Weihpütz

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Weihpütz
Koordinaten: 51° 0′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 50° 59′ 56″ N, 7° 5′ 55″ O
Weihpütz (Bergisch Gladbach)
Weihpütz (Bergisch Gladbach)

Lage von Weihpütz in Bergisch Gladbach

Weihpütz oder auch das Haus am Weihpütz war ein Bauerngut und ein Ortsteil auf dem Gebiet des Stadtteils Paffrath der Stadt Bergisch Gladbach im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weihpütz war ein alter Hof südlich der Paffrather Kirche. Heute befindet sich dort das Gebäude Dellbrücker Straße 289.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nähe gab es eine Quelle des nahe gelegenen Mutzbaches mit dem Namen Weihpütz, vermutlich wurde dort Taufwasser für die Paffrather Kirche entnommen.[1] Pütz für Quelle oder Brunnen geht auf lateinisch puteus zurück.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem Verzeichnis der Nutzungsberechtigten des Paffrather Gemeinheitsbusch aus dem 18. Jahrhundert wird Kierdorfs Gut am Weihpütz mit den Erben Kohnbüchen aufm Flaßberg genannt.[2] Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Weihpütz zu dieser Zeit Teil der Honschaft Paffrath im gleichnamigen Kirchspiel war.[3] Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Weihpütz wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Weihpütz Teil von Bergisch Gladbach. Nach 1895 war Weihpütz nicht mehr als eigenständiger Wohnplatz in den preußischen Statistiken aufgeführt.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie
1822[4] 3 Hof
1830[5] 5 Hofstelle
1845[6] 10 1 einzelnes Haus
1885[7] 14 1 Wohnplatz

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Inge Flock: Auf der Suche nach den Wurzeln des alten Kirchdorfes Paffrath. diplom.de, 2003, ISBN 3-8324-6326-7, S. 143.
  2. Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).