Wikipedia:Archiv/Veranstaltungen/Mediensommer 2007/Exkursionsfragen

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Geschichte der Stadt Hattingen[Quelltext bearbeiten]

Fragen Teil 1[Quelltext bearbeiten]

Welches Land erobern die Sachsen 715?[Quelltext bearbeiten]

Den fränkischen Gau der Hatuarier am Unterlauf der Ruhr (Hattingen und Herbede). Ein Teil des Chattuarenlandes (um Herbede und Hattingen) wird sächsisch.

Was ist Haus Kliff?[Quelltext bearbeiten]

Das Haus Kliff war ein Rittergut bei Hattingen und diente zur Überwachung von Überfahrten auf und an der Ruhr.

Heute befindet sich an dieser Stelle ein Altersheim (Birchelsmühle)

Wo ist Hattingen 990 als Reichshof Hatneggen erwähnt?[Quelltext bearbeiten]

In einer Urkunde des Stifts Essen wird der Reichhof Hatneggen (Hattingen) mit seiner Kapelle erstmals erwähnt.

Von wem erhält Hattingen 1486 das Recht eigene Statuten und Gesetze erlassen zu dürfen?[Quelltext bearbeiten]

Herzog Johann verleiht am 24.05.1486 das Privileg der Kannakzise. Die beiden Bürgermeister und der Rat erhalten das Recht, eigene Gesetze und Statuten zu erlassen.

Wann und wie verlor das Stift Essen Hattingen (im Artikel steht nur, dass es Hattingen bekam..) =[Quelltext bearbeiten]

1005

In den beiden Weistürmern des Hofes Hattingen, aufgeschrieben in den Jahren 1498 und 1534, wird ausführlich von einer Schenkung des späteren Kaisers Heinrich II an das Kloster Deutz berichtet. Eine Bestätigung durch noch existierende Urkunden ist nicht möglich.

03.05.1020

Erzbischof Heribert von Köln überweist dem von ihm gegründeten Kloster Deutz, am Tage dessen Weihe erneut sämtliche bis dahin geschenkten Besitzungen. Dazu gehörten auch die Kirche und der Hof zu Hattingen. Diese Urkunde wird von Historikern als klösterliche Fälschung angesehen.

Fragen Teil 2[Quelltext bearbeiten]

Wann und wieso kam Hattingen an Preußen?[Quelltext bearbeiten]

Im Klevischen Erbfolgestreit zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg fällt die Grafschaft Mark, inklusive Hattingen, 1666 an Brandenburg. [1]

Wer baute die Henrichshütte?[Quelltext bearbeiten]

1853 Die Entdeckung des Hattinger Spateisenflözes führte zur grundsätlichen Veränderung der Region. Graf Hernrich zu Stollberg-Wernigerode vom Rittergut Bruch in Welper erwarb die ersten 76 Morgen Land zur Errichtung der Henrichshütte und legt somit den Grundstein zum Einzug der Schwerindustrie. [2]

Wer legt den letzten Hochofen der Henrichshütte still?[Quelltext bearbeiten]

Die Heinrichshütte wurde ab Herbst 1986 von der Thyssen AG in mehreren Phasen stillgelegt. Trotz des Widerstandes aus der gesamten Region wurde mit der letzten Schicht vom 18. Dezember 1987 die Geschichte einer 133jährigen Hochofen-Tradition beendet.[3]

Was bedeutet "die Ruhr ist durch Initiative Friedrich II schiffbar gemacht"?=[Quelltext bearbeiten]

In verschiedenen Quellen findet sich die Aussage, die Ruhr sei auf Initiative Friedrich II schiffbar gemacht worden. Z.B. im Texte v heißt es "Auf Betreiben des preußischen Königs ..."

"Die Ruhr hat in der Industriegeschichte des Ruhrgebietes eine bedeutende Rolle gespielt. Sie war für mehr als hundert Jahre der wichtigste Transportweg für Kohle, ehe sie diese Rolle an die Eisenbahn abgeben musste. Zuvor wurde die Kohle auf Pferdefuhrwerken über weite Strecken zu den meist industriellen Verbrauchern, im wesentlichen zu den Eisen- und Stahlerzeugern transportiert. Das war in den "schlechten" Jahreszeiten ein schwieriges Unterfangen. Denn bei den unbefestigten Straßen blieben die Fuhrwerke oftmals im Schlamm stecken. Die Versorgung mit Kohle stockte dann, was bei der Eisen- und Stahlerzeugung, einem kontinuierlichen Prozess, nicht hinnehmbar war.

