Warzecha

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Warzecha ist ein alter Familienname oberschlesischer Herkunft.

Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Warzecha ist slawischen Ursprungs und bedeutet wörtlich „Kochlöffel“. Er ist damit entweder eine indirekte Berufsbezeichnung der ersten Namensträger (Löffler, Löffelsender, Koch) oder aber eine Angleichung eines älteren vorbestehenden Namens (z. B. patronymische Form zu Warsz).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe historische Belege des Namens in Oberschlesien sind:

  • 1414 Clemens Warzecha de Proszouice (erwähnt als Scabinus, d. h. ehrenamtlicher Richter)
  • 1440 Jan Warzecha de Lubosza
  • 1460 Jan Warszecha
  • 1500 Jacob Warzecha
  • 1635 Jan Warzecha, Lobkowitz.[1]

Ab dem Vorhandensein von Kirchenbucheinträgen (17. Jahrhundert) lassen sich mehrere landsässige Linien dokumentieren, so z. B. in Groß Döbern, Rosenberg, Leschnitz und Pleß.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besonders häufig kommt der Name (so auch schon in frühen Kirchenbucheinträgen) im Oppelner Land vor. Durch die Angliederung Schlesiens an das Königreich Preußen sind viele Namensträger in westlichere Bereiche des Deutschen Reiches abgewandert. So sind heute auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland die meisten Menschen mit Nachnamen Warzecha im Raum Berlin sowie weiter nördlich im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern zu finden.[2]

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Witold Taszyckiego: Słownik staropolskich nazw osobowych. Zakład Narodowy imienia Ossolińskich Wydawnictwo Polskiej Akademii Nauk, Wrocław 1965–1987, Band 6, S. 26 (polnisch, Übersetzung des Buchtitels: Wörterbuch der altpolnischen Personennamen).
  2. Daniela Ohrmann: Sprachwissenschaftliches Gutachten zu Herkunft und Verbreitung des Familiennamens Warzecha. Universität Leipzig, Mai 2007.
  3. Warzecha, Heinz. In: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  4. Neues Präsidium komplett. 18. Dezember 2019, abgerufen am 18. Oktober 2020.