Weißer Wasserkugelspringer

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Weißer Wasserkugelspringer

Männchen und Weibchen des Weißen Wasserkugelspringers

Systematik
Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Springschwänze (Collembola)
Ordnung: Symphypleona
Familie: Sminthurididae
Gattung: Sminthurides
Art: Weißer Wasserkugelspringer
Wissenschaftlicher Name
Sminthurides aquaticus
(Bourlet, 1842)
Paarungsritual

Der Weiße Wasserkugelspringer (Sminthurides aquaticus) ist eine Art der Springschwänze, die nahe mit den Insekten verwandt sind. Er ist weit verbreitet in Europa.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Körperlänge der Weibchen beträgt nur etwa 1 mm, die der Männchen nur bis zu 0,5 mm. Die Weibchen sind zudem massiger gebaut als die Männchen. Die Körperfarbe ist durchscheinend weißlich oder gelblichweiß und kann bläuliche Pigmentierungen auf dem Rücken aufweisen. Der Hinterleib ist kugelig und hoch gewölbt, der Kopf mit den kräftigen Fühlern groß. Die Springgabel (Furca) ist zweizinkig und für das Leben auf der Wasseroberfläche spezialisiert, indem das Mucro breit und paddelförmig gebaut ist und sich Lamellen am Ende der Furca befinden, um besseren Kontakt zur Wasseroberfläche aufzubauen. Auch die Krallen an den Tarsen erleichtern die Fortbewegung auf der Wasseroberfläche durch hydrophile Eigenschaften der Außenseite und hydrophobe Eigenschaften der Innenseite.[1]

Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art lebt auf der Oberfläche stehender Kleingewässer, insbesondere pflanzenreicher Tümpel.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tiere springen mithilfe ihrer Springgabel mehrere Zentimeter hoch auf der Wasseroberfläche umher. Sie ernähren sich von Pollen und organischem Staub auf der Wasseroberfläche. Zur Fortpflanzung halten sich die Männchen, die an den Fühlern eine Klammervorrichtung tragen, an den Fühlern der größeren Weibchen fest und lassen sich herumtragen. Die Weibchen können selbst mit den festgeklammerten Männchen noch auf der Wasseroberfläche herumspringen. Nach einiger Zeit setzt das Männchen ein Samenpaket ab und zieht das Weibchen so lange rückwärts und halbkreisförmig darüber, bis es dieses aufgenommen hat. Die Eiablage findet häufig an Wasserpflanzen statt. Die geschlüpften Larven durchlaufen mehr als 40 Häutungen und auch die geschlechtsreifen Tiere häuten sich noch. Die Entwicklung der Tiere erfolgt sehr schnell und somit können sie sich auch sehr schnell vermehren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dr. Helgard Reichholf-Riehm, Ruth Kühbandner: Insekten mit Anhang Spinnentiere (Steinbachs Naturführer) Neue, bearbeitete Sonderausgabe. Mosaik Verlag, München 1984, ISBN 978-3-576-10562-1, S. 20.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weißer Wasserkugelspringer – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sminthurides aquaticus auf A Chaos of delight – Exploring Life In The Soil, Andy Murray, abgerufen am 31. Dezember 2020 (en).