Vicky Werckmeister

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Vicky Werckmeister, auch Vicki Werckmeister (* 27. April 1902 in Berlin als Viktoria Luise Werckmeister[1]; † 25. August 1969 in Großburgwedel[2]), war eine deutsche Schauspielerin und Sängerin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viktoria „Vicky“ Werckmeister-Langewort, die Tochter des Filmregisseurs Hans Werckmeister und der Schauspielerin Luise Werckmeister, hatte eine Ausbildung in Schauspiel und Tanz erhalten, ehe sie 1918 ihre Bühnenlaufbahn begann.[3] 1921 spielte sie zusammen mit ihrer Mutter in Trude Hesterbergs literarisch-politischem Kabarett Wilde Bühne in Berlin.[4] Danach trat sie im Metropol-Theater auf.

1919 erhielt sie das erste Angebot vom Film. Unter der Regie ihres Vaters spielte sie in dem Kurzfilm Margots Freier. Es folgten zahlreiche Stummfilme, und auch der Übergang in die Tonfilm-Ära klappte mit dem Engagement in Dolly macht Karriere nahtlos. Bis 1933 folgten acht weitere Filme – dann wurden die Engagements spärlicher. Ihren letzten Film drehte sie 1937 mit Heiratsinstitut Ida & Co.

Vicky Werckmeister engagierte sich in der leichten Muse und veröffentlichte einige Schallplatten mit eingängigen, teilweise frivolen Chansons. Neben Hans Albers und Grete Weiser war sie als Schauspielerin und Sängerin in der James-Klein-Revue „Zieh’ dich aus“ in der Komischen Oper Berlin erfolgreich.[5] Ihr aus dieser Nacktrevue stammendes Lied Mein Johannes, ach der kann es wird noch heute auf CD verkauft. Andere Werke kann man auf YouTube anhören.

Ob ihr Ausstieg aus dem Filmgeschäft mit ihrem künstlerisch-kritischen Engagement in der Weimarer Republik zu tun hatte und was nach der Filmkarriere aus ihr wurde, ist unbekannt. Sie blieb aber in Berlin ansässig. Im Oktober 1965 meldete sie sich von dort mit unbekanntem Ziel ab[3]. Vier Jahre später starb sie in Großburgwedel bei Hannover.

Vicky Werckmeister war seit 1935 mit dem Verlagsbuchhändler Dr. Karl Heinrich Konrad Langewort (1904–1944) verheiratet und adoptierte einen Jungen im Jahr 1940.[6]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mein Johannes, ach der kann es, Chanson in: Perlen der Kleinkunst. Frivole Lieder. Membran Music Ltd. 2006
  • Denk bloß mal an, Mutti, Lied von Rolf Marbot (d. i. Friedel Albrecht Marcuse), Parlophon B 12018-II, Aufnahme vom 1. Oktober 1928
  • Voulez-vous, mon Papachen (Vorderseite) und Mister Bondy (Rückseite), aus Die Herzogin von Chicago von Emmerich Kálmán, Tri-Ergon 1928

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburtsregister StA Berlin IV a, Nr. 313/1902
  2. Sterberegister StA Großburgwedel Nr. 252/1969
  3. a b lt. Filmarchiv Kay Weniger
  4. Ulrich Liebe: Verehrt, verfolgt, vergessen. Schauspieler als Naziopfer. Beltz, Weinheim und Basel 2005
  5. Programmheft James Klein's gewaltiges Revuestück "Zieh’ dich aus" aus dem Jahre 1928, im Internet komplett veröffentlicht unter geo.de[1]
  6. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Zehlendorf, Nr. 138/1935