Walther Pfeilsticker

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Walther Pfeilsticker (* 18. Juli 1880 in Balingen; † 7. April 1969 in Karlsruhe) war ein deutscher Frauenarzt und Genealoge.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfeilsticker studierte von 1899 bis 1905 Medizin in Tübingen (Mitglied der Studentenverbindung AV Igel) und Berlin.[1] Danach arbeitete er als Schiffsarzt in Westafrika und auf den Azoren. 1908 ließ er sich als selbstständiger Frauenfacharzt in Stuttgart nieder, seine Praxis lag in der Paulinenstraße 26.[2] Den Zweiten Weltkrieg machte er als Oberstabsarzt mit. Nach 1944 baute er seine im Krieg zerstörte Praxis wieder auf.

Pfeilstickers besondere Leidenschaft galt der Genealogie. Auf seine Initiative hin entstand 1920 der Verein für Württembergische Familienkunde (später: Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden). Er verfasste zahlreiche genealogische Schriften, sein Lebenswerk bildete das Neue württembergische Dienerbuch, das ab 1957 erschien. Pfeilsticker war korrespondierendes Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über einen Fall von Osteomalacia carcinomatosa infolge von Mammacarcinom. F. Mitzlaff, Rudolstadt 1904 (Tübingen, Med. Diss., 24. Okt. 1904).
  • Grundlagen der genealogischen Quellenkunde Württembergs: zwei Vorträge. Müller, Stuttgart 1922 (Schriften des Vereins für Württembergische Familienkunde ; 1)
  • Die Pfeilsticker: ein Versuch ihrer Handwerks- und Familiengeschichte. In: Blätter für württembergische Familienkunde, Bd. 1 (1924), Heft 5/6, S. 74–85.
  • Johannes Rümelin. In: Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin, Bd. 22 (1929), S. 174–188.
  • Martin von Maskowsky: ein aus Ungarn stammender württembergischer Arzt und Leibmedikus. In: Verhandlungen der Ungarischen Ärztlichen Gesellschaften (1930), Nr. 2.
  • Horoskope als genealogische Quelle. In: Blätter für württembergische Familienkunde, Bd. 5 (1932), Heft 5/6, S. 49–56.
  • Eine Fahrt ins Blaue. In: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Bd. 10 (1949), Heft 2, S. 56–62.
  • Die zwei Leibärzte Johann Widmann. In: Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, Bd. 41 (1957), Heft 3, S. 260–282.
  • Bearb.: Neues württembergisches Dienerbuch. Cotta, Stuttgart, 3 Bde., 1957–1974.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Hahn (Hrsg.): 50 Jahre Familienforschung in Südwestdeutschland. Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des Vereins für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden. Selbstverlag, Stuttgart 1970, S. 12f.
  • Bernd Ottnad (Hrsg.): Baden-Württembergische Biographien, Bd. 1, Kohlhammer, Stuttgart 1994, S. 264–266.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walther Pfeilsticker in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  2. Schwäbischer Merkur, 27. Mai 1911, Nr. 243, Abendblatt, S. 8 (Digitalisat).