Walter Heck (Grafiker)

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Walter Heck war ein deutscher Grafikdesigner, der 1929 das SS-Doppelrunensymbol für die Nazi-Schutzstaffel, das SA-Runen-Abzeichen, schuf und 1932 die komplett schwarze SS-Uniform mitgestaltete. Er war Kompaniechef in der Sturmabteilung und trat später der SS bei.

Heck arbeitete bei Ferdinand Hoffstätter in Bonn, einer Firma, die Abzeichen herstellte, und „arbeitete in einem Atelier, das sich auf militärische Entwürfe konzentrierte“.[1][2]

Im Jahr 1929 entwarf Heck das SS-Logo, und zwar nicht auf der Grundlage einer alten arisch-germanischen Rune, wie sie von den Nazis mythologisiert wurde, sondern weil er sich von der damals in Deutschland weit verbreiteten Frakturschrift absetzen wollte und außerdem der Meinung war, dass das im lateinischen Standardalphabet verwendete große „S“ zu weich sei, um die Werte der SS zu repräsentieren.[3] Möglicherweise wurde er auch von dem Symbol des doppelten Blitzes beeinflusst, das zur Warnung vor einer gefährlichen Hochspannung verwendet wird und dem von Heck entworfenen Symbol ähnelt.[4] Für seine Arbeit erhielt er 2,5 ℛ︁ℳ︁ (etwa 2 $). Heck war zu dieser Zeit Kompanieführer in der Sturmabteilung (SA) und trat später der SS bei.[5] 1944 war er Obersturmführer.[6]

1944, während des Zweiten Weltkriegs, wandte sich ein Offizierskollege in Hecks Namen an Heinrich Himmler und bat ihn um eine besondere Berücksichtigung Hecks, der für seine Entwürfe des SS-Symbols eine sehr geringe Vergütung erhalten habe, verarmt war und keine Urheberrechte an dem Entwurf besitze. Himmler antwortete Heck, dass er ihm nach Kriegsende ein Einfamilienhaus mit Garten schenken wolle, dass er aber erwarte, dass er bis dahin eine Familie gegründet und mindestens zwei Kinder habe.[7]

Heck entwarf auch das SA-Runen-Abzeichen, eine Kombination aus einem Runen-S und einem gotischen A, und 1932 entwarf er zusammen mit Karl Diebitsch die ganz schwarze SS-Uniform, nicht Hugo Boss, wie oft behauptet wird, obwohl Boss’ gleichnamige Firma, die Hugo Boss AG, sie herstellte.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tim Blackmore: Gorgeous War: The Branding War between the Third Reich and the United States. Wilfrid Laurier Univ. Press, 2019, ISBN 978-1-77112-422-5 (google.com [abgerufen am 16. Februar 2024]).
  2. Chris McNab: Hitler’s Elite: The SS 1939-45. Bloomsbury Publishing, 2013, ISBN 978-1-4728-0645-1, S. 90 (google.com [abgerufen am 16. Februar 2024]).
  3. SS-Obersturmführer Walter Heck, Köln.- Nachträgliche Belohnung für den Entwurf des SS-Zivilabzeichens im Jahre 1929 - Deutsche Digitale Bibliothek. 9. Juli 2022, abgerufen am 16. Februar 2024.
  4. Germanen-Wahn: Himmlers SS-Runen folgten bizarren Vorbildern - WELT. 9. Juli 2022, abgerufen am 16. Februar 2024.
  5. New Images of Nazi Germany: A Photographic Collection. McFarland, 2012, ISBN 978-0-7864-9090-5, S. 129 (google.com [abgerufen am 16. Februar 2024]).
  6. Signs Of Evil - The Runes Of The SS | Full Documentary. Abgerufen am 16. Februar 2024 (deutsch).
  7. Signs Of Evil - The Runes Of The SS | Full Documentary. Abgerufen am 16. Februar 2024 (deutsch).
  8. Paul R. Bartrop, Eve E. Grimm: Perpetrating the Holocaust: Leaders, Enablers, and Collaborators. ABC-CLIO, 2019, ISBN 978-1-4408-5897-0, S. 43 (google.com [abgerufen am 16. Februar 2024]).