Veronica Franco

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Jacopo Tintoretto: Porträt von Veronica Franco (1575); Öl auf Leinwand, Kunstmuseum Worcester (Massachusetts)

Veronica Franco (* 25. März 1546 in Venedig; † 22. Juli 1591 ebenda) war eine Dichterin der italienischen Renaissance und bekannteste Kurtisane ihrer Zeit.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veronica war eine Tochter einer cortigiana onesta, einer intellektuellen Kurtisane, und erlernte die Kunst von ihrer Mutter schon in jungen Jahren. 1565 wurde Veronica in Il Catalogo Di tutte le principale und Più honorate cortigiane Di Venezia verzeichnet, der die Namen, Adressen, und Gebühren von Venedigs angesehensten Prostituierten frei gab.

Sie widmete sich unter anderem dem Studium der Philosophie, zu ihren Freunden zählten Dichter und Maler, in dieser Zeit entstand auch das Porträt von Jacopo Tintoretto. Vor den 1570er Jahren war sie ein Teil von einem der renommierteren literarischen Kreise der Stadt, an Diskussionen teilnehmend und beitragend und Anthologien der Dichtung editierend. Im Alter von 18 Jahren heiratete sie 1564 einen wohlhabenden Arzt. Doch die Ehe war nicht glücklich und Veronica verließ bald ihren Ehemann.

1575 erschienen ihre Liebesgedichte Terze rime. Im selben Jahr brach die Pest aus und sie flüchtete mit ihren Kindern aus der Stadt. Zwei Jahre später kehrte sie nach Venedig zurück. 1580 veröffentlichte Veronica ihre Lettere familiari ein diversi [… in meiner Jugend geschriebene Briefe], sowie zwei an den französischen König Heinrich III. gerichtete Sonette einschloss, mit dem sie 1574 sogar eine kurze Verbindung einging.

Die Lettere von Veronica Franco standen von 1590 bis 1596 kurzzeitig auf dem Index Librorum Prohibitorum.

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film Gefährliche Schönheit – Die Kurtisane von Venedig unter der Regie von Marshall Herskovitz aus dem Jahr 1998 hat das Leben Veronica Francos zum Thema. Die Hauptrollen spielen Catherine McCormack als Veronica Franco und Rufus Sewell als Marco Venier.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joseph Hilgers: Der Index der verbotenen Bücher. In seiner neuen Fassung dargelegt und rechtlich-historisch gewürdigt, Herder, Freiburg in Breisgau 1904, S. 145
  • A. Grewe: Veronica Franco: Das lyrische Werk. Kindlers Neues Literatur Lexikon, Band 21.
  • Thomas Klinger, Eva Gesine Baur: Venedig, Stadt der Frauen. Liebe, Macht und Intrige in der Serenissima. 1. Auflage. Knesebeck, München 2005, ISBN 3-89660-313-2.
  • Margaret F. Rosenthal: The Honest Courtesan: Veronica Franco, Citizen and Writer in Sixteenth-century Venice. University of Chicago Press, Chicago 1992, ISBN 0-226-72812-9.
  • Stefano Bianchi, La scrittura poetica femminile nel Cinquecento veneto: Gaspara Stampa e Veronica Franco, Manziana, Vecchiarelli, 2013. ISBN 978-88-8247-337-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Veronica Franco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien