Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst (Lied)

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Etikett der Single Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst von Juliane Werding aus dem Jahr 1975

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst ist ein Lied der Sängerin Juliane Werding aus dem Jahr 1975. Es wurde vom deutschen Sänger, Texter und Komponisten Gunter Gabriel geschrieben und von Peter Meisel produziert. Das Lied ist ein deutscher Schlager im Countrystil, der zuerst als Single und später als Titelsong des gleichnamigen Albums erschien. Im Lied geht es um eine junge Frau, die sich im Skatspiel in einer Kneipe gegen eine Gruppe Männer behauptet.

Text und Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Textlich behandelt das Lied eine junge Frau, die am Abend zur Entspannung in eine typische Kneipe geht, in der Männer an der Theke Bier trinken und an einem Tisch Skat spielen. Diese sehen in ihr eine leichte Beute, die sie beim Kartenspiel besiegen können. Sie wendet jedoch das Blatt und gewinnt das Spiel, zudem beeindruckt sie durch ihre Trinkfestigkeit und bestätigt in dem Refrain:

„Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
Ein Mädchen kann das nicht
Schau mir in die Augen
Und dann schau in mein Gesicht
Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
Du hast ein leichtes Spiel
Doch ich weiß, was ich will
Drum lach nur über mich
Denn am Ende lache ich über dich.“

In den Strophen besingt sie die Kneipensituation und die Protagonisten sehr bildhaft. Die Kneipe selbst ist der Ort, wo die Männer an Theken und an Tischen / Sich den Schaum von den Lippen wischen und sie hörte sie schon von draußen schreien. Auch das Skatspiel wird sehr bildhaft wiedergegeben, indem sie erst die Reizreihenfolge beim Spiel und dann ihren Sieg schildert:

„Und ich spielte und trank mit ihnen um die Wette
Die ganze Nacht
18, 20, 2, Null, 4, und ich passe
Contra, Re, und dann zur Kasse
Sie wurden ganz blass, denn ich gewann das Spiel
Das war zu viel“

Das Spiel geht bis in die Nacht, bis der Wirt längst schon die Stühle hochgestellt hatte und ebenso wie ein weiterer Gast an der Theke eingeschlafen war. Die Protagonistin selbst geht schließlich heim, verabredet sich zum Ende jedoch noch mit einem Kartenspieler (gesprochen von Gunter Gabriel selbst) auf eine „Revanche“ am nächsten Abend.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Musik ist in einem für Gunter Gabriel typischen Countrymusikstil gehalten. Sie beginnt mit einer Percussion, in die dann eine Gitarrenbegleitung eingreift, die das Lied durchgehend begleitet.

Veröffentlichung und Resonanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werding gehörte nach ihrem Nummer-eins-Hit Am Tag als Conny Kramer starb und ihrem ersten Fernsehauftritt in der ZDF-Hitparade im Jahr 1972 zu den Teenager-Idolen ihrer Zeit. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war sie 15 Jahre alt und wurde von den Jugendlichen mit ihren deutschen Versionen bekannter englischsprachiger Songs wie Eve of Destruction (Ein morscher Baum trägt keine guten Früchte) oder Where Have All the Flowers Gone (Sag’ mir wo die Blumen sind) und ihrer Antikriegslieder verehrt, die auf ihrem ersten Album In tiefer Trauer erschienen und auch danach einen großen Teil ihres Erfolgs ausmachten.[1]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[2][3]
Juliane Werding
  DE 4 14.11.1975 (22 Wo.)
  CH 3 14.11.1975 (9 Wo.)