Auf Betreiben des preußischen Königs Friedrich des Großen begann man in den Jahren 1776-1780 die Ruhr zwischen Langschede (bei Fröndenberg) und der Mündung schiffbar zu machen. Die Strecke zwischen Langschede und Witten wurde allerdings 1801 wegen zu geringen Frachtaufkommens wieder aufgegeben. Die Strecke zwischen Witten und Mülheim a. d. Ruhr, ab 1844 dann bis Duisburg-Ruhrort, womit der Anschluss an den Rhein erreicht wurde, hatte eine Länge von 74 km. Wegen des starken Gefälles von 54 m mussten zahlreiche Staustufen und 12 Schleusen gebaut werden. Trotz dieser Erschwernisse blieb die Ruhr die Schlagader des Kohlereviers."[4]


Was konkret unter "Initiative" oder "Betreiben" gemeint ist, konnte bis Redaktionsschluß nicht geklärt werden. (ob er Geld gegeben hat oder Geldgeber davon überzeugt hat, ob er Militär eingesetzt hat)

1933-1945[Quelltext bearbeiten]

Während der gesamten Zeit des Nationalsozialismus waren Zwangsarbeiter in Hattingen beschäftigt, hier vor allem auch wieder in der Henrichshütte, der im Rahmen der Rüstungsproduktion ab Kriegsbeginn eine besondere Stellung zukam. Ende 1944 bestand die Belegschaft der Heinrichshütte zu fast 50% aus französischen, serbischen und russischen Kriegsgefangenen, belgischen, italienischen, niederlämdischen und polnischen Zivilarbeitern sowie italienischen Militärinternierten. [5]. Während die Westarbeiter sich weitestgehen frei in Hattingen bewegen konnten, waren Ostarbeiter, sowjetische Kriegsgefangene und italienische Militärgefangene in Lagern untergebracht.[6]. Nach Kriegende konnten 356 Todesfälle nachgewiesen werden, davon 20% aufgrund schlechter Lebensbedingungen und 31 Fälle gewaltsamen Todes.[7]. Die Dunkelziffer ist unbekannt, so ordnete das Landratsamt in Schwelm am 11. April 1945 in der Aktion "Richard" sowohl die Vernichtung von Aktenbeständen als auch die Auflösung der in Hattingen bestehenden Lager an.[8]

Die ersten Hattinger Juden wurden am 28.06.1941 in der Gewehrfabrik an der Ruhrbrücke ghettoisiert. Im April und Juli 1942 wurden sie in drei Transporten größtenteils nach Zamosc und Theresienstadt deportiert und ermordet. [9]


Hattingen war während des 2. Weltkrieges mehrfach von Bombenangriffen der Alliierten betroffen, hierbei stellte die Henrichshütte ein vorrangiges Angriffsziel dar, so im Mai 1940, im Mai und Juli 1943 sowie im März 1944. Am 14. März 1945 erfolgte ein schwerer Angriff sowohl auf Hattingen als auch auf die Henrichshütte unter dem Einsatz von 1200 Sprengbomben. Hierbei wurde 144 Menschen getöten und die Stromversorgung vernichtet. Nur vier Tage später, am 18. März 1945, erfolgte ein erneuter Angriff mit 800 Sprengbomben bei dem 30 Menschen starben und die Wasserversorgung zerstört wurde. [10] Bereits 1944 war das Stadtbild vom Krieg geprägt. Hinweisschilder verwiesen auf Saugstellen und Löschteiche. Um eine Flucht der Bevölkerung aus der Stadt, z.B. bei großen Flächenbränden zu ermöglichen, wurden zentrale Sammelstellen eingerichtet, z.B. am Rathausplatz, das Gelände am Reschop, das Gelände an der Schulstraße sowie der Bruchtorplatz. [11]

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte der Grafschaft Mark
  2. Stadtarchiv Hattingen
  3. [http://www.lwl.org/LWL/Kultur/wim/S/hattingen/meineHuette/ Westf. Industriemuseum)
  4. Piccolo-Verlag "Ruhr"
  5. Kuhn/Weiß, S. 91
  6. Kuhn/Weiß, S. 78
  7. Kuhn/Weiß, S. 76
  8. Kuhn/Weiß, S. 75
  9. http://www.archiv.hattingen.de/stadtgeschichte/kurzchronik.htm Kurzchronik des Hattinger Stadtarchiv
  10. Juethe, S. 99f.
  11. Juethe, o.S.

Literatur[Quelltext bearbeiten]

  • Erich Juethe: Hattingen im 2. Weltkrieg. Hattinger Heimatmuseum, Hattingen 1960
  • Anja Kuhn/Thomas Weiß (Hrsg.): Zwangsarbeit in Hattingen. Klartext, Essen 2003, ISBN 3-89861-203-1


http://www.piccolo-verlag.de/Ruhrschloesser/ruhr.html