Wellesweiler

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Wellesweiler
Koordinaten: 49° 21′ N, 7° 13′ OKoordinaten: 49° 20′ 47″ N, 7° 13′ 14″ O
Einwohner: 5085 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1922
Postleitzahl: 66539
Vorwahl: 06821
Wellesweiler (Saarland)
Wellesweiler (Saarland)

Lage von Wellesweiler im Saarland

Alte evangelische Kirche in Wellesweiler
Alte evangelische Kirche in Wellesweiler

Wellesweiler (anhören/?) ist ein Stadtteil von Neunkirchen östlich des Neunkircher Stadtzentrums zwischen Neunkirchen und Bexbach.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wellesweiler liegt östlich des Stadtkerns von Neunkirchen an der Kreisgrenze des Landkreises Neunkirchen zum benachbarten Saarpfalz-Kreis.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südlich von Wellesweiler liegt Ludwigsthal. Im Uhrzeigersinn folgen die Innenstadt von Neunkirchen (Saar), Wiebelskirchen und die zum Saarpfalz-Kreis gehörende Stadt Bexbach.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimadiagramm von Wellesweiler

Der Jahresniederschlag beträgt 911 mm. Der trockenste Monat ist der September. Am meisten regnet es im November. 79 % der Messorte des Deutschen Wetterdienstes zeigen niedrigere Werte an; der Niederschlag liegt somit im oberen Drittel. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Viertel. In 75 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grube Wellesweiler war die älteste Steinkohlengrube des Saarreviers. Sie existierte vom 16. Jahrhundert an bis zur Schließung am 15. Mai 1936. Die Fertigstellung einer Eisenbahnlinie im Jahre 1850 erleichterte den Absatz der örtlich geförderten Steinkohle.[2] Der infolgedessen zunehmende Kohleabbau veranlasste viele Berg- und Hüttenleute, sich in Wellesweiler niederzulassen.

Nachdem im Jahr 1816 Wellesweiler dem Königreich Preußen und der Nachbarort Mittelbexbach dem Königreich Bayern zugeschlagen worden war, wurde 1829 an der Verbindungsstraße an der Preußisch-Bayerischen Grenze ein sogenannter Zollstock, ein Schlagbaum mit Zollstation errichtet.

1887 wurde die Schule Wellesweiler eingeweiht.

Die Gemeinde Wellesweiler schloss sich im Jahr 1922 mit Neunkirchen, Niederneunkirchen und Kohlhof zur neuen Gemeinde Neunkirchen zusammen, die im gleichen Jahr Stadtrechte erhielt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wellesweiler hat eine Grundschule und eine Gemeinschaftsschule sowie einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Homburg–Neunkirchen.

Ende des 20. Jahrhunderts wurde entlang der Gemeindegrenze zu Bexbach ein großes Industriegebiet ausgewiesen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Einwohner[3]
Jahr 184018801951197719882000201520182020
Einwohner 6811.5495.2146.5999.6785.9865.1585.1605.085

Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kasbruch (jungsteinzeitliche und gallo-römische Funde)
  • Junkerhaus, ehemaliges fürstliches Hofgut, im Kern aus dem 16. Jahrhundert
  • Alte evangelische Kirche, datiert 1757, ein schlichter Saalbau
  • Palmbaumstollen, wohl ältestes erhaltenes Stollenmundloch im Saarrevier (1816 angeschlagen)

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angelsportverein Wellesweiler e.V.
  • Arbeitsgemeinschaft Wellesweiler Vereine e.V.
  • Hundesportverein Wellesweiler e.V.
  • Eckersberger Schützengilde e.V.
  • Karnevals- und Kulturverein Wellesweiler e.V.
  • Kleingärtnerverein Wellesweiler e.V.
  • Turnverein 1882 Wellesweiler e.V.
  • Sport- und Spielvereinigung Wellesweiler e.V.

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Bach: Wellesweiler. Vom Bauerndorf zum Industriestadtteil, Neunkircher Druckerei und Verlag, Neunkirchen 1983.
  • Richard Hilgers: Die Stadtteile von Neunkirchen. In: Rainer Knauf, Christof Trepesch (Hg.): Neunkircher Stadtbuch, Neunkirchen 2005, ISBN 3-00-015932-0, S. 709–726.
  • Alfons Kolling: Ein gallorömisches Quellheiligtum: Kasbruch Neunkirchen Wellesweiler, herausgegeben von der Stiftung Römermuseum Homburg-Saarpfalz. Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur, Neunkirchen-Wellesweiler 2002, ISBN 3-936500-00-2.
  • Bernhard Welter: Zeittafeln: Fakten und Daten zum Zeitgeschehen. Verein für Heimatkunde Höcherberg, Bexbach 1995.
  • Stadtarchiv Neunkirchen, Bestand A1 Nr. 83
  • Literatur zu Wellesweiler in der Saarländischen Bibliographie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wellesweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsstand 31.12.2020. Stadt Neunkirchen, abgerufen am 13. Mai 2021.
  2. Jutta Schwan: Eisenbahn und Bahnhöfe in Neunkirchen. In: Rainer Knauf, Christof Trepesch (Hg.): Neunkircher Stadtbuch, Neunkirchen 2005, ISBN 3-00-015932-0, S. 185–196.
  3. Katrin Carl, Christian Reuther, Dennis Schuld: Kleine chroNiK. Eine Zeitreise durch die Geschichte Neunkirchens. Kreisstadt Neunkirchen 2019. S. 23–25