 28,9 MB) In: Music Week. 26. Dezember 1992, S. 23, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Single Releases. In: Music Week. 11. September 1993, S. 23 (amerikanisches Englisch).
  10. Peter Gabriel – Come Talk to Me. Abgerufen am 21. April 2024 (englisch).
  11. a b c d Peter Gabriel Ltd.: US – Released 27th September, 1992. PeterGabriel.com, 2024, abgerufen am 21. April 2024 (britisches Englisch).
  12. Peter Gabriel Us. Rate Your Music, 24. September 2017, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  13. Peter Gabriel Ltd.: UP – Released 23rd September, 2002. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 21. April 2024 (britisches Englisch).
  14. a b c d Durrel Bowman: Experiencing Peter Gabriel: A Listener's Companion. Rowman & Littlefield, Lanham, Maryland 2016, ISBN 978-1-4422-5200-4, S. 151 (amerikanisches Englisch).
  15. Bernd Zindler: Peter Gabriel – US. In: it-Magazin #5, Dezember 1992. Deutscher Genesis Fanclub 'it' / Genesis News Com - Christian Gerhardts, 5. Dezember 1992, abgerufen am 21. April 2024 (deutsch).
  16. Peter Gabriel Ltd.: US EPK – The electronic press kit (EPK) for the US album where Peter discusses a number of the key themes on the album. PeterGabriel.com, 2024, abgerufen am 21. April 2024 (britisches Englisch).
  17. Karen Niemla: XPLORA 1: Peter Gabriel's Secret World. Advanced Classic Gaming, 4. Januar 2010, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  18. Martha Pinto: XPLORA1 Peter Gabriel's Secret World. University of Michigan, 1995, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  19. Bernd Zindler: Secret World Tour Report. Deutscher Genesis Fanclub 'it' / Genesis News Com - Christian Gerhardts, 1999, abgerufen am 21. April 2024 (englisch).
  20. it-Magazin #13, Dezember 1994: Peter Gabriel - Secret World Live - Die umjubelte Welttournee ist nun auf 2CD erhältlich. Genesis-Fanclub.de, 13. Dezember 1994, abgerufen am 21. April 2024 (deutsch).
  21. Peter Gabriel Secret World Live. Rate Your Music, 24. November 2022, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  22. Christian Gerhardts: Peter Gabriel - Secret World Live - 2012: Gabriels Kult-Tour erstmals in High Definition auf Blu-ray. Genesis-Fanclub.de, 16. Juli 2012, abgerufen am 21. April 2024 (deutsch).
  23. Peter Gabriel – PoV. Discogs, 2024, abgerufen am 21. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  24. Peter Gabriel Ltd.: All About US - Released 7th December, 1993. petergabriel.com, 2024, abgerufen am 21. April 2024 (britisches Englisch).
  25. Real World Ltd.: Plus from US. Various Artists. Real World Records, 2024, abgerufen am 21. April 2024 (britisches Englisch).
  26. Peter Gabriel Ltd.: Plus from Us. CD-Booklet. Hrsg.: Real World Records. Box, Wiltshire 16. Mai 1993 (britisches Englisch).
  27. Peter Gabriel Ltd.: UP. CD-Booklet. Hrsg.: Real World Records. Box, Wiltshire 23. September 2002 (britisches Englisch).
  28. Thomas Schrage: Peter Gabriel Artwork - i/o - Die Kunst. Deutscher Genesis Fanclub 'it' / Genesis News Com - Christian Gerhardts, 6. April 2023, abgerufen am 21. April 2024 (deutsch).
  29. Peter Gabriel Ltd.: US. CD-Booklet. Hrsg.: Real World Records. Box, Wiltshire 27. September 1992 (britisches Englisch).
  30. Peter Gabriel Ltd.: Art From US. PeterGabriel.com, 2024, abgerufen am 21. April 2024 (britisches Englisch).
  31. Peter Gabriel – Us. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 2. April 2023.
  32. Peter Gabriel – Us. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 2. April 2023.
  33. Peter Gabriel – Us. In: Hitparade.ch. Hung Medien, abgerufen am 2. April 2023.
  34. Peter Gabriel. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 2. April 2023 (britisches Englisch).
  35. Peter Gabriel. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 2. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  36. Top 100 Album-Jahrescharts: 1992. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 2. April 2023.
  37. Complete UK Year-End Album Charts. In: chartheaven.9.forumer.com. Official Charts Company, 16. September 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2012; abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  38. Top 100 Album-Jahrescharts: 1992. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 2. April 2023.
  39. Year-End Charts Top Billboard 200 Albums: 1993. In: billboard.com. Billboard, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2019; abgerufen am 2. April 2023 (englisch).