Weißschenkliger Langur

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Weißschenkliger Langur

Weißschenkliger Langur (Presbytis siamensis)

Systematik
Überfamilie: Geschwänzte Altweltaffen (Cercopithecoidea)
Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
Unterfamilie: Schlank- und Stummelaffen (Colobinae)
Tribus: Schlankaffen (Presbytini)
Gattung: Mützenlanguren (Presbytis)
Art: Weißschenkliger Langur
Wissenschaftlicher Name
Presbytis siamensis
(S. Müller & Schlegel, 1838)

Der Weißschenklige Langur (Presbytis siamensis) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Schlankaffen (Presbytini).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fell dieser Primaten ist am Rücken grau oder bräunlich und am Bauch weiß oder hellgrau gefärbt. Namensgebendes Merkmal sind die weißlichen oder hellgrauen Hinterbeine; die Hände und Füße sowie der Schwanz sind schwärzlich. Das Gesicht ist durch die helle Backenbehaarung und einen hellen Ring um die Augen charakterisiert, oft ist ein Haarschopf am Kopf vorhanden. Wie alle Mützenlanguren sind sie relativ kleine, schlanke Primaten mit langem Schwanz.

Verbreitung und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Weißschenkligen Languren.
  • P. s. siamensis
  • P. s. cana
  • P. s. paenulata
  • P. s. rhionis
  • Weißschenklige Languren leben auf der Malaiischen Halbinsel – aber nicht im äußersten Süden – sowie auf der Insel Sumatra. Hier bewohnen sie die mittleren und östlichen Teile sowie einige der vorgelagerten Riau-Inseln. Ihr Lebensraum sind Wälder.

    Über die Lebensweise ist wenig bekannt, vermutlich stimmt sie mit der der übrigen Mützenlanguren überein. Demzufolge sind sie tagaktiv und leben meist auf Bäumen, wo sie sich springend oder auf allen vieren fortbewegen. Sie leben in Haremsgruppen, die sich aus einem Männchen sowie mehrere Weibchen und Jungtieren zusammensetzen. Diese Primaten sind Pflanzenfresser, die sich vorwiegend von jungen Blättern und Früchten ernähren.

    Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Systematisch galt der Weißschenklige Langur lange Zeit als konspezifisch mit dem Bindenlangur, heute wird er meist als eigene Art betrachtet. Die Populationen der Natuna-Inseln gelten heute ebenfalls als eigene Art (Natuna-Langur). Es werden vier Unterarten unterschieden: P. s. siamensis auf der Malaiischen Halbinsel, P. s. cana aus dem östlichen Zentralsumatra zwischen Siak und Indragiri und von Kundur, P. s. paenulata aus dem östlichen Zentralsumatra nordwestlich des Rokan und P. s. rhionis von Bintan (eventuell auch auf Batam und Galang). Zwischen den Verbreitungsgebieten von P. s. cana und P. s. paenulata lebt der Ostsumatra-Bindenlangur (Presbytis percura).[1]

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
    • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. D. Zinner, G. H. Fickenscher & C. Roos: Family Cercopithecidae (Old World monkeys). Seite 722–723 in Russell A. Mittermeier, Anthony B. Rylands & Don E. Wilson: Handbook of the Mammals of the World: Primates: 3. ISBN 978-8496553897

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]