Verbrechenskarte

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Verbrechenskarte zur Darstellung der Tötungsdelikte in Washington, D.C.

Der Begriff Verbrechenskartierung (engl. crime mapping) bezeichnet in der Kriminologie die Zusammenstellung, Darstellung und Analyse von Verbrechensmustern. Das Produkt der Verbrechenskartierung ist die Verbrechenskarte. Entscheidend ist hierbei das Zusammenspiel von Experten und Systemen aus Kriminologie und Informationstechnik.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Erstellung von Verbrechenskarten kommen Geoinformationssysteme zum Einsatz. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Geoinformationssysteme nicht die Verbrechenskartierung durchführen, sondern bei der Verbrechenskartierung lediglich ein wichtiges Hilfsmittel sind.[1]

Anwendungsbeispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So ist es denkbar, auf einem Stadtplan oder einer Landkarte mittels geografischer Informationen und räumlich-zeitlicher Koordinaten Tatorte und Täter miteinander zu verknüpfen. Auch lässt sich lückenlos darstellen, wann und wo telefoniert wurde und ob ein bestimmtes Mobiltelefon zeitlich und räumlich aktiviert wurde.[1] Die Kartierung lässt sich auch dazu einsetzen, Verbrechenswahrscheinlichkeiten kleinräumig zuzuordnen. Modellprojekte zu einer solchen „Vorhersagenden Polizeiarbeit“ (englisch Predictive Policing)[2] werden derzeit in deutschen Großstädten durchgeführt. Das Themenfeld wurde auch beim 18. Europäischen Polizeikongress prominent behandelt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Derek J. Paulsen, Matthew B. Robinson: Crime Mapping and Spatial Aspects of Crime. 2. Auflage. Allyn & Bacon, Upper Saddle River, N.J. 2009, ISBN 978-0-205-60945-1.
  • Gregor Hadamitzky: Crime Mapping – Digitale Kriminalitätskartierung in Zeiten der Risikogesellschaft. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-86676-413-2.
  • Peter K. Manning: The Technology of Policing: Crime Mapping, Information Technology, and the Rationality of Crime Control. NYU Press, New York 2008, ISBN 9780814757246.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Landkarten des Bösen, spiegel.de, 2011.
  2. Vorhersagende Polizeiarbeit. In: Jens Fromm, Mike Weber (Hrsg.): ÖFIT-Trendschau: Öffentliche Informationstechnologie in der digitalisierten Gesellschaft. Kompetenzzentrum Öffentliche IT, Berlin 2015, ISBN 978-3-9816025-2-4.