Walter Gahlen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Walter Gahlen, auch Walther Gahlen (* 21. Juli 1908 in Düsseldorf; † 26. März 1994 ebenda) war ein deutscher Facharzt für Dermatologie und Ordinarius am Universitätsklinikum Aachen.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Abitur studierte Gahlen Medizin an der Medizinischen Akademie Düsseldorf und schloss das Studium 1937 mit der Promotion ab. Am 23. Juli 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.699.216),[1] später trat er der SA bei. Gahlen wurde an der Düsseldorfer Medizinakademie unter Hans Theodor Schreus Oberarzt und habilitierte sich dort 1944. Wiederholt widerstand er in dieser Zeit den Versuchen seiner dortigen Fachkollegin Herta Oberheuser, die ihn mehrfach für das KZ Ravensbrück anwerben wollte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und überstandenem Entnazifizierungsverfahren wurde Gahlen in Düsseldorf weiterbeschäftigt und 1951 zum außerplanmäßigen Professor der Akademie ernannt. Mit Wirkung zum 1. August 1962 folgte er einem Ruf an die Städtischen Krankenanstalten Aachen, wo er die Nachfolge von Aloys Greither als Chefarzt der Hautklinik antrat. Nach dem Übergang der Städtischen Krankenanstalten in das neue Universitätsklinikum Aachen wurde Gahlen am 14. Mai 1966 zum ordentlichen Professor für Dermatologie und Venerologie sowie zum Ärztlichen Direktor der neuen Hautklinik ernannt. Nach seiner Emeritierung am 1. Oktober 1976 verbrachte Gahlen seinen Lebensabend in Düsseldorf, wo er am 26. März 1994 verstarb.

Gahlens wissenschaftliche Schwerpunkte waren die Forschungen auf dem Gebiet der Berufskrankheiten und der Hauttuberkulose sowie der Strahlentherapie bei Dermatosen und die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Grenzen des Normalen beim Rückgang der Seroreaktionen nach Luesbehandlung. In: Hautarzt. Band 4, 1953, S. 380–384.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Kühl: Leitende Aachener Klinikärzte und ihre Rolle im Dritten Reich, Studie des Aachener Kompetenzzentrums für Wissenschaftsgeschichte, Band 11, Hrsg.: Dominik Groß, Diss. RWTH Aachen 2010, S. 162 und andere; ISBN 978-3-86219-014-0 pdf

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/10230363
  2. Kurzvita anlässlich des 65. Geburtstages im Deutschen Ärzteblatt, Heft 31 vom 2. August 1973