Venezianische Messe

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Phantasiemaske – 2012
Abend auf dem Marktplatz – 2012

Die Venezianische Messe ist eine im Zweijahresrhythmus stattfindende Veranstaltung in Ludwigsburg, deren Ursprünge bis ins Jahr 1768 zurückgehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzog Carl Eugen, Herzog von Württemberg, war in den Jahren 1762 und 1767 mehrere Monate in Italien auf Reisen.[1] Dort fand er einen solch großen Gefallen am Karneval in Venedig, dass er es kurzerhand das venezianische Maskenfest in die Residenzstadt Ludwigsburg importierte. Am 19. Januar 1768[1] veranstaltete er auf dem Ludwigsburger Marktplatz die erste Venezianische Messe (auch St. Markus-Messe oder Maskenmesse genannt). Mit der Maskenfest, welches er mit einer 14-tägigen Verkaufsmesse für Luxuswaren verbunden hatte, veranstaltete er ein Spektakel das ein finanzkräftiges Publikum sowie Händler aus dem In- und Ausland nach Ludwigsburg zog. Bis zum Tod von Carl Eugen 1793 wurde die Venezianische Messe alljährlich abgehalten. Acht der 26 Veranstaltungen fanden in Ludwigsburg statt, die übrigen 18 nach dem Wechsel der herzoglichen Residenz 1775 nach Stuttgart auf dem Stuttgarter Marktplatz. Mit der Verlegung nach Stuttgart wechselte auch der Zeitpunkt von der Karnevalszeit auf den Frühsommer.[2]

Neben dem Verkauf von Waren diente die Veranstaltung dem herzoglichen Hof als Schauplatz zur Selbstdarstellung. An den Abenden fanden Theateraufführungen, Opern oder Maskenbälle statt. Bei Maskenpromenaden mischte sich die Hofgesellschaft mit Masken unerkannt unter das Volk.[2]

Panorama des Marktplatz in Ludwigsburg 2009

Wiederbelebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1992 wurde ein Verein mit dem Ziel gegründet, die Veranstaltung in Ludwigsburg wieder aufzugreifen.[1] 1993 wurde die Venezianische Messe wieder ins Leben gerufen und findet seitdem wieder im September gerader Jahre auf dem Ludwigsburger Marktplatz statt.[3] Während der dreitägigen Veranstaltung im September (2012 rund 50.000 Besucher)[4], verwandeln rund 1000 Gaukler, Artisten, Musiker, Masken- und Kostümträger den Marktplatz in den Markusplatz von Venedig.[5][6] Eine große Künstlerprozession durch die Innenstadt vom Bahnhof zum Marktplatz bildet am Freitagabend den Auftakt. Nach der Prozession sowie am Samstag und Sonntag findet in der Unteren Marktstraße und auf dem Holzmarkt ein Kunst- und Handwerkermarkt statt. Auf dem Marktplatz gibt es bei venezianischer Atmosphäre vielfältige Unterhaltung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marion Broschka: Luxus und Lustbarkeiten des Rokoko. Herzog Carl Eugens Venezianische Messe. In: Schwäbische Heimat. Bd. 69 (2008), Nr. 2, S. 168–174 (https://doi.org/10.53458/sh.v59i2.3432).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Venezianische Messe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Venezianer Ludwigsburg Herzog Carl Eugen 1767 e.V.
  2. a b Die Venezianische Messe in Ludwigsburg und Stuttgart
  3. Venedig liegt in Ludwigsburg (Memento des Originals vom 14. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.noir-online.de
  4. Venezianische Messe in Ludwigsburg war Publikumsmagnet@1@2Vorlage:Toter Link/die-webzeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Venezianische Messe
  6. Maskenzauber in Ludwigsburg – Venezianische Messe