Wasserschloss Tauchritz

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Giebelseite des Gebäudes
Das Gebäude von Norden

Das Wasserschloss Tauchritz ist ein Herrenhaus im Görlitzer Ortsteil Tauchritz. Es steht am nördlichen Ortsrand nahe dem Berzdorfer See.

Das einstige Rittergut wurde im Jahr 1306 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte dem Herrn Nikol von Neuershove, Erbrichter in Görlitz. Das Schloss wurde auf Eichenpfählen ins sumpfige Gelände gebaut und teilweise von Wassergräben umgeben, um das Austrocknen der Pfähle zu verhindern. In den Jahren 1349 bis 1422 befand es sich im Besitz[1] des Adelsgeschlechtes Bieberstein auf Friedland, vertreten durch einflussreichen Friedrich von Bieberstein. 1422 kauften es die von Gersdorf. Im Jahr 1611 erwarb Georg von Warnsdorf Schloss und Dominium Tauchritz für 25.000 Taler. Im Jahr 1683 zerstörte ein Brand das Schloss und elf weitere Gebäude. Das jetzige Barockschloss wurde von Maria Sidonia von Warnsdorf in den Jahren 1686/1687 auf den Grundmauern des alten Schlosses erbaut. Bis 1749 war es im Besitz deren von Warnsdorf und wurde dann an das weltadlige Fräulein-Stift Joachimstein verkauft, nach älteren Quellen bereist vor 1734 durch Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen direkt.[2] 1857 wurde in alten Matrikeln noch die Stifterfamilie als Besitzer auf Tauchritz genannt.[3] Für 1863 ist die Datierung des Schlosses als Besitz mit einem dazugehörigen Gutsvorwerk, von dem Status eines konventionellen Rittergutes ist kein Nachweis vorhanden.[4] Um 1870 gehörten zum Anwesen etwa 250 ha.[5]

Nach 1945 wurde es enteignet und zum Volkseigentum. Es diente unter anderem als Schule. Seit dem Jahr 1987 steht es leer. Nach einem Verkauf soll das Gebäude eine Restaurierung erhalten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Lutsch: Die Kunstdenkmäler der Provinz Schlesien. Die Kunstdenkmäler des Regierungsbezirkes Liegnitz, Landkreis Görlitz, Breslau 1891, S. 758. Reprint, Outlook Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2022. ISBN 978-3-36823-692-2.
  • Karl Heinz Großer: Stift Joachimstein und seine Güter. Rückblicke auf die Geschichte einer Oberlausitzer Grundherrschaft. In: Adel in Sachsen, Band 2, Olbersdorf 2012. ISBN 978-3-944104-00-3.
  • Die edle Seele von Tauchritz., in: Görlitzer Anzeiger 2006.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Knothe: Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter: Vom XIII. bis gegen Ende des XVI. Jahrhunderts. Die Herren v. Biberstein. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1879, S. 119 (google.de [abgerufen am 19. April 2023]).
  2. Johann Hübner: Johann Hübners, J. U. L. Allgemeine Geographie aller vier Welt-Theile. 1762. 3. Zweite Abteilung, V. Die Lausitz. Georg Conrad Walther, Dresden, Leipzig 1762, S. 181 (google.de [abgerufen am 19. April 2023]).
  3. Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels. 1857. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB-Vorgänger. 1. Auflage. v. Ziegler u. Kliphausen. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 267 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. April 2023]).
  4. H. Rudolph: Vollständigstes geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Deutschland, und zwar der gesammten Deutschen Bundesstaaten, sowie der unter Österreichs und Preussens Botmässigkeit stehenden nichtdeutschen Länder. 1863. 26. Auflage. Band 2. Albert Hoffmann, Leipzig 1863, S. 4529 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 19. April 2023]).
  5. Güteradressbuch Schlesien. 1870. Die Rittergüter und selbständigen Gutsbezirke in der Provinz Schlesien. Nach amtlichen Quellen zusammengestellt. In: GAB. 1. Auflage. Regierungs-Bezirk Liegnitz, Kreis Grünberg. 1888. Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1870, S. 101 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 19. April 2023]).

Koordinaten: 51° 4′ 11″ N, 14° 56′ 50″ O