Weingut van Volxem

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Weingut van Volxem in Wiltingen. Teilbau ist am Keilstein des hofseitigen Torbogens 1743 datiert (der ebenso rundbogige straßenseitige Torbogen am Scheitelstein mit bemerkenswerter Blattmaske besetzt).

Das Weingut van Volxem an der Saar liegt in Wiltingen in der Nähe von Trier (Rheinland-Pfalz). Es gehört zum Weinbaugebiet Mosel, Bereich Saar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ab dem Jahr 1560 von Jakob III. von Eltz geförderte Gesellschaft Jesu wirkte bis 1773 auch im Erzbistum Trier. Wohl 1743, datiert nach dem Schlussstein eines Torbogens, errichtete sie ein Klosterweingut an der Saar. Nach dessen Säkularisation im Zuge der Französischen Revolution kam das Nationalgut in den Besitz des Trierer Bierbrauers Gustav van Volxem. Der Besitz wurde sukzessive ausgebaut und vier Generationen lang von der Familie van Volxem bewirtschaftet. Im Jahr 1993 übernahm es der Münchner Unternehmer Peter Jordan und vermarktete dessen Weine unter der Herstellerangabe „Jordan & Jordan“, bis schließlich der Wirtschaftsgeograf und Betriebswirt Roman Niewodniczanski Ende 1999 das Weingut übernahm und die Weine wieder unter dem Namen „van Volxem“ vermarktete. Das Weingut wurde 2007 als Mitglied in den Kreis der deutschen Prädikatsweingüter (VDP) aufgenommen.

Nachdem der alte Weinhof im Wiltinger Ortszentrum zu klein geworden war,[1] wurde Anfang Juli 2019 auf dem Wiltinger Schlossberg eine neu gebaute Weinmanufaktur eröffnet.[2][3]

Die Lese der meist in Steillage angebauten Weine erfolgt ausschließlich per Hand. Die Weine gären ohne Zusatz von Reinzuchthefen und werden nicht geschönt. Die Weine liegen im trockenen bis feinherben Geschmacksbereich.[4] Kellermeister ist Christoph Friedrich.

Im Jahr 2019 bewirtschaftete Niewodniczański etwa 85 Hektar in fast allen Tälern der Saar.[1] Die Jahresproduktion beträgt 600.000 Flaschen Wein. Er beschäftigt 16 fest angestellte Mitarbeiter und mehrere Dutzend Saisonarbeiter, die zur Herbstlese auf bis zu 100 Erntehelfer erweitert werden.[2]

Lagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Weingut van Volxem verfügt über Besitz in den Lagen Scharzhofberg, Gottesfuß, Volz,[5] Braunfels, Rosenberg, Klosterberg, Schlangengraben, Wiltinger Kupp und Ockfener Bockstein. Die Böden bestehen überwiegend je nach Lage aus Grauwacke, Quarzit, Rotschiefer, Blauschiefer und Devonschiefer. Sämtliche Lagen des Weinguts gehören gemäß der preußischen Lagenklassifikation von 1868 zu den beiden höchsten Güteklassen. 98 % der Lagen sind mit Riesling bepflanzt, die Reben sind durchschnittlich 40 Jahre alt. Gemeinsam mit dem Weingut Markus Molitor arbeitet er an der Rekultivierung der auf Gemarkung Schoden liegenden Weinlage Geisberg an der Saar.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2018: Winzer des Jahres von Vinum Weinguide Deutschland.[7]
  • Der Weinführer Wein-Plus zeichnete 2018 das Weingut mit drei von drei Sternen aus.[8]
  • Die deutsche Ausgabe des österreichischen Wein- und Gourmetjournals Falstaff wählte Roman Niewodniczanski zum „Winzer des Jahres 2012“.[9]
  • Das Magazin Der Feinschmecker lobte 2010 die sehr komplexen Rieslinge von den Steilhängen der Saar.
  • Gerhard Eichelmann: Eichelmann 2010 – Deutschlands Weine bewertete das Weingut mit viereinhalb von fünf Sternen.[10]
  • Der „Gault Millau Weinguide“ wählte das Weingut zur „Entdeckung des Jahres 2002 in Deutschland“.

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weingut Van Volxem baut eine neue Weinmanufaktur. Dokumentarfilm, Deutschland, 2018, 2:48 Min., Regie: Christian Kremer, Produktion: Trierischer Volksfreund, Internetpublikation: 6. Februar 2018 von Volksfreund.tv, online-Video.
  • Mythos Scharzhofberg – Der teuerste Weißweinberg der Welt. Dokumentarfilm, Deutschland, 2017, 29:37 Min., Buch und Regie: Paul Weber, Produktion: SWR, Reihe: made in Südwest, Erstsendung: 22. November 2017 bei SWR Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD, online-Video, aufrufbar bis zum 17. Oktober 2019.
  • Weinmanufaktur Van Volxem. Dokumentarfilm, Deutschland, 2010, 4:34 Min., Buch und Regie: N.N., Produktion: Mövenpick Wein, Internetpublikation: 27. April 2010, online-Video.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Niko Rechenberg: Weingut Van Volxem. Die neue Manufaktur. In: Gourmetwelten, 9. Juli 2019, mit großer Foto-Galerie.
  2. a b Verona Kerl und Christian Kremer: Großprojekt abgeschlossen. Ein Weingut, das europaweit Maßstäbe setzt. In: Trierischer Volksfreund, 2. Juli 2019, mit Video, 4:15 Min.
  3. Thomas Reinhardt: Winzer-Manufaktur an der Saar: Leuchtturmprojekt für die Weinregion. In: Saarbrücker Zeitung, 4. Juli 2019.
  4. Weingut Van Volxem – Wiltingen Saar. Die unumstrittene Nummer 1 für trockene Weine an der Saar! In: pinard-de-picard.de, aufgerufen am 21. Oktober 2018.
  5. VDP: Wir Verfügen über so geschichtsträchtige Spitzenlagen wie Scharzhofberger, Wiltinger Gottesfuss und Volz.
  6. Alexander Schumitz: Geisberg: Top-Weinlage oder Kinderstube für Wild? In: Trierischer Volksfreund, 13. März 2015.
  7. Verona Kerl: Der Winzer des Jahres kommt aus Wiltingen an der Saar. In: Trierischer Volksfreund, 2. November 2018.
  8. Weingut van Volxem. In: Wein-Plus, aufgerufen am 21. Oktober 2018.
  9. Diana Fröhlich, Hans-Peter Siebenhaar, Tino Andresen: Roman Niewodniczanski: Ein Brauerei-Spross wird „Winzer des Jahres“. In: Handelsblatt, 28. Februar 2012, aufgerufen am 21. Oktober 2018.
  10. Gerhard Eichelmann: Eichelmann 2010 – Deutschlands Weine, Mondo, Heidelberg, 2009, ISBN 978-3-938839-08-9.