1975 schrieb Gabriel das Stück für Werding, das bei der Hansa Musik Produktion als Single in Deutschland und Österreich erschien, auf der B-Seite wurde das Lied Wer nichts mehr zu verlieren hat aufgenommen:[4]

  1. Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst – 3:18
  2. Wer nichts mehr zu verlieren hat – 3:35

Nach ihrer Veröffentlichung stieg die Single in den deutschen Singlecharts bis auf Platz vier und hielt sich zehn Wochen in den Top 10 sowie 22 Wochen in der Hitparade. Sie erreichte hiermit zum zweiten Mal nach Am Tag, als Conny Kramer starb die Top 10 der deutschen Singlecharts. Die Single war für einen Zeitraum von zehn Wochen das erfolgreichste deutschsprachige Lied in den deutschen Singlecharts.[2] In der Schweiz erreichte sie hiermit in neun Chartwochen mit Position drei seine höchste Chartnotierung und avancierte nach Am Tag, als Conny Kramer starb zu Werdings zweiten Top-10-Erfolg, zu gleich war es ihr letzter Charterfolg in den Schweizer Singlecharts.[3] Im Verlauf des Jahres erschien das gleichnamige Album mit Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst als Titelsong.[5] Sie gewann mit dem Lied zum zweiten Mal einen Bravo Otto sowie den Löwen von Radio Luxemburg. In der ZDF-Hitparade wurde das Lied am 20. September 1975 vorgestellt und dann für den Folgemonat auf Rang 3 sowie am 22. November 1975 auf Rang 1 präsentiert. Am 28. August 1976 wurde das Lied entsprechend nochmal in der Sondersendung „Spitzenreiter ’75/’76“ gespielt.

In der Folge schrieb Gabriel ein paar weitere Lieder für Werding wie Man muss das Leben eben nehmen wie das Leben eben ist und Komm und hilf mir durch die Einsamkeit der Nacht, die jedoch weniger erfolgreich waren.[1]

Wie bei vielen erfolgreichen Schlagern der 1970er Jahre wurde auch dieses Lied als Tanzversion und Partyhit von verschiedenen Einzelkünstlern und Tanzorchestern gecovert. In diesem Fall stammen die ersten Coverversionen unter anderem von Klaus Wunderlich[6] und von Heinz Schlachtner mit seinem Tanzorchester aus dem Jahr 1976, zudem erschien eine satirische Version von dem Hörfunkmoderator Hermann Hoffmann unter dem Titel Wenn du denkst du tränkst …[7] im gleichen Jahr. In der Deutschen Demokratischen Republik erschien das Lied erst 1978 als B-Seite der Single Oh Mann Oh Mann, Wo hat der Mann nur seine Augen, die von Amiga veröffentlicht wurde.[8]

Bis in die 1980er Jahre konnte Werding ihre Erfolge nicht wiederholen und hatte 1983 mit Nacht voll Schatten, einer Coverversion von Mike Oldfields Moonlight Shadow ihren nächsten größeren Erfolg.[1]

Seit der Veröffentlichung wurde Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst auf zahlreiche Schlager-Compilationalben veröffentlicht. Moderne Coverversionen von dem Lied stammen von den Lollies aus dem Jahr 2006, die das Lied als Partyversion veröffentlichten, sowie von den Schlagersängerinnen Beatrice Egli (2018), Saskia Leppin gemeinsam mit Gunter Gabriel (2018) und Anina Buchs (2019).[9]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c @1@2Vorlage:Toter Link/schmusa.deJuliane Werding – zum 63. Geburtstag (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven); abgerufen am 8. März 2020.
  2. a b Juliane Werding – Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst. offiziellecharts.de, abgerufen am 8. März 2020.
  3. a b Juliane Werding – Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst. hitparade.ch, abgerufen am 8. März 2020.
  4. Juliane Werding – Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst bei Discogs; abgerufen am 7. März 2020.
  5. Juliane Werding – Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst bei Discogs; abgerufen am 7. März 2020.
  6. Klaus Wunderlich – Wunderlich Pops 4 (Klaus Wunderlich and his New Pop Organ Sound) bei Discogs; abgerufen am 7. März 2020.
  7. Herrmann Hoffmann – Wenn du denkst du tränkst … bei Discogs; abgerufen am 7. März 2020.
  8. Juliane Werding – Oh Mann Oh Mann, Wo hat der Mann nur seine Augen bei Discogs; abgerufen am 7. März 2020.
  9. Juliane Werding. cover.info, abgerufen am 8. März 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]