Völlig meschugge?!

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Fernsehserie
Titel Völlig meschugge?!
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Kinderprogramm
Erscheinungsjahr 2022
Länge 24 Minuten
Episoden 6 in 1 Staffel
Produktions­unternehmen Tellux-Film, Sad Origami, ZDF
Idee Andreas Steinhöfel und Klaus Döring
Musik Mathias Rehfeldt
Erstausstrahlung 19. Apr. 2022 auf KiKa
Besetzung

Völlig meschugge?! ist eine sechsteilige Fernseh-Miniserie, die sich an Kinder und Jugendliche richtet und altersgerecht die Problemkreise Mobbing, Rassismus und Antisemitismus thematisiert. Sie wurde im Herbst 2021 im Auftrag des ZDF unter der Regie von Frank Stoye produziert und ab dem 19. April 2022 im Abendprogramm des KiKA erstausgestrahlt. Verantwortliche Redakteurin im ZDF ist Katrin Pilz.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Teenager Charly, Benny und Hamid sind beste Freunde. An ihrer Schule wird Charly gemobbt, Hamid rassistisch beleidigt und Benny antisemitisch angegriffen, nachdem bekannt wird, dass seine Familie jüdischen Glaubens ist. Als Hamid in Verdacht gerät, in der Schule Handys gestohlen zu haben, wird die Freundschaft der drei zwischenzeitlich schwer belastet. Benny ist den Anfeindungen auf Dauer nicht gewachsen und er zieht sich in eine Höhle zurück, die er einst mit seinem Großvater und seinen Freunden erkundet hat. Hier stürzt er schwer und bleibt verletzt liegen. Charly und Hamid finden ihn und gemeinsam fühlen sie sich nun stark genug, gegen den Hass an ihrer Schule und die Untätigkeit des Schulpersonals anzugehen.

Episoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Episodentitel sind jiddischen Begriffen entlehnt. „Meschugge“ im Serientitel steht für verrückt, in den Episodentiteln steht „Mischpoke“ für „Familie“ oder „Bande“, „Zoff“ für „Streit“, „Schlamassel“ für „Unglück“, „Stuss“ für „Unsinn“, „Bammel“ für Angst, „Tacheles“ für „zur Sache“.[1]

  1. Schöne Mischpoke
  2. Zoff unter Freunden
  3. Im Schlamassel
  4. Kompletter Stuss!
  5. Bammel um Benny
  6. Jetzt aber Tacheles

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie wurde von Andreas Steinhöfel, Klaus Döring und Adrian Bickenbach als Originalstoff entwickelt und geschrieben. Basierend auf den Drehbüchern entstand die gleichnamige Graphic Novel von Andreas Steinhöfel und Melanie Garanin, die verschiedene Aspekte der Serie noch vertieft.[2][1]

Die Dreharbeiten fanden im Herbst 2021 in Bayern statt.[3] Gedreht wurde in München und Umgebung,[4] in Dachau[5] sowie in Aichach.[6] Der FilmFernsehFonds Bayern hat das Projekt mit 430.000 Euro unterstützt.[4]

Die Erstausstrahlung erfolgte ab dem 19. April 2022 im Abendprogramm des KiKa, begleitet von einer logo!-extra-Ausgabe zum Thema Jüdisches Leben.[7][1]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Serie macht deutlich, was Judenhass ist. Wenn jemand gegen jüdische Menschen ist und diese beleidigt oder beschimpft, bedroht oder sogar angreift, weil sie jüdisch sind, ist das Antisemitismus – eine Form des Rassismus. Darüber hinaus zeigt sie, dass es nicht nur in der Vergangenheit, sondern gerade in unserer heutigen Zeit Antisemitismus gibt.“

Deutschlandfunk Kultur nannte die Serie „ambitioniert“.[8]

Andreas Steinhöfel will mit der Serie Kinder dazu aufrufen, sich selbst zu überprüfen, was ihnen ihre eigenen Freundschaften wert sind und wie sie selbst mit Vorurteilen umgehen. „Wir thematisieren aber auch die Hilflosigkeit der Erwachsenen. Da kommen dann die Lehrer auf die Idee, ein Konzentrationslager zu besuchen. Das ist zwar gut gemeint, geht dann häufig an den Kindern völlig vorbei. Die Kommen dann von einer Überforderungssituation in die nächste. Da sind wir Erwachsene auch aufgefordert, uns wieder mehr in die Kinder hereinzudenken.“[9]

Merchandise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Frühjahr 2022 erschien der in der Serie gezeigte Comic aus der Sicht von Charlie (Autor: Andreas Steinhöfel, Illustrationen: Melanie Garanin).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Benny ist jüdisch. In: Jüdische Allgemeine. 19. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.
  2. Völlig meschugge?! von Andreas Steinhöfel, Melanie Garanin. In: carlsen.de. Abgerufen am 20. April 2022.
  3. „Völlig meschugge?!“: ZDF dreht Drama-Serie für Kinder und Jugendliche. In: ZDF-Presseportal. 26. August 2021, abgerufen am 20. April 2022.
  4. a b Am Set von „Völlig meschugge?!“ In: fffbayern.de. 7. Oktober 2021, abgerufen am 20. April 2022.
  5. ZDF dreht neue Drama-Serie im Stadtteil Himmelreich. In: Dachauer Rundschau. 17. Oktober 2021, abgerufen am 20. April 2022.
  6. Henriette Deuring: Dreharbeiten in Aichach: „Völlig meschugge?!“ In: Augsburger Allgemeine. 28. September 2021, abgerufen am 20. April 2022.
  7. Premiere von „Völlig meschugge?!“ am 19. April. KiKA, 14. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.
  8. KiKA-Serie über Antisemitismus – Ohne den erhobenen Zeigefinger. In: Deutschlandfunk Kultur. 14. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.
  9. Stephan Karkowsky: KiKA-Serie über Antisemitismus – Ohne den erhobenen Zeigefinger: Andreas Steinhöfel im Gespräch. (mp3-Audio, 7,9 MB, 8:38 Minuten) In: Deutschlandfunk-Kultur-Sendung „Interview“. 14. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.