Wöllersdorf (Gemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl)

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Wöllersdorf (Marktort)
Ortschaft Wöllersdorf
Katastralgemeinde Wöllersdorf
Wöllersdorf (Gemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl) (Österreich)
Wöllersdorf (Gemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Wiener Neustadt-Land (WB), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Wiener Neustadt
Pol. Gemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl
Koordinaten 47° 52′ 0″ N, 16° 10′ 14″ OKoordinaten: 47° 52′ 0″ N, 16° 10′ 14″ Of1
Höhe 315 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 2816 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 11,58 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 06687
Katastralgemeinde-Nummer 23441
Bild
Wöllersdorf (2008)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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2816

Wöllersdorf ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am Ausgang des Piestingtals östlich von Markt Piesting und nordwestlich von Wiener Neustadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Ersten Weltkrieges befand sich in Wöllersdorf die größte Munitionsfabrik der Monarchie. Im Jänner 1918 wurde in den Industriebetrieben der Region gegen den Krieg gestreikt. Der Streik begann in den Daimler-Motorenwerken in Wiener Neustadt und griff rasch auf die Munitionsfabrik in Wöllersdorf über. Im September 1918 forderte ein Pulverbrand in der Munitionsfabrik Wöllersdorf rund 500 Opfer, nachdem es bereits in den Jahren davor immer wieder zu Bränden und Explosionen gekommen war.

Im Zuge des Austrofaschismus wurde 1933 auf dem Gelände der Munitionsfabrik das Anhaltelager Wöllersdorf für politische Gefangene errichtet.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Wöllersdorf zwei Arzt, ein Altstoffhändler, drei Bäcker, ein Baustoffhändler, eine Wohnungsgenossenschaft, zwei Fleischer, vier Friseure, zwei Fuhrwerker, sieben Gastwirte, sechs Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, ein Kino, ein Konsumverein, zwei Sattler, zwei Schlosser, zwei Schmiede, zwei Schneider und zwei Schneiderinnen, fünf Schuster, ein Spengler, drei Trafikanten, zwei Tischler, ein Viktualienhändler, ein Wagner, eine Weberei und mehrere Landwirte ansässig. Weiters gab es eine chemische Fabrik, eine Linoleumfabrik, ein Walzwerk, eine Putzwollfabrik und einen Steinbruch.[1]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Staudigl, (1807–1861), Sänger, wurde hier geboren
  • Jakob Rosenfeld (1903–1952), Arzt und kommunistischer Internationalist, verbrachte hier seine Jugend
  • Adrian Hoven (1922–1981), Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent, wurde hier geboren
  • Claudia Durchschlag (* 1958), Politikerin und Abgeordnete zum Nationalrat, verbrachte hier ihre Jugend
  • Viktor Gernot (* 1965), Kabarettist, Schauspieler, Moderator und Sänger, verbrachte hier seine Jugend
  • Agnes Palmisano (* 1974), Musikerin und Dudlerin, verbrachte hier ihre Jugend
  • Bernd Richard Deutsch (* 1977), Komponist, verbrachte hier seine Jugend

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 7. Band: St. Valentin bis Zwölfaxing. Mechitaristen, Wien 1833, S. 206 (WöllersdorfInternet Archive).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wöllersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 518