Wattbewerb

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Logo des Wattbewerbs

Der Wattbewerb„Hier spielt die Energiewende!“ – ist ein „spielerischer“ Wettbewerb für Städte und Gemeinden des Vereins „Wattbewerb e.V.“ in Karlsruhe, um den Zubau von Photovoltaik-Anlagen zu beschleunigen. Da im Rahmen der Energiewende die erneuerbaren Energien den Energiebedarf möglichst ab 2030 zu 100 % abdecken sollen, muss unter anderem der PV-Ausbau exponentiell erfolgen, um das 1,5-Grad-Ziel des Übereinkommens von Paris zu erreichen.

An der am 21. Februar 2021 gestarteten ersten Runde von Wattbewerb, die läuft, bis die erste deutsche Großstadt die installierte PV-Leistung je Einwohner verdoppelt hat, beteiligen sich 71 von 80 deutschen Großstädten.[1] Ein laufend aktualisiertes Ranking auf der Wattbewerb-Webseite[2] gibt Auskunft darüber, welche Stadt seit dem Start den größten Zuwachs an PV-Leistung erzielt hat.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wattbewerb geht auf eine Idee und Anregung von Fossil Free Karlsruhe zurück.[3][4] In Zusammenarbeit mit den Parents for Future Germany wurde die Idee in Deutschland bekannt, so dass sich seit 2021 viele Städte am Wattbewerb beteiligen. Weitere Unterstützung erfährt Wattbewerb von Fridays for Future, Scientists for Future und anderen NGOs.[5]

Teilnehmende Kommunen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahmeberechtigt sind alle deutschen Städte und Gemeinden. Mit getrennten Wertungen in den durch Spielregeln definierten drei Kategorien:[6]

  1. Großstädte ab 100.000 Einwohnern
  2. Städte mit bis zu 100.000 Einwohnern
  3. Gemeinden

Bis zum 15. März 2023 haben sich 350 Kommunen in den drei Kategorien für den Wattbewerb registrieren lassen, darunter 71[1] der 80 deutschen Großstädte wie zum Beispiel Bremerhaven[7], Dresden[8], Frankfurt[9], Köln[10] und München[11].

Die konkrete Informationsarbeit in den Kommunen, um Hausbesitzer, Handwerks- und Industriebetriebe mit freien Dachflächen zu motivieren, PV-Anlagen zur Energiegewinnung zu installieren, wird zum großen Teil von „interessierten NGOs, Graswurzelbewegungen, parteipolitisch neutralen und nicht gewerblichen Organisationen sowie Privatpersonen geleistet“.[5][12][13]

Motivationen der Kommunen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Wattbewerb können die teilnehmenden Kommunen direkt den Stand ihrer Energiewendebemühungen mit anderen vergleichen, ihre Zukunftsfähigkeit nachweisen, mit gutem Beispiel bei der Energiewende vorangehen, das Engagement energieumtriebiger Bürger anerkennen, auf die Energieerzeugung als Gemeinschaftsaufgabe hinweisen und die Verantwortung jedes einzelnen deutlich machen.[14]

Wattbewerb Sieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem „Runden“-Sieger – der ersten deutschen Großstadt, die seit dem Stichdatum 21. Februar 2021 die installierte PV-Leistung je Einwohner verdoppelt hat – werden nach jedem Quartal, Quartalssieger in den drei Kategorien ermittelt. Sie werden in der Wattbewerb-Öffentlichkeitsarbeit explizit hervorgehoben und können die Wattbewerb-Plattform für kurze Selbstdarstellungen nutzen. Den „Quartal-Awards“ können spezielle Gewinnbedingungen zugeordnet werden, um besonders motiviertes Engagement der Kommunen beim PV-Ausbau zu würdigen.[6]

Maßgebend für die Ermittlung der Sieger sind die offiziellen Daten zur installierten Photovoltaik-Nennleistung in kWp in den Gemeindegebieten der teilnehmenden Kommunen aus dem Marktstammdatenregister.

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Projekt Wattbewerb, das „Städte/Gemeinden zur Energiewende anspornt“, wurde von GoVolunteer, einer Online-Community für ehrenamtliches Engagement, mit dem Siegel „Ausgezeichnetes Engagement 2023“ gewürdigt.[15]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Wattbewerb – Ranking. Wattbewerb e. V., 21. Februar 2021, abgerufen am 17. April 2023.
  2. Wattbewerb – Hier spielt die Energiewende. Wattbewerb e. V., 21. Februar 2021, abgerufen am 17. April 2023.
  3. 3 Fragen an Wattbewerb. Ein Interview mit Rainer Romer. Quartier Zukunft - Labor Stadt, 25. Januar 2023, abgerufen am 25. Mai 2023.
  4. Holger Förter-Barth, Rainer Romer: Fossil Free Karlsruhe – Impressum. Fossil Free Karlsruhe, abgerufen am 25. Mai 2023.
  5. a b Taskforce Wattbewerb. In: muenchen.de – Das offizielle Stadtportal. Landeshauptstadt München, 2021, abgerufen am 18. April 2023.
  6. a b Teilnahme & Spielregeln. Wattbewerb e. V., 15. September 2021, abgerufen am 18. April 2023.
  7. Ursel Kikker: Auf Bremerhavens Dächern tut sich was. In: NORDSEE-ZEITUNG. NORDSEE-ZEITUNG GmbH, 3. August 2022, abgerufen am 19. April 2023.
  8. Wie geeignet ist mein Hausdach für eine Solaranlage? In: Dresden.de. Landeshauptstadt Dresden, 10. März 2023, abgerufen am 19. April 2023.
  9. Erneuerbare Energien: Stadt eröffnet Solaroffensive. In: Frankfurter Allgemeine. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 22. September 2022, abgerufen am 19. April 2023.
  10. Photovoltaikausbau beschleunigen, am „Wattbewerb“ teilnehmen. In: ratsinformation.stadt-koeln.de. Stadt Köln, 4. März 2021, abgerufen am 19. April 2023.
  11. Wattbewerb. In: muenchen.de – Das offizielle Stadtportal. Landeshauptstadt München, 2021, abgerufen am 19. April 2023.
  12. Andreas Hermann: Kampagne zum Ausbau der Solarenergie: „Kassel macht Watt“. In: HNA. Verlag Dierichs GmbH & Co KG, 25. Juli 2022, abgerufen am 19. April 2023.
  13. Stefan Kirchhoff: Wettbewerb „Wattbewerb“ - Göttingen will Ausbau von Solaranlagen vorantreiben. In: Göttinger Tageblatt. Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG, 19. April 2021, abgerufen am 19. April 2023.
  14. Das sagen die Wattbewerb-Kommunen. Wattbewerb e. V., 21. Februar 2021, abgerufen am 17. April 2023.
  15. Ausgezeichnete Projekte 2023 - 8. Deutschlandweite Projekte - Städte/Gemeinden zur Energiewende anspornen. GoVolunteer e. V., 28. Februar 2023, abgerufen am 21. April 2023.