Wörschach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wörschach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Wörschach
Wörschach (Österreich)
Wörschach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Liezen
Kfz-Kennzeichen: LI
Fläche: 42,89 km²
Koordinaten: 47° 33′ N, 14° 9′ OKoordinaten: 47° 33′ 6″ N, 14° 8′ 52″ O
Höhe: 643 m ü. A.
Einwohner: 1.174 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 27 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8942
Vorwahl: 03682
Gemeindekennziffer: 6 12 52
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dr.-Alfons-Gorbach-Platz 16
8942 Wörschach
Website: www.woerschach.at
Politik
Bürgermeister: Franz Lemmerer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
4
10 
Insgesamt 14 Sitze
Lage von Wörschach im Bezirk Liezen
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk LiezenAich (Expositur Gröbming)Gröbming (Expositur Gröbming)Haus (Expositur Gröbming)Michaelerberg-Pruggern (Expositur Gröbming)Mitterberg-Sankt Martin (Expositur Gröbming)Öblarn (Expositur Gröbming)Ramsau am Dachstein (Expositur Gröbming)Schladming (Expositur Gröbming)Sölk (Expositur Gröbming)AdmontAigen im EnnstalAltausseeAltenmarkt bei Sankt GallenArdningBad AusseeBad MitterndorfGaishorn am SeeGrundlseeIrdning-DonnersbachtalLandlLassingLiezenRottenmannSankt Gallen (Steiermark)SelzthalStainach-PürggTriebenWildalpenWörschachSteiermark
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk Liezen
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Wörschach ist eine Gemeinde mit 1174 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Steirischen Ennstal in der Steiermark im Bezirk Liezen und Gerichtsbezirk Liezen.

Blick von der Ruine Wolkenstein auf Wörschach und das Ennstal.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wörschach erstreckt sich über ein Gebiet von 42,89 km² und grenzt im Norden an Oberösterreich. Im Norden des Gemeindegebietes verlaufen auch die östlichen Ausläufer des Toten Gebirges. Der Ort Wörschach liegt im Ennstal auf 643 Meter über dem Meer. Nach Norden steigt das Gemeindegebiet entlang des Wörschachbaches und dann von Höllgraben und Schneckengraben zu Hochtausing, Sonnwendköpperl und Bärenfeuchmölbing auf 1800 Meter an. Dahinter liegen die Hochtäler des Stubenbaches und der Grimming, bevor der Gebirgsrücken der 2000er Almkogel, Hirscheck, Kreuzspitze die Grenze bildet.

Der Hochmölbing ist die höchste Erhebung im Gemeindegebiet (2336 m). Weitere markante Berge sind der Hochtausing (1822 m), der Mittermölbing (2318 m), der Kleinmölbing (2160 m), der Bärenfeuchtmölbing (1770 m) und der Aicherlstein mit 1180 m Seehöhe.

Mehr als 45 Prozent der Fläche sind bewaldet, 23 Prozent sind Almen und dreizehn Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Maitschern (396) samt Stein
  • Wörschach (778) samt Wörschachberg

Die Gemeinde ist kongruent mit der Katastralgemeinde Wörschach.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinterstoder (KI)
Stainach-Pürgg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Liezen
Aigen im Ennstal

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung betrifft den Gameringstein. Im Jahr 890 genehmigt König Arnulf dem Erzstift Salzburg den Abbau von Erz am Gameringberg. Der erste Ortsteil in einer Urkunde ist Maitschern, das 1185 als „Mirtskaren in Ennstal“ genannt wird. Wörschach selbst wird 1195 als Werses in einer Urkunde erwähnt.

Mit der Geschichte des Ortes eng verbunden ist die Burg Wolkenstein im Nordosten von Wörschach. Hier befand sich vermutlich schon seit dem 9. Jahrhundert eine Fluchtburg. Das Geschlecht der Wolkensteiner wanderte wahrscheinlich aus Franken ein. Sie werden erstmals 1099 urkundlich erwähnt und bauen die Burg zu einer der größten Burganlagen der Steiermark aus. Diese wird 1186 als Wolchinstein bezeichnet, gehörte aber den steirischen Landesfürsten. Nach dem Tod von Friedrich II. (der Streitbare) fiel die Burg an den Salzburger Erzbischof Philipp von Sponheim, der sie als Stützpunkt zur Besetzung des Ennstales nutzte. Vom 13. bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts war Wolkenstein Sitz des Landesgerichtes Ennstal. Eine Blütezeit war dabei die Zeit von 1524 bis 1592. Die Freiherren von Hofmann bauten die Burg in dieser Zeit vor allem im Südwesten aus und errichteten die Bastei im Norden. Wegen seiner guten Sichtverbindungen war die Burg in der Zeit der Einfälle der Ungarn und der Türken eine wichtige Kreidfeuerstation.

