WSABP Typ Dn2t

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WSABP Typ Dn2t
Werkfoto von WSABP
Werkfoto von WSABP
Werkfoto von WSABP
Nummerierung: PKP:
D 1295, 1310, 1631, 1632
GKP:
12 / später GKP 5
DR:
99 1582, 1592, 1598, 1599
PKP: Tx2-381–384 / später Tx27-383
PKP: Px1-771 / später Px27-771
Anzahl: 5
Hersteller: WSABP, Warschau
Typ Dn2t
Baujahr(e): 1927–1928
Ausmusterung: bis 1968
Bauart: 1 Lokomotive Dn2*
4 Lokomotiven Dn2t
Spurweite: 600 mm
Länge über Puffer: 6320 mm/9300 mm*
Höhe: 2980 mm
Breite: 1800 mm
Gesamtradstand: 2400 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 35 m
Leermasse: 14,2 t/13,9 t*
Dienstmasse: 18,1 t/17,8 t*
Dienstmasse mit Tender: 27,1 t*
Reibungsmasse: 18,1 t/17,8 t*
Radsatzfahrmasse: 4,52 t/4,45 t*
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h
Indizierte Leistung: 80,96 kW (110 PS)
Anfahrzugkraft: 32,2 kN/31,3 kN*
Treibraddurchmesser: 600 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 285 mm
Kolbenhub: 300 mm/ 350 mm*
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 0,6 m²
Verdampfungsheizfläche: 27,5 m²
Dienstmasse des Tenders: 9,3 t
Wasservorrat: Lokomotive: 1,6 m³/1 m³*
Tender: 3,6 m³*
Brennstoffvorrat: Lokomotive: 0,8/0,3t*
Tender: 1,5 t*
Bremse: Dampfbremse, Wurfhebelbremse
Besonderheiten: *Px27-771

Die fünf schmalspurigen Dampflokomotiven WSABP Typ Dn2t mit der Spurweite von 600 mm wurden von der Warszawska Spółka Akcyjna Budowy Parowozów (WSABP) 1927 in der Bauart Dn2t / Dn2 hergestellt.

Vier Lokomotiven wurden von den Polskie Koleje Państwowe (PKP) übernommen, eine Lokomotive wurde für die Gnieźnieńska Kolej Powiatowa (Gnesener Kreisbahn) mit einem Schlepptender hergestellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Świętokrzyska Kolej Dojazdowa im Powiat Pińczowski und für die Gnieźnieńska Kolej Powiatowa wurden im Frühjahr 1927 fünf Lokomotiven bei der Warszawska Spółka Akcyjna Budowy Parowozów (WSABP) bestellt.[1] Ende des Jahres konnten sie ausgeliefert werden. Die Tenderlokomotiven mit den Fabriknummern 60, 95, 96 und 127 wurden von den PKP übernommen und erhielten die Betriebsnummern D-1295, D-1310 und D-1631–1632.[2] Die Lokomotive mit der Fabriknummer 94 für die GKP wurde als Schlepptenderlokomotive mit GKP 12 bezeichnet.[2]

Einsätze während des Zweiten Weltkrieges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kamen die vier Tenderlokomotiven in den Bestand der Deutschen Reichsbahn und erhielten die Betriebsnummern 99 1582, 1592, 1598, 1599. Sie wurden weiter auf ihrem Stammnetz eingesetzt. Die Lokomotive der Gnieźnieńska Kolej Wąskotorowa erhielt im Laufe des Krieges die Nummer GKP 5.[2]

Nachkriegseinsatz bei den PKP[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Krieg kamen die vier DR-Lokomotiven als Tx2-381–384 in den Bestand der PKP zurück. Als die GKP 1949 verstaatlicht wurde, wurde aus der GKP 5 die Px1-771. Vor 1961 wurden drei Tenderlokomotiven ausgemustert. Eine Tenderlokomotive und die Schlepptenderlokomotiven wurden nach dem neuen Bezeichnungsschema umgezeichnet – aus der Tx2-383 wurde die Tx27-383 und aus der Px1-771 die Px27-771.[2] Bis 1968 wurden auch diese Lokomotiven ausgemustert und verschrottet.

