Walzenvorschub

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Walzenvorschübe sind häufig an Pressen mit Automatik bzw. Dauerhub-Betriebsarten zu finden. Der Walzenvorschub wird dabei in der Regel am Maschinentisch angebracht und ist, entweder über ein Gewindesystem, eine hydraulische Hebeeinheit oder elektrisch, in der Höhe stufenlos verstellbar.

Aufbau eines Walzenvorschubs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Walzenvorschub besteht aus

  • Führungsrollen
  • unterer Rolle
  • oberer Rolle
  • Pneumatik bzw. Hydraulikzylinder
  • elektrischer Steuerung

Am Einzug (vorderer Teil des Vorschubs) befinden sich die Führungsrollen, die sich je nach Krümmung des Materials neigen und somit eine "saubere" Führung des Materials zulassen. Bevor das Material zu den Vorschubwalzen gelangt, wird über einen Sensor abgefragt, ob das Band vorhanden ist. Danach wird das Material von den Vorschubwalzen eingezogen. Die Vorschubwalzen bestehen aus der oberen und unteren Walze. Die obere Walze ist verstellbar gelagert und kann somit auf jede Materialdicke eingestellt werden. Weiterhin ist an der oberen Walze der Lüftungszylinder befestigt. Der Lüftungszylinder hebt nicht nur die Walze, sondern übt auch Druck auf die Walze aus, um das Material vorzuschieben.

Automatikablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Band ist in den Vorschub eingeführt, die Maschine wurde auf Automatik geschaltet und übernimmt nun den Startbefehl für den Vorschub. Das Material wird zum Zeitpunkt X durch die Vorschubwalzen eingezogen und ins Maschineninnere transportiert. Bei gewissen Produktionsabläufen ist es notwendig, dass die Vorschubwalzen das Material loslassen, sobald das Material bearbeitet wird, z. B. bei Stanzvorgängen bei der Metallverarbeitung. Dieses „Loslassen“ wird als Zwischenlüften bezeichnet und wird vom Hebezylinder ermöglicht. Je nach Materialstärke wird der Vorschub mit hydraulischer (bei dicken Materialstärken) oder pneumatischer (dünne Materialstärken meistens bis 7 mm) Zwischenlüftung eingesetzt. Nach Beenden der Materialbearbeitung wird die obere Walze wieder gesenkt und angepresst, um ein erneutes Vorschieben des Materials zu ermöglichen.

Elektrische Steuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorschubzeitpunkt und der Zeitpunkt für das Zwischenlüften wird meistens über ein Nockenschaltwerk oder einen Drehgeber an der Pressenwelle realisiert. Über die Winkelangaben wird dann in der Vorschubsteuerung der Startbefehl programmiert. Es sind Startbefehle von 0 bis 360° möglich.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eugen Kaczmarek: Praktische Stanzerei. Dritter Band, Verbundwerkzeuge, automatische Zuführmittel und Fließweganlagen, Springer Verlag, Berlin 1954.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]