Werchni Baskuntschak

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Siedlung städtischen Typs
Werchni Baskuntschak
Верхний Баскунчак
Föderationskreis Südrussland
Oblast Astrachan
Rajon Achtubinsk
Oberhaupt Schagit Tikejew
Erste Erwähnung Anfang des 20. Jh.
Siedlung städtischen Typs seit 1936
Bevölkerung 8411 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 35 m
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahl (+7) 85141
Postleitzahl 416530
Kfz-Kennzeichen 30
OKATO 12 205 557
Geographische Lage
Koordinaten 48° 14′ N, 46° 44′ OKoordinaten: 48° 13′ 45″ N, 46° 43′ 30″ O
Werchni Baskuntschak (Europäisches Russland)
Werchni Baskuntschak (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Werchni Baskuntschak (Oblast Astrachan)
Werchni Baskuntschak (Oblast Astrachan)
Lage in der Oblast Astrachan

Werchni Baskuntschak (russisch Ве́рхний Баскунча́к) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Astrachan (Russland) mit 8411 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung liegt am Nordrand der Kaspischen Senke etwa 230 km Luftlinie nordnordwestlich des Oblastverwaltungszentrums Astrachan, östlich der Wolga und etwa 10 km westlich des Salzsees Baskuntschak.

Werchni Baskuntschak gehört zum Rajon Achtubinsk und ist von dessen Verwaltungszentrum Achtubinsk etwa 40 km in östlicher Richtung entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werchni Baskuntschak entstand ab dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, nachdem die 1884 eröffnete Baskuntschak-Eisenbahn vom Baskuntschak-See zu den Salzverladestellen am Wolgaarm Achtuba ab 1907 von der Eisenbahnstrecke Saratow – Astrachan der Rjasan-Uralsker Eisenbahn gekreuzt und dort eine Station eröffnet wurde. Der Ortsname bedeutet ‚Ober-Baskuntschak‘ in Abgrenzung zum etwa 50 Höhenmeter tiefer in der von Baskuntschak-See eingenommenen Senke liegenden Nischni Baskuntschak (‚Nieder-‘ oder ‚Unter-Baskuntschak‘).

Die Rolle der Bahnstation wuchs, nachdem die Baskuntschak-Eisenbahn in der 1918 verstaatlichten Rjasan-Uralsker Eisenbahn aufging, sowie insbesondere nach Verlängerung der früheren Baskuntschak-Eisenbahn nach Stalingrad (heute Wolgograd) Anfang der 1930er-Jahre, womit eine durchgehende Bahnverbindung entlang der unteren Wolga geschaffen war. In diesem Zusammenhang wurden die Einrichtungen der Station mit Lokomotivdepot und zugehörigen Werkstätten erheblich ausgebaut, und die Einwohnerzahl des Ortes wuchs. 1936 erhielt er den Status einer Siedlung städtischen Typs.

Im Deutsch-Sowjetischen Krieg war die Station ein wichtiger Knotenpunkt für die Versorgung der Roten Armee in der Schlacht von Stalingrad. Aus diesem Grund wurden Station und Siedlung mehrfach von der deutschen Luftwaffe bombardiert und stark zerstört.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939 5854
1959 7555
1970 8697
1979 8619
1989 9685
2002 8785
2010 8411

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werchni Baskuntschak ist von Einrichtungen des Eisenbahnverkehrs (Lokomotivdepot, Werkstätten) sowie der im Zusammenhang mit dem Salzabbau im Baskuntschak-See stehenden Logistik geprägt.[2] Dort treffen die von der Priwolschskaja schelesnaja doroga („Wolga-Eisenbahn“) der RŽD betriebenen Eisenbahnstrecken von Saratow und Wolgograd nach Astrachan beziehungsweise Kasachstan (Richtung Atyrau) aufeinander. Nach Nischni Baskuntschak führt eine Stichstrecke für den Salzabtransport.

Die Siedlung liegt an der Straße, die von Achtubinsk an der Regionalstraße von Wolgograd nach Astrachan entlang der Bahnstrecke zum Baskuntschak-See bei Nischni Baskuntschak verläuft.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Artikel Werchni Baskuntschak in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D004354~2a%3D~2b%3DWerchni%20Baskuntschak