Wemmetsweiler

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Wemmetsweiler
Gemeinde Merchweiler
Wappen der ehemaligen Gemeinde Wemmetsweiler
Koordinaten: 49° 22′ N, 7° 5′ OKoordinaten: 49° 22′ 19″ N, 7° 5′ 28″ O
Höhe: 296 (277–390) m
Fläche: 7,76 km²
Einwohner: 5006 (30. Jun. 2009)
Bevölkerungsdichte: 645 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66589
Vorwahl: 06825
Wemmetsweiler (Saarland)
Wemmetsweiler (Saarland)

Lage von Wemmetsweiler im Saarland

Blick auf Wemmetsweiler. In der Bildmitte die katholische Pfarrkirche St. Michael.
Blick auf Wemmetsweiler. In der Bildmitte die katholische Pfarrkirche St. Michael.

Wemmetsweiler (anhören/?) ist ein Ortsteil der Gemeinde Merchweiler im Landkreis Neunkirchen, Saarland. Bis Ende 1973 war Wemmetsweiler eine eigenständige Gemeinde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemarkung Wemmetsweiler war bereits zur Römerzeit besiedelt. Bodenfunde zeugen vom Vorhandensein einer römischen Villa. Die Siedlung Wemmetsweiler entstand als fränkisches Sippendorf, wobei sich der Name wohl vom Sippenältesten Wimmo ableitete.

Die ersten Häuser entstanden am Sabelbach und dem dahinter liegenden Wiesenthal. Um 1750 wurde die erste Kapelle errichtet. Anlässlich der Renovierung und Vergrößerung der Kapelle um 1770 wurde in einer Verfügung des Bischofs von Metz erstmals der Ort Wimmeswiller erwähnt.

Wemmetsweiler gehörte bis 1794 zur Herrschaft Illingen und gelangte danach unter französische Verwaltung. Ab 1798 gehörte Wemmetsweiler zur Bürgermeisterei Uchtelfangen die 1877 zur Bürgermeisterei Illingen wurde. 1815 wurde Wemmetsweiler preußisch. 1841 wurde Wemmetsweiler in einer Beschreibung des Regierungsbezirks Trier mit einer Kapelle, einer Schule, 55 Häusern und 445 Einwohnern genannt.

Nach 1862 begann durch den stetigen Zuzug von Bergleuten die Besiedlung des Michelsberges. 1876 wurde Wemmetsweiler mit dem Bau der Fischbachtalbahn Bahnstation. Nach dem zweigleisigen Ausbau 1892 und dem Bau der Primstalbahn 1897 wurde Wemmetsweiler Eisenbahnknotenpunkt.

1897 wurde mit dem Bau der Pfarrkirche St. Michael begonnen, die 1899 fertiggestellt wurde. Ab 1908 war Wemmetsweiler eigenständige Pfarrei.

1921 löste sich Wemmetsweiler aus der Bürgermeisterei Uchtelfangen-Illingen und bildete bis Ende 1973 zusammen mit dem heutigen Schiffweiler Ortsteil Heiligenwald das Amt Wemmetsweiler. 1922 wurde der Bau des Rathauses begonnen, welches 1926 fertiggestellt wurde. Bis zum 31. Dezember 1973 war Wemmetsweiler eine eigenständige Gemeinde. Im Zuge der Gemeindereform wurde Wemmetsweiler am 1. Januar 1974 ein Ortsteil von Merchweiler.[1]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1880 1890 1900 1925 1935 1939 1961 1970
Einwohner 1759 2140 2956 4450 5055 4872 6189 6255

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit 4. Juli 2019: Marlo Christiaens (SPD)
  • 2009–2019: Michael Marx (CDU)
  • 1999–2009: Gerhard Bermann (CDU)
  • 1999:–1999Werner Joachim (SPD)
  • 1993–1999: Joachim Jochum (SPD)
  • 1984–1993: Gerhard Kleer (SPD)

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 7 Sitze (3 CDU, 3 SPD, 1 Bündnis 90/Die Grünen)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1964 bis 1973 führte Wemmetsweiler als eigenständige Gemeinde ein eigenes Wappen. Es zeigt auf schwarzem Feld einen goldenen Göpel begleitet von einem silbernen Flammenschwert und einer silbernen Hacke.

Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Wemmetsweiler

Sehenswert in Wemmetsweiler sind das von 1925 bis 1927 durch Kreisbaumeister Otto Eberbach erbaute Rathaus Wemmetsweiler und die 1899 errichtete katholische Pfarrkirche St. Michael im neugotischen Stil. Beide Bauwerke sind in der Denkmalliste des Saarlandes als Einzeldenkmale aufgeführt[2]. Ebenfalls auf der Denkmalliste aufgeführt sind die Kapelle „Maria Hilf“ am Rosengarten mit Kriegergedächtnisstätte von 1936, die um 1900 umgebaute Alte Mühle von 1804, sowie mehrere Wegekreuze und ein Grenzstein von 1753.

Der Rosengarten Wemmetsweiler wurde der in den Jahren 1925 bis 1929 von Bergleuten angelegt. Zum Rosengarten gehören eine Gaststätte und eine Minigolfanlage. Er ist auf einer Fläche von ca. 1.500 m² mit Tausenden Rosen verschiedener Sorten bepflanzt. Der Rosengarten in Wemmetsweiler ist einer von insgesamt neun Rosengärten im Landkreis Neunkirchen. In direkter Nähe des Rosengartens befindet sich die Kriegergedächtniskapelle „Maria Hilf“.

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wemmetsweiler hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Neunkirchen–Illingen. Bis zum Bau der Wemmetsweiler Kurve im Jahr 2004 war Wemmetsweiler Eisenbahnknotenpunkt. 2006 wurde der neue Haltepunkt Wemmetsweiler-Rathaus an der Fischbachtalbahn eingerichtet, der näher am Ortskern liegt, und der bisherige Bahnhof im Personenverkehr aufgegeben.

Wemmetsweiler wird von den Landesstraßen L128 (Riegelsberg–Ottweiler), L294 und L295 durchzogen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schul- und Ortschronik von Joseph Vogtel Rektor i. R., Abschrift aus dem Jahre 1924, mit Ergänzungen
  • Denkschrift über die Gründung der Bürgermeisterei Wemmetsweiler
  • Pfarrjubiläum 1925 der Pfarrgemeinde Wemmetsweiler

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wemmetsweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 805.
  2. Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Landkreis Neunkirchen (PDF; 1,3 MB), abgerufen am 26. August 2012