Vera West

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Vera West (* 28. Juni 1900[1] in New York City; † 29. Juni 1947 in Los Angeles) war eine US-amerikanische Modeschöpferin und Kostümbildnerin beim Film. Von 1928 bis 1947 war sie Chefdesignerin von Universal Pictures.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vera West besuchte das Philadelphia Institute of Design, wo sie das Schneidern bei Lucile, einer Modeschöpferin mit wohlhabender Klientel in London, Paris und New York, erlernte. Nach ihrem Abschluss entwarf West Kleider für einen Modesalon an der Fifth Avenue in New York, dessen Kundinnen der High Society angehörten. Mitte der 1920er Jahre sah sie sich aus persönlichen, nicht näher bekannten Gründen gezwungen, New York zu verlassen.[2] Sie ging schließlich nach Hollywood, wo sie als Ersatz für die über 60-jährige Kostümbildnerin Lucia Coulter Anstellung bei Universal Pictures fand und 1928 zur Chefdesignerin des Filmstudios aufstieg.

Die erste Filmproduktion, für die sie Kostüme nach eigenen Entwürfen anfertigte, war die Victor-Hugo-Verfilmung The Man Who Laughs (1928) des deutschen Regisseurs Paul Leni. West kam fortan bei unzähligen Horrorfilmen des Studios als Kostümbildnerin zum Einsatz. Dabei war sie in erster Linie für die Kostüme der weiblichen Besetzung zuständig. Für Szenen, die bei Tag spielten, kleidete sie die weiblichen Figuren bevorzugt in Anzüge aus Tweed oder Wolle. Ihre Abendkleider, die dem Stil von Elsa Schiaparelli und Coco Chanel ähnelten, hielt sie zumeist in Weiß.[2] Bei zahlreichen Filmen von Universals Sherlock-Holmes-Reihe mit Basil Rathbone in der Hauptrolle sowie bei Produktionen mit der jungen Deanna Durbin trat West ebenfalls als Kostümbildnerin in Erscheinung. Auch Stars wie Irene Dunne (Magnificent Obsession, 1935), Marlene Dietrich (Der große Bluff, 1939; Die Freibeuterin, 1942) und María Montez (Arabische Nächte, 1942; Ali Baba und die vierzig Räuber, 1944; Die Schlangenpriesterin, 1944) kleidete sie für die Leinwand ein. Anfang 1947 verließ West Universal und widmete sich mit einer Modekollektion für einen Salon im Hotel Beverly Wilshire erneut der Haute Couture.

Vera West war mit dem Geschäftsmann Jack C. West verheiratet. Am 29. Juni 1947 wurde sie tot im Pool ihres Hauses in Los Angeles aufgefunden. Aufgrund zweier Notizen, die sie hinterlassen hatte und die darauf hinwiesen, dass sie jahrelang erpresst worden war, ging die Polizei von Selbstmord durch Ertrinken aus. Die genauen Todesumstände konnten jedoch nie restlos geklärt werden.[2] Ihre letzte Ruhe fand West im Great Mausoleum im Forest Lawn Memorial Park in Glendale. Im Jahr 2005 wurde sie postum in die Hall of Fame der Costume Designers Guild (CDG) aufgenommen.[3]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • West, Vera. In: Elizabeth Leese: Costume Design in the Movies: An Illustrated Guide to the Work of 157 Great Designers. Dover Publications, 1991, ISBN 0-486-26548-X, S. 124.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. West, Vera. In: Allan R. Ellenberger: Celebrities in Los Angeles Cemeteries: A Directory. McFarland & Company Incorporated Pub, 2001, S. 76.
  2. a b c Derek McCormack: Vera West. thefanzine.com, 21. Juli 2005.
  3. Vgl. 7th Annual Awards 2005 auf costumedesignersguild.com