Nach mehreren Besitzerwechsel kam die Burg 1630 in das Eigentum der Grafen Saurau. Diese bewohnten die Burg allerdings nicht, so dass sie verfiel und 1750 schon als Ruine bezeichnet wird. Heute ist die Ruine in Privatbesitz.[3][4]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burg Wolkenstein
Pfarrkirche Wörschach
Wörschachklamm
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wörschach

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wörschacher Moor: Das Wörschacher Moor ist eines der größten noch erhaltenen Moore des Ennstales mit einer Fläche von rund 2,5 km² und beheimatet den seltenen Wachtelkönig.
  • Wörschachklamm: Eine enge Schlucht im Kalkgestein an den Südabfällen des Toten Gebirges ins Ennstal.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Sportverein Union Wörschach hat nahezu 500 Mitglieder. Fast jeder zweite Einwohner ist als Mitglied registriert. Die Sektionen sind Damenturnen, Fußball, Stocksport, Tennis, Tischtennis und Wintersport.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 25 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden neun im Haupt-, elf im Nebenerwerb und fünf von juristischen Personen geführt. Diese fünf bewirtschafteten mehr als zwei Drittel der Flächen. Im Produktionssektor waren 56 Menschen im Bereich Warenherstellung und 33 in der Bauwirtschaft beschäftigt. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (42), Handel (30) und Beherbergung und Gastronomie (21 Erwerbstätige).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[8] 2011 2001 2021[8] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 18 25 30 23 20 19
Produktion 20 13 11 120 89 84
Dienstleistung 55 49 35 171 123 134

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 lebten 541 Erwerbstätige in Wörschach. Davon arbeiteten 125 in der Gemeinde, mehr als drei Viertel pendelten aus.[9]

Fremdenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Irdning-Donnersbachtal und Aigen im Ennstal den TourismusverbandGrimming-Donnersbachtal“. Dessen Sitz ist Irdning-Donnersbachtal.[10] Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 11.000 im Jahr 2010 auf 14.000 im Jahr 2019. Dabei gibt es eine kleine Spitze im Sommer.[11]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Straße: Wörschach liegt an der B 320 Ennstal Straße.
  • Bahn: Die Haltestelle „Wörschach-Schwefelbad“ ist Regionalzughalt an der Ennstalbahn. Ihr Name weist noch Jahrzehnte nach deren Schließung auf die ehemalige Kuranstalt Wörschach hin.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit 1998 Franz Lemmerer (ÖVP)[16]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Mai 1992.
Blasonierung (Wappenbeschreibung): „In Blau unter einem goldenen Wolkenband im Schildhaupt drei goldene Spitzen, belegt mit einem blauen golden bereiften Badeschaff.“[17]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Florian Gosch (* 1980), Volleyball- und Beachvolleyball-Spieler
  • Alfons Gorbach (1898–1972), Bundeskanzler von Österreich, Wahlheimat Wörschach

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Schiestl: Wörschach im Wandel der Zeit. Gemeinde Wörschach, 1997 (OBV).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wörschach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Wörschach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. April 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Geschichte Gemeinde Wörschach. Abgerufen am 11. April 2021.
  4. Wolkenstein. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Wörschach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. April 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Wörschach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. April 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Wörschach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. April 2021.
  8. a b Ein Blick auf die Gemeinde | Wörschach. In: Gemeindeergebnisse aus der Arbeitsstättenzählung 2021. Statistik Austria, 31. Oktober 2021, abgerufen am 21. Dezember 2023.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Wörschach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. April 2021.
  10. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 303. ZDB-ID 1291268-2 S. 625.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Wörschach, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. April 2021.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Wörschach. Land Steiermark, 13. März 2005, abgerufen am 26. Juli 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Wörschach. Land Steiermark, 21. März 2010, abgerufen am 26. Juli 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Wörschach. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 26. Juli 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Wörschach. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 26. Juli 2020.
  16. Franz Lemmerer Ennstalwiki
  17. 125 Jahre Steiermärkisches Landesarchiv. In: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs. Band 42/43.1993. Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 1993, ZDB-ID 510427-0 , S. 62.