Vetschauer Mühlenfließ

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Vetschauer Mühlenfließ
Wětošojska młyńska
Vetschauer Mühlenfließ in Vetschau

Vetschauer Mühlenfließ in Vetschau

Daten
Gewässerkennzahl DE: 582546
Lage Oberspreewald, Niederlausitz, Brandenburg, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Südumfluter → Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss zweier namenloser Bäche westlich von Schöllnitz
51° 39′ 27″ N, 13° 57′ 43″ O
Mündung beim Kossateich bei Raddusch in den SüdumfluterKoordinaten: 51° 50′ 2″ N, 14° 3′ 19″ O
51° 50′ 2″ N, 14° 3′ 19″ O

Länge 26,7 km[1]
Einzugsgebiet 123 km²[2]
Abfluss am Pegel Vetschau[3]
AEo: 123 km²
Lage: 6,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (04.09.1998)
MNQ 1989–1999
MQ 1989–1999
Mq 1989–1999
MHQ 1989–1999
HHQ (11.02.1995)
21 l/s
228 l/s
547 l/s
4,4 l/(s km²)
933 l/s
1,09 m³/s

Das Vetschauer Mühlenfließ, niedersorbisch Wětošojska młyńska, ist ein Fließ im Süden des Landes Brandenburg. Der Oberlauf des Flusses bis zum Zusammenfluss mit dem Neuen Vetschauer Fließ bei Ranzow wird auch als Luckaitz bezeichnet.[4]

An der Mündung des (von rechts kommenden) Vetschauer Mühlenfließes in den Südumfluter steht auf der Liebesinsel die für den 6. Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze errichtete Hütte und davor der Hackklotz, auf dem im Film nicht nur Holz gehackt wurde.

Es ist ein Nebengewässer der Spree und entspringt in den Luckaitzer Bergen im Niederlausitzer Landrücken, passiert die Reptener Teiche, fließt westlich am namengebenden Ort Vetschau/Spreewald vorbei, um dann nach Passieren von Stradow, den Stradower Teichen, dem Kossateich letztendlich die Radduscher Kahnfahrt zu kreuzen und in den Südumfluter des Oberspreewaldes zu entwässern. Das Einzugsgebiet des Vetschauer Mühlenfließes umfasst etwa 123 Quadratkilometer. In Vetschau werden die Gewässer der Parkanlage des Schlosses Vetschau durch das Vetschauer Mühlenfließ mit Wasser versorgt.

Die Fließgeschwindigkeit des etwa zwei bis drei Meter breiten Fließes ist nur gering. Die Ufer sind überwiegend steil und weisen nur vereinzelt Gehölzbewuchs auf. Die geführte Wassermenge ist verhältnismäßig gering. Der ursprüngliche Wasserhaushalt wurde durch einen bestehenden Braunkohletagebau gestört. Heute führt das Fließ überwiegend Grubenwasser. Im Bereich des Fließes kommt der Fischotter und die Grüne Keiljungfer vor. Teile des Mühlenfließes gehören zu FFH-Gebieten.

Das Fließ wurde über die Region hinaus bekannt, da die Verockerung bzw. Eisenhydroxid-Belastung aufgrund des Braunkohlentagebaus stellenweise besonders hoch ist.[5] Naturschutzverbände wie Greenpeace befürchten, dass dadurch das regionale Ökosystem gestört werden könnte und auch die Wasserqualität der Spree gefährdet ist.[6]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erlass des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz zur Bekanntmachung der Erhaltungsziele nach § 26 b Abs. 3 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes und zur Bewirtschaftung des Gebietes von gemeinschaftlicher Bedeutung „Göritzer und Vetschauer Mühlenfließe“ vom 14. November 2005, im Amtsblatt für Brandenburg – Nr. 50 vom 21. Dezember 2005

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fließgewässerverzeichnis gewnet25 (Version 4.0, 24. April 2014) (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mlul.brandenburg.de beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, abgerufen am 4. Mai 2015.
  2. Erlass des Ministeriums …, siehe oben
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil II 1999 Landesumweltamt Brandenburg, S. 125, abgerufen am 7. März 2021, Auf: lugv.brandenburg.de (PDF, deutsch).
  4. Kleines Fließ, große Bestimmung. Lausitzer Rundschau, 24. Juni 2017, abgerufen am 18. Juni 2020.
  5. Braune Brühe durch Braunkohlenbergbau. Beitrag von Axel Flemming im Deutschlandfunk vom 22. Mai 2013
  6. Ein ganzes Ökosystem wird mit dem Schlamm erstickt. rbb, 8. August 2013, abgerufen am 6. September 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]