Walter Kraak

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Walter Kraak (* 21. März 1906;[1]1990) war ein deutscher Lebensmittelunternehmer, Verbandsfunktionär und Träger des Bundesverdienstkreuzes (Großes Verdienstkreuz).

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraak studierte an der Philipps-Universität Marburg und wurde Mitglied des Marburger Wingolf, dem er zeitlebens angehören sollte.[2] Den Wingolfsbund vertrat er auch auf dem Deutschen Studententag im Juli 1932 in Königsberg.[3]

Er war Direktor der Dr. August Oetker GmbH.[4] In dieser Position wurde er der erste Präsident des Bunds für Lebensmittelrechts und Lebensmittelkunde (heute: Lebensmittelverband Deutschland) nach dessen Wiedergründung am 10. März 1955. Dies blieb Kraak 24 Jahre lang.[5][6] 1979 wurde er zum Ehrenpräsident des Verbands ernannt.

Im Jahr 1965 erhielt Kraak die Ehrendoktorwürde der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie begründete dies wie folgt:[7]

„Dr. Walter Kraak hat seit der Neu- bzw. Wiedergründung des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde im Jahre 1955 als Präsident dieses Bundes die Gestaltung des deutschen Lebensmittelrechtes entscheidend beeinflußt. Er hat durch Voranstellung gesundheitlicher Gesichtspunkte und durch die Sicherung der echten Interessen des Verbrauchers für die Gewinnung qualitativ hochwertiger Lebensmittel Hervorragendes geleistet. Seine Bestrebungen um eine Angleichung von Beurteilungsgrundsätzen für Lebensmittel auf supranationaler Ebene haben die Harmonisierung des Lebensmittelrechtes im EWG-Raum entscheidend beeinflußt.“

Am 5. September 1979 erhielt er für seine Verdienste für die Lebensmittelbranche das Große Verdienstkreuz.

Kraak starb 1990 im Alter von 84 Jahren.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Kraak: Die Ernährungswirtschaft zur Reform des Lebensmittelrechts. In: Deutsche Lebensmittel-Rundschau. Nr. 52/1956, S. 161–165.
  • Walter Kraak: Ernährungswirtschaft im Lebensmittelrecht. In: Die Ernährungswirtschaft. Nr. 6/1959, S. 130–135.
  • Walter Kraak: Das Lebensmittelrecht im nationalen und internationalen Rahmen. In: Die Ernährungswirtschaft. Nr. 9/1962, S. 399–404.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dr. Dr. h.c. Walter Kraak ... In: Die Stärke. Nr. 3/1966. Online unter: onlinelibrary.wiley.com.
  2. Käte Kraak: Briefe zum Jubiläum, in: Verein der Philister des Marburger Wingolf: 150 Jahre Marburger Wingolf – Rückblick auf die Festtage, Marburg 1997, S. 154–155
  3. Harald Lönnecker: „Vorbild ... für das kommende Reich“. Die Deutsche Studentenschaft (DSt) 1918–1933, in: Friedhelm Golücke, Peter Krause, Wolfgang Gottwald (†), Klaus Gerstein, Harald Lönnecker: GDS-Archiv für Hochschul- und Studentengeschichte, Bd. 7, SH-Verlag, Köln 2004, ISBN 3-89498-151-2, S. 47.
  4. Der Spiegel (21. November 1972): Oetker-Konzern. Festung mit Kranz.
  5. Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (Hrsg.): 60 Jahre – 60 Stimmen. Frankfurt am Main: Deutscher Fachverlag 2015, ISBN 978-3-8005-1610-0, S. 14–15.
  6. Lebensmittelverband Deutschland: 1901–1955: Vom Nürnberger Bund zum BLL.
  7. Universitätsarchiv München (Hrsg.) (1966): Chronik der Ludwig-Maximilians-Universität München 1965/1966. Online unter: epub.ub.uni-muenchen.de (PDF; 24 MB), S. 87f.