Walter Böhme (Fußballspieler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Walter Böhme
Personalia
Voller Name Walter Böhme
Geburtstag 12. September 1919
Geburtsort SchleswigDeutschland
Sterbedatum unbekannt
Position Stürmer
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
–1943 Bremerhaven 93
1943–1947 FC St. Pauli
(...) → Dresden (Gast)
1947–1949 Altona 93
1950 Ottensen 07
(...) TSV Uetersen
(...) Moorreger SV
1951 Sperber Hamburg
(...) VfR Neuß
(...) VfB Wissen
Stationen als Trainer
Jahre Station
(...) Motor Leipzig-Ost
1968– (...) VfB Gießen
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Walter Böhme (* 12. September 1919 in Schleswig; † unbekannt) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer, der in der Zeit des „Kalten Krieges“ zur Titelfigur eines biografischen Romans von Rainer Kerndl wurde.

Der aus Schleswig-Holstein stammende Fußballer gehörte Mitte der 1940er Jahre dem „Wunderteam“ des FC St. Pauli an, wechselte aber vor Beginn der ersten Oberliga-Saison zu Altona 93. Dort trug er in der Herbstserie 1949 etliche Tore zum letztendlich errungenen Oberliga-Aufstieg 1950 bei, hatte sich aber selbst während der Saison in den unterklassigen Fußball zurückgezogen, wohl wegen enttäuschter Hoffnungen auf einen Arbeitsplatz durch Vermittlung des Vereins. Zahlreiche Comeback-Versuche bei diversen Vereinen scheiterten, obwohl Mitspieler wie Harald Stender dem Stürmer gute Fähigkeiten zusprachen.[1]

Mitte der 1950er Jahre entschloss sich Böhme, in die DDR überzusiedeln. Dort unterschrieb er einen Brief an 300 „Sportfreunde im Westen unserer deutschen Heimat“, in dem er sich vom Vertragsfußball des DFB und „jenen nur im Westen grassierenden Vereinsbossen“ distanzierte, „unter deren Willkür viele von Euch noch zu leiden haben.“

Walter Böhme wurde Spielertrainer in Leipzig und verfasste mit Kerndl das Buch „...spielte für Geld“, das 1958 in Ostberlin erschien. Später lebte er wieder in der Bundesrepublik[2] und war Trainer beim VfB Gießen.[3]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Kriegsgastspieler will Böhme in Dresden gespielt haben, doch wird der Vereinsname im Buch nicht genannt. Mit dem Walter Böhme des Dresdner SC, nachher auch Spielertrainer bei Vorwärts Schwerin, war er nicht identisch.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rainer Kerndl mit Walter Böhme: ...spielte für Geld, Sportverlag, Berlin (DDR) 1958
  • J. R. Prüß: Als Outlaw in den Osten. Wie der FC-Spieler Walter Böhme zu einer literarischen Figur wurde, in: René Martens, Wunder gibt es immer wieder. Die Geschichte des FC St. Pauli, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2002, S. 229 ff., ISBN 3-89533-375-1

Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. J. R. Prüß: Als Outlaw in den Osten. Wie der FC-Spieler Walter Böhme zu einer literarischen Figur wurde, in: René Martens, Wunder gibt es immer wieder. Die Geschichte des FC St. Pauli, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2002, S. 231
  2. Sport-Magazin vom 20. Mai 1963, Seite 24
  3. Kicker vom 20. Juni 1968, Seite 16, sowie: Gießener Anzeiger vom 24. Juni 2022 (sic)