Violettkehl-Glanzschwänzchen

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Violettkehl-Glanzschwänzchen

Violettkehl-Glanzschwänzchen (Metallura baroni)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Glanzschwänzchen (Metallura)
Art: Violettkehl-Glanzschwänzchen
Wissenschaftlicher Name
Metallura baroni
Salvin, 1893

Das Violettkehl-Glanzschwänzchen (Metallura baroni) oder Purpurkehl-Glanzschwänzchen ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein kleines Verbreitungsgebiet im südamerikanischen Land Ecuador. Der Bestand wird von der IUCN als „stark gefährdet“ (Endangered) eingestuft.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Violettkehl-Glanzschwänzchen illustriert von John Gerrard Keulemans

Das Violettkehl-Glanzschwänzchen erreicht eine Körperlänge von etwa 8 cm, wobei der kurze gerade Schnabel 1,3 cm ausmacht. Die Oberseite des Männchens schimmert bronzegrün. Hinter dem Auge befindet sich ein kleiner weißer Fleck. Der Hals und die Brust glitzern violett, gelegentlich von undeutlichen dunkleren Flecken bedeckt. Der Rest der Unterseite schimmert grün. Der Schwanz ist auf der Oberseite purpurn bis blau bronzefarben, auf der Unterseite glitzernd grün. Das Weibchen ist ähnlich gefärbt, aber auf der Unterseite etwas mehr gelbbraun geschuppt. Die Kehle ist weniger violett gefärbt als beim Männchen.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meist ist das Violettkehl-Glanzschwänzchen allein unterwegs. Es bewegt sich in den unteren Straten, gelegentlich sogar am Boden. Oft sitzt es auf Zweigen, die relativ bodennah sind. Bei der Nektaraufnahme klammert es sich an die Blüten.[1] Zu den Pflanzen, die es anfliegt, gehören die Gattungen Duranta, Macleania, Tristerix und Castilleja.[2]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Violettkehl-Glanzschwänzchens

Man sieht das Violettkehl-Glanzschwänzchen selten bis relativ häufig an den Rändern von Bergwäldern, inklusive von Polylepis dominierter Gebiete. Des Weiteren kommt es an den Westhängen der Anden der Provinz Azuay in buschiger Páramo-Vegetation vor. Am häufigsten ist es im Nationalpark Cajas westlich von Cuenca verbreitet. Beobachtungen gab es auch in Sekundärvegetation im Kanton Oña im Süden von Azuay, die von Erlen dominiert wird. Die meisten Berichte über das Violettkehl-Glanzschwänzchen stammen aus Höhenlagen von 3100 bis 3700 Metern.[3]

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osbert Salvin beschrieb das Violettkehl-Glanzschwänzchen unter dem heutigen Namen Metallura baroni. Das Typusexemplar stammte aus der Nähe von Cuenca und wurde von Oscar Theodor Baron (1847–1926) gesammelt,[4] dem das Artepitheton gewidmet ist.[5] Die Gattung Metallura war 1849 von John Gould eingeführt worden.[6][A 1] Das Wort Metallura leitet sich von den griechischen Wörtern μέταλλον métallon für „Metall“ und ουρά ourá für „Schwanz“ ab.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Status, Distribution, and Taxonomy. Band 1. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8720-X (a).
  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Field Guide. Band 2. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8721-8 (b).
  • Jon Fjeldså, Niels Krabbe: Birds of the High Andes: A Manual to the Birds of the Temperate Zone of the Andes and Patagonia, South America. Apollo Books, Stenstrup 1990, ISBN 978-87-88757-16-3.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • John Gould: Drafts for a new arrangement of the Trochilidae, with the characters of two new Genera and descriptions of three new species. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 15, Nr. 171, 1847, S. 94–196 (biodiversitylibrary.org).
  • Osbert Salvin: Osbert Salvin, F.R.S. contributed descriptions of two supposed new species of Metallura from Ecuador, which he supposed to call. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 1, 1893, S. 49 (biodiversitylibrary.org).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • John Gould: Drafts for a new arrangement of the Trochilidae, with the characters of two new Genera and descriptions of three new species. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 15, Nr. 171, 1847, S. 94–196 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Violettkehl-Glanzschwänzchen (Metallura baroni) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Robert Sterling Ridgely u. a. (2001b), S. 286.
  2. Jon Fjeldså u. a., S. 282.
  3. Robert Sterling Ridgely u. a. (2001a), S. 380.
  4. Osbert Salvin, S. 49.
  5. Osbert Salvin, S. 50.
  6. John Gould (1849), S. 94.
  7. James A. Jobling S. 252

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gould ordnete der Gattung folgende Arten zu: Trochilus cupreocauda, ein Synonym für das Schwarzbauch-Glanzschwänzchen Metallura phoebe (Lesson & Delattre, 1839), Trochilus aeneocauda, ein Synonym für das Schuppenbauch-Glanzschwänzchen Metallura aeneocauda (Gould, 1846), Trochilus alardi, eigentlich Ornismya Allardi (Bourcier, 1839), ein Synonym für das Smaragdkehl-Glanzschwänzchen, Trochilus smaragdinicollis, ein Synonym für Metallura tyrianthina smaragdinicollis (d’Orbigny & Lafresnaye, 1838), und Trochilus Williami, ein Synonym für das Grüne Glanzschwänzchen Metallura williami (Delattre & Bourcier, 1846).