Wahlen zur South West African Legislative Assembly 1929

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1926Parlamentswahl
in Südwestafrika 1929
1934
(Stimmenanteile in %)
 %
50
40
30
20
10
0
49,38
22,75
27,88
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1926
 %p
   2
   0
  -2
  -4
−0,43
+1,50
−1,06

Die Wahlen zur South West African Legislative Assembly im Jahr 1929 waren die zweiten (von neun) Wahlen im Mandatsgebiet Südwestafrika. Sie fanden am 3. Juni 1929 statt.[1]

Gewählt wurde in 12 Ein-Personen-Wahlkreisen. Wahlberechtigt waren ausschließlich die weißen Einwohner, nicht die schwarze Bevölkerungsmehrheit. Daneben ernannte der südafrikanische Administrator des Mandatsgebietes 6 weitere Abgeordnete.

Bei den letzten Wahlen, den Wahlen zur South West African Legislative Assembly 1926 hatte der Deutsche Bund für Südwestafrika 7 der 12 Wahlkreise gewonnen. Eine Wiederholung dieses Ergebnisses war nicht zu erwarten. Bedingt durch die Einwanderungsbestimmungen war der Anteil der Deutschen unter den Weißen weiter zurückgegangen. Vor allem jedoch hatten sich Nationalpartei und Süd-West-Partei zur United National South West Party (UNSWP) zusammengeschlossen. Nun richtete sich das Mehrheitswahlrecht gegen den Deutschen Bund: Die UNSWP gewann 7 der 12 Mandate, nur die vier Wahlkreise Grootfontein, Kolmanskuppe, Lüderitzbucht und Windhuk-Zentral konnten verteidigt werden.

Wahlergebnisse nach Wahlkreisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Wahlkreis Deutscher Bund UNSWP Unabhängige abgegebene Stimmen Wahlkreissieger
1 Gibeon ./. 241 81 322 UNSWP
2 Gobabis ./. 260 99/79 438 UNSWP
3 Grootfontein Einziger Kandidat ./. ./. ./. DB
4 Keetmanshoop ./. 183 222 405 UNSWP
5 Kolmanskuppe Einziger Kandidat ./. ./. ./. DB
6 Lüderitzbucht 216 ./. 86 302 DB
7 Okahandja 227 254 ./. 481 UNSWP
8 Omaruru ./. 282 235 517 UNSWP
9 Swakopmund 234 252 ./. 486 UNSWP
10 Warmbad ./. 201 142 343 UNSWP
11 Windhuk-Zentral 294 170 ./. 464 DB
12 Windhuk-Distrikt ./. 265 246 511 UNSWP

Insgesamt waren 4269 Stimmen abgegeben worden, darauf entfielen 2108 auf den UNSWP, 971 auf den Deutschen Bund und 1190 auf unabhängige Kandidaten. In das Parlament waren sieben Vertreter des UNSWP, vier Mitglieder des Deutschen Bundes und ein Unabhängiger gewählt worden. Zusätzlich wurden noch jeweils drei Vertreter der UNSWP und des Deutschen Bundes ernannt.

Am 28. September 1932 wurde eine Nachwahl im Wahlkreis Grootfontein durchgeführt, da der dortige Abgeordnete Friedrich Wilhelm Kegel ausgeschieden war. Die Nachwahl entschied der Deutsche Fritz für sich.[2] Am 22. Mai 1933 beschloss die South West African Legislative Assembly gegen die Stimmen der deutschen Opposition die Verlängerung der Wahlperiode um ein Jahr.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zedekia Hgavirue: Political parties and interest groups in South West Africa (Namibia), 1972, 1997, ISBN 3-908193-00-1, S. 301

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1929 Legislative Assembly Election African Elections Database
  2. Martin Eberhardt: Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid, 2005, ISBN 978-3-8258-0225-7, S. 222–223
  3. Martin Eberhardt: Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid, 2005, ISBN 978-3-8258-0225-7, S. 227