Volskische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Volskisch
Zeitraum bis 3. Jahrhundert v. Chr.

Ehemals gesprochen in

Italien
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-3

xvo

Die volskische Sprache wurde im antiken Italien von den Volskern gesprochen, die im Südwesten von Latium westlich des Liris siedelten. Sie gehört zur umbrischen Gruppe der italischen Sprachen[1] und ist eng mit der marsischen und äquischen Sprache verwandt.

Überlieferung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Sprache der Volsker sind nur wenige kürzere im lateinischen Alphabet verfasste Inschriften bekannt:[2]

  • eine Bronzetafel mit einer religiösen Vorschrift aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., die möglicherweise aus Velitrae (Velletri) stammt
  • eine Bronzetafel mit einer Weihinschrift aus Antinum im Liristal

Daneben ist eine Besitzerinschrift in einem umbrisch-etruskischen Alphabet aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. auf einer Axt überliefert, die in Satricum gefunden wurde. Die Sprache dieser Inschrift wird auch als Paläovolskisch bezeichnet.[2]

Charakterisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese wenigen Zeugnisse zeigen innerhalb des Oskisch-Umbrischen eine enge Verwandtschaft mit dem Umbrischen; dafür sprechen insbesondere

  • die Stellung des Vatersvornamens zwischen dem eigenen Vornamen und dem Gentilnamen: Ma. Ca. Tafanies "Maraeus Tafanius, der Sohn des Gaius" (im Oskischen ist der Vatersvorname nachgestellt)
  • die Monophthongierung der Diphthonge, vgl. deve „der Göttin“ (Dativ Singular von uritalisch *deivai)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersicht

  • Philip Baldi: The Foundations of Latin. Mouton de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-017208-9, S. 140–142.
  • Rex E. Wallace: The Sabellic Languages of Ancient Italy (= Languages of the World/Materials. Band 371). Lincom, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-89586-990-7.

Texte

  • Helmut Rix: Sabellische Texte. Die Texte des Oskischen, Umbrischen und Südpikenischen. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-0853-7.

Wörterbuch

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rex E. Wallace: The Sabellic Languages of Ancient Italy (= Languages of the World/Materials. Band 371). Lincom, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-89586-990-7, S. 1.
  2. a b Helmut Rix: Sabellische Texte. Die Texte des Oskischen, Umbrischen und Südpikenischen. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-0853-7, S. 66.