laufende Nummer Fabriknummer erste Bezeichnung Bezeichnung während des Zweiten Weltkrieges Bezeichnung 1947 (PKP) Bezeichnung 1961 (PKP) Bemerkungen
1 60 PKP D 1295 DR 99 1582 Tx2-381 1960 verschrottet
2 95 PKP D 1631 DR 99 1598 Tx2-383 Tx27-383 zuletzt auf Bydgoskie Koleje Powiatowe, 1968 verschrottet
3 96 PKP D 1632 DR 99 1599 Tx2-384 1962 verschrottet
4 94 GKP 12 GKP 5 Px1-771 Px27-771 1964 verschrottet
5 127 PKP D 1310 DR 99 1592 Tx2-382 1956 verschrottet

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nassdampf-Zweizylinderlokomotiven hatten vier angetriebene Achsen, die im Blechrahmen mit einer Stärke von 60 mm gelagert und mit Blattfedern oberhalb der Achslager abgefedert waren.[2] Die dritte Achse wurde angetrieben. Die ersten drei Achsen waren fest im Rahmen gelagert, die vierte besaß eine Seitenverschiebbarkeit von ±15 mm.[3] Die zweite Achse hatte geschwächte Spurkränze,[3] was eine Fahrt im Bogen mit 35 m ermöglichte.

Der gewalzte Flammrohrkessel bestand aus zwei Schüssen mit 10 mm Stärke und einer Feuerbüchse aus Kupfer.[2] Auf dem ersten Schuss saß der Sanddom. Von diesem konnte die erste Achse von vorn und hinten mechanisch gesandet werden.[2] Auf dem zweiten Schuss befanden sich die Speisepumpe, Dampfdom, Dampfpfeife und Sicherheitsventil.[2] Der Kobelschonstein besaß ursprünglich einen Funkenfänger,[3] später wurde dieser durch Siebbleche ersetzt.[3] Gespeist wurde der Kessel von zwei Injektoren von Friedmann mit einer Leistung von 60 l/min.[2] Das Zweizylindertriebwerk besaß Kolbenschieber und eine Heusinger-Steuerung, der Kreuzkopf war einschienig auf der Gleitbahn geführt.[3]

Die Lokomotive war mit Dampfbremse sowie Wurfhebelbremse ausgestattet, die auf eine gemeinsame Welle wirkten. Dadurch konnten alle Achsen einseitig von vorn abgebremst werden.[4] Ausgerüstet war sie mit der Balancierhebelkupplung. Die Beleuchtung bestand aus Petroleumlampen.[4] Die GKP 12 besaß einen kürzeren Rahmen und kürzere, lediglich bis zu der zweiten Achse reichende Wasserkästen mit einem Inhalt von einem Kubikmeter.[4] Der Kolenkasten hinter dem Führerhaus wurde durch eine gerade Wand ersetzt.[4] Der zweiachsigem Tender hatte einen Radstand von 1500 mm, einen Wasserkasteninhalt mit 3,6 m³ und einen Kohlenvorrat von 1,5 t.[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bogdan Pokropiński: Parowozy wąskotorowe produkcji polskiej, Wydawnictwa Komunikacji i Łączności, Warszawa 2016. ISBN 978-83-206-1963-8. Seiten 161–164, 208

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: WSABP steam locomotives – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bogdan Pokropiński: Parowozy wąskotorowe produkcji polskiej, Wydawnictwa Komunikacji i Łączności, Warszawa 2016. ISBN 978-83-206-1963-8. Seiten 161
  2. a b c d e f g h i Bogdan Pokropiński: Parowozy wąskotorowe produkcji polskiej, Wydawnictwa Komunikacji i Łączności, Warszawa 2016. ISBN 978-83-206-1963-8. Seiten 162
  3. a b c d e Bogdan Pokropiński: Parowozy wąskotorowe produkcji polskiej, Wydawnictwa Komunikacji i Łączności, Warszawa 2016. ISBN 978-83-206-1963-8. Seiten 163
  4. a b c d Bogdan Pokropiński: Parowozy wąskotorowe produkcji polskiej, Wydawnictwa Komunikacji i Łączności, Warszawa 2016. ISBN 978-83-206-1963-8. Seiten 164
  5. Bogdan Pokropiński: Parowozy wąskotorowe produkcji polskiej, Wydawnictwa Komunikacji i Łączności, Warszawa 2016. ISBN 978-83-206-1963-8. Seiten 208