Vivaro-alpinische Sprache

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Die Verbreitungsgebiete der Dialekte des Okzitanischen

Vivaro-Alpinisch (französisch: vivaro-alpin; auch: Vivaro-Alpin, Alpin, Alpenprovenzalisch, Delfinatisch) ist eine alte regionale Variante des Okzitanischen, genauer des Nordokzitanischen,[1][2] die im nordöstlichen Teil dieser Sprachregion, im nördlichen Bereich der Seealpen gesprochen wird. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis in den südlichen Teil der Dauphiné und in den westlichsten Teil Italiens.

Wie die andern nordokzitanischen Varianten (Limousinisch, Auvergnatisch) kennt das Vivaro-Alpinisch die Palatalisierung der Konsonanten „k“ und „g“ vor „a“, zum Beispiel in chantar (französisch: chanter), jauta (joue), während das Südokzitanische cantar und gauta kennt.

Die Hauptcharakteristik besteht im Wegfallen der zwischenvokalischen Dentale: monea für moneda (französisch: monnaie), bastia für bastida (französisch: bâtie).

Weit verbreitet ist der Rhotazismus des „l“ zu „r“: barma für balma (französisch: grotte), escora für escola (französisch: « école »), saraa für salada (französisch: « salade »).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J.-C. Bouvier, C. Martel: Atlas linguistique et ethnographique de Provence. CNRS, 3 Bde., 1975–1983.
  • T. Telmon, A. Canobbio: Atlante linguistico del Piemonte occidentale. Regione Piemonte, 1985ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Kremnitz: Das Okzitanische: Sprachgeschichte und Soziologie. Reihe: Romanistische Arbeitshefte 23, herausgegeben von Gustav Ineichen und Christian Rohrer. 1981, Max Niemeyer Verlag, Tübingen, S. 10
  2. Georg Kremnitz: Katalanische und okzitanische Renaissance: Ein Vergleich von 1800 bis heute. Reihe: Romanistische Arbeitshefte 67, herausgegeben von Volker Noll und Georgia Veldre-Gerner. 2018, Walter de Gruyter, S. 27