Walderseestraße 3

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Um 1930: Der Baukörper der Villa an der Eilenriede wirkt auf den ersten Blick als Kubus mit eher horizontalen Elementen;
Fotografie von Carl Dransfeld; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Aus einem bestimmten Blickwinkel erstreckt sich der Bereich um das Treppenhaus und die Aussentreppe zum Garten des Madsack-Hausees expressiv eher in die Vertikale;
Foto von Carl Dransfeld, um 1930

Das Gebäude Walderseestraße 3 in Hannover[1] auch Haus Madsack genannt,[2] ist eine denkmalgeschützte Villa am Rande der Eilenriede im hannoverschen Stadtteil List. Das von dem Architekten Fritz Höger in den 1920er Jahren als Wohnhaus für den Zeitungsverleger Erich Madsack errichtete Gebäude zeichnet sich im Vergleich zu den umgebenden Villen durch seine besondere Qualität aus.[1]

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Architekt Fritz Höger, der als „herausragender Vertreter des Expressionismus“ gilt, errichtete das repräsentative Wohnhaus für den damaligen Chefredakteur und späteren Zeitungsverleger Erich Madsack während der Weimarer Republik und im Jahr 1928 etwa zeitgleich mit dem Anzeiger-Hochhaus. Das Haus Madsack wirkt bis heute unter seinem weit überstehendem Zeltdach[3] zunächst als zweigeschossiger Kubus, der durch mehrere eingeschossige,[2] flachgedeckte Anbauten aufgelockert wird.[3] In deutlichem Gegensatz des vertikal gegliederten Hochhauses an der Goseriede betont die Fassade des Wohngebäudes eine stark gegliederte Horizontale: Diese wirkt durch Gestaltungselemente wie die aus dem Ziegelmauerwerk hervortretenden Lagerfugen und Gesimse, durch weite Dachüberstände bei den Gauben und Dächern. In diesem Sinne wurden auch die Fenster mit liegender Sprossenteilung versehen[2]

Der Kulturhistoriker Peter Struck verglich das ehemalige Madsack-Wohnhaus mit dem von dem US-amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright geprägten Ausspruch von der „Poesie der Verschachtelungen.“[3]

Das Haus in der Walderseestraße 3 wird heute vom Markuskindergarten genutzt, dem Kindergarten der vereinigten Ev.-luth. Apostel- und -Markus-Kirchengemeinde.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Walderseestraße 3 (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ilse Rüttgerodt-Riechmann: Zwischen Hubertus- und Hammersteinstraße, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover (DTBD), Teil 1, Band 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 185f.; hier: S. 186; (Link zum Digitalisat); sowie List im Addendum zu Teil 2, Band 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 12ff.; hier: S. 15
  2. a b c Martin Wörner, Ulrich Hägele, Sabine Kirchhof: Haus Madsack In dies.: Architekturführer Hannover. Reimer, Berlin 2000, ISBN 3-496-01210-2, S. 75; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. a b c Peter Struck: Hannover in 3 Tagen. Ein kurzweiliger Kulturführer, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2008, ISBN 978-3-89993-659-9, S. 75; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. o. V.: Freundeskreis / Basar im Markus-Kindergarten, Seite des Vereins Freundeskreis zur Förderung des Kindergartens der Ev.-luth. Apostel-und-Markus-Kirchengemeinde [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 12. Januar 2020

Koordinaten: 52° 23′ 38″ N, 9° 44′ 31,7